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Fußball Müller: "Wir sind in gutem Fahrwasser"

Markus Müller ist beim Landesklasse-Vertreter SV 09 Staßfurt die Denkzentrale.

26.10.2016, 01:01

Staßfurt l Über die gesamte Spielzeit agiert Markus Müller relativ unauffällig. Dennoch ist der Fußballer einer der wichtigsten Faktoren beim SV 09 Staßfurt. Er ordnet die Reihen im Mittelfeld und macht dabei auch vor vermeintlich großen Namen nicht halt. „Als stellvertretender Kapitän hat man die Aufgabe voranzugehen“, sagt der 26-Jährige. „Und von hinten heraus kann ich die Situationen ganz gut einschätzen.“ Die Zeit, als Markus Müller 18, 19 Jahre alt war, hat ihn vielleicht am meisten geprägt. Beim Start in den Männerbereich lief er in der Verbandsliga gemeinsam mit Staßfurter Leistungsträgern wie Matthias Härtl, Tony Adam, Björn Friedrichs oder Jens Liensdorf, dem aktuellen Trainer, auf. „Diese Generation war noch ein ganz anderes Kaliber als die ‚Alten Hasen‘ heutzutage. Von ihnen habe ich viel gelernt.“ Das galt sowohl auf dem Platz als auch daneben, wo Härtl, der eher ruhig agierte, viele Ratschläge gab.

Kommunikation ist also das A und O, betont Müller. Mit Tobias Witte zwischen den Pfosten weiß der „Sechser“ auch viel Erfahrung hinter sich. „Als letzter Mann hat man natürlich die beste Übersicht. Tobi ordnet die Viererkette. Und die ordnet ihre Vorderleute.“ Einer davon ist Müller, der mit Kapitän Michael Schmidt die Doppelsechs bildet. Doch auch den oberliga-erfahrenen Schmidt schiebt Müller dahin, wo er gebraucht wird, zuletzt im Derby gegen den 1. FSV Nienburg. „Es ist egal, wer da gerade steht. Wichtig ist, dass die Wege zugelaufen werden.“ Allerdings ist das gegenseitige Coachen ausbaufähig. „Es müsste noch etwas lauter zugehen.“ Der Sommerzugang aus Bernburg verfügt natürlich ebenfalls über eine gute Übersicht, agiert ebenfalls unauffällig, „und ist dabei sehr effektiv“, wie Liensdorf betont. „Wir erwarten von Michael ihm keine Wunderdinge, nur weil er in der Oberliga spielte. Er erfüllt seine Aufgaben sehr gut.“

Wenn man so will, ist Schmidt der Unauffällige und Effektive, Müller ist der Denker im Zentrum. Denn auch im Angriff gehen Flügelwechsel, Tempoverschärfung oder ein öffnender Pass oftmals vom 26-Jährigen aus. Dann werden auf den Außenbahnen die schnellen Nick Unger, Patrick Lissek, Matthias Lieder, Chris Horstmann oder Dustin Abresche auf die Reise geschickt. „Auf meiner Position kann ich die Situationen gut einschätzen.“ Das bekam zuletzt der 1. FSV zu spüren, der sich bis auf ein paar Distanzschüsse keine hochkarätigen Chancen herausarbeiten konnte. Leidtragender war unter anderem Tony Adam, der einst mit Müller gemeinsam beim SV 09 auflief.

Auch beim SV Förderstedt hatte Müller diese Position und Aufgabe, doch der echte Durchbruch war beim Landesligisten nicht gelungen. „Die Entwicklung ist dort nicht so vorangegangen, wie es sich viele erhofft hatten. Ich wurde nicht so akzeptiert wie jetzt. Die Mitspieler in Staßfurt nehmen sich meine Hinweise besser an, sehen mich als Führungsspieler. Gemeinsam mit Michael Schmidt und dem anderen stellvertretenden Kapitän Steven Stachowski bin ich da natürlich gefordert. Ich habe mich weiterentwickelt.“

Müller hat also einen großen Anteil daran, dass die Staßfurter mit acht Siegen aus acht Spielen optimal in die Saison starteten und nach dem 4:1-Erfolg der ZLG Atzendorf beim SV Langenstein den Vorsprung auf sieben Zähler ausbauten – und das nach nur einem Viertel der Saison. Alles klar also in Richtung Aufstieg? Nicht, wenn es nach Müller geht, der in den 20 Jahren auf dem Platz natürlich schon einiges erlebt hat. „Wir haben bis jetzt noch gar nichts gewonnen. Wir haben uns als Ziel die Plätze eins bis drei ausgegeben. Dafür sind wir aktuell ganz gut im Fahrwasser. Wir wollen natürlich gern den Aufstieg realisieren, aber wir sind gut beraten, weiter von Spiel zu Spiel zu denken und unsere Hausaufgaben zu machen.“

Die nächste Aufgabe heißt am kommenden Sonnabend ausgerechnet SV Langenstein, der momentan ärgste Verfolger. Gelingt den Bodestädtern ein Dreier, würde der Vorsprung auf mindestens neun Punkte anwachsen. Markus Müller wird sicher alles dafür tun, dass dieser Fall eintritt, wenngleich er dabei wohl wieder ziemlich unauffällig agieren wird.