SV 09 will die perfekte Saison krönen

Quedlinburg/Atzendorf l In dieser Woche klingelte bei Günther Dobbel, dem Abteilungsleiter Fußball der ZLG Atzendorf, das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Jens Liensdorf. Der Trainer des SV 09 Staßfurt versprach den Atzendorfern ein Fass Bier. „Damit wollen wir uns für die guten Leistungen der Atzendorfer gegen unsere Konkurrenten im Aufstiegsrennen bedanken“, sagte der Staßfurter Trainer.

Die ZLG Atzendorf leistete in den vergangenen Wochen eine Art „Nachbarschaftshilfe“. Ein 0:0 im Heimspiel gegen Hötensleben. Ein 3:2-Sieg in Osterwieck. Die Blau-Weißen schalteten einige Verfolger der Staßfurter aus oder trafen sie zumindest ins Mark. So auch in der Vorwoche, als die ZLG den Quedlinburger SV im Heimspiel mit 3:1 besiegte. Das ebnete den Staßfurtern den Weg, um an diesem Wochenende den ersten Platz zu sichern.

Denn der Quedlinburger SV ist auf Platz zwei stehend der einzig übergebliebene Verfolger des SV 09, der den Spitzenreiter noch einholen könnte. Durch die Niederlage aus der Vorwoche würde den Staßfurtern im Harz schon ein Zähler für den sicheren ersten Tabellenplatz reichen. „Wir können den Aufstieg perfekt machen. Das ist natürlich für die Spieler ein toller Anreiz“, sagte der Coach. Und wenn sie es schaffen, dann wollen sie auch den Sieg im Spitzenspiel der Landesklasse, Staffel III.

Einfach wird das aber nicht, das weiß auch Liensdorf: „Es ist eine der stärksten Mannschaften dieser Staffel. Sie sind taktisch sehr gut eingestellt und haben es uns im Hinspiel sehr schwer gemacht.“ Damals siegten die 09er nur knapp mit 1:0. Benjamin Kollmann hatte eine der wenigen Staßfurter Möglichkeiten genutzt. Kleinigkeiten werden auch das Rückspiel wieder entscheiden, ist sich Liensdorf sicher. Der Trainer hofft auf ein ansehnliches Spiel bei tollem Wetter an einem Sonntag. „Das ist ein tolles Paket, hoffentlich dann mit dem besseren Ende für uns.“

Dass die Quedlinburger in der Vorwoche gegen Atzendorf teilweise recht deutlich unterlegen waren, spielt in den Vorbereitungen kaum eine Rolle. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Gegen den Spitzenreiter sind die Spieler wahrscheinlich noch motivierter“, sagte Liensdorf. Und wie will es der Tabellenführer im Spitzenspiel taktisch angehen? Zuletzt spielten die Staßfurter mit einem defensiveren und einem offensiveren Sechser, um „mehr Anspielpunkte zu haben“, so der Trainer: „Das könnte auch dieses Mal wieder ein Mittel sein. Die Zentrale wird im Spitzenspiel ausschlaggebend sein.“

Für die Staßfurter spricht zudem die gute Personalsituation. Einige Spieler sind zwar noch fraglich, aber es bleibt ja ein Tag mehr zur Regeneration. Die Vorzeichen sind klar. Der Tabellenerste geht als Favorit in dieses Spiel. Und dass die Staßfurter am Sonntag jubeln dürfen, ist sehr wahrscheinlich. Doch was bedeutet das eigentlich für den Verein?

Die 09er würden in die Landesliga zurückkehren, erstmals seit der Saison 2012/13. Sie spielten vier Jahre in der Landesklasse und zeigten spätestens in dieser Saison, dass sie in höhere Ligen gehören. Die Staßfurter haben nach wie vor die Möglichkeit, die perfekte Saison zu spielen. Nicht eine Niederlage kassierten die 09er in dieser Spielzeit. Dazu nur zwölf Gegentore in 25 Spielen. Bei den Bodestädtern jagt ein Superlativ das nächste.

Der Aufstieg wäre die logische Konsequenz einer mehr als überzeugenden Saison. Doch erstmal müssen die Hausaufgaben in Quedlinburg erfüllt werden. So wie es die Atzendorfer vorgemacht haben. Dann können die Kreisnachbarn sicher gemeinsam anstoßen.