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Fußball Wenn der Stürmer ins Tor muss

Der VfB Glöthe ist mit seiner Kreisliga-Saison unter dem Strich zufrieden. Personal- und Disziplinprobleme wurden aus dem Weg geräumt.

Von Dennis Uhlemann 10.07.2017, 23:01

Glöthe l Denny Nevermann war in der abgelaufenen Saison der beste Stürmer des VfB Glöthe. Er erzielte 21 Treffer und hatte großen Anteil am siebten Rang des VfB. „Er war da vorne unsere Lebensversicherung“, bringt es Christoph Kühne, der sportliche Leiter des VfB Glöthe, auf den Punkt. Doch dann kam das Auswärtsspiel in Plötzkau im März. Und wer nahm sich die Handschuhe und stellte sich zwischen die Pfosten? Richtig, Denny Nevermann.

„Wir hatten in dieser Saison ein akutes Torwart-Problem. Die Torhüter fielen oft aus und andere Spieler mussten ins Tor“, sagt Kühne. Und so kümmerte sich Nevermann in diesem Spiel um das Toreverhindern. Doch die Personalnot gab es nicht nur auf der Torwartposition. Fast Woche für Woche musste der VfB auf Spieler aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen. Warum? Es gab viele Verletzte. Aber es gab auch viele „unzuverlässige Spieler“, ärgert sich Kühne: „Wir können froh sein, dass unsere Zweite so einen großen Kader hat und uns die Spieler immer wieder ausgeholfen haben. Sonst wären wir nie auf Platz sieben gelandet.“

Weil Trainer Marko Lärz im Schichtsystem arbeitet und oft fehlte, leitete der Trainer der Zweiten, Steffen Klingner, oft das Training der ersten Mannschaft. „Das ist ihm hoch anzurechnen“, sagt Kühne. In allen Mannschaftsteilen gab es beim VfB personelle Defizite. „Wir hatten auch ein großes Abwehrproblem, mussten da hinten fast jede Woche umstellen.“ Da kam es nicht selten vor, dass Stürmer wie Sven Voigt in der Viererkette spielten.

Auch die Heimschwäche, die man dem VfB Glöthe nachsagen könnte, sie holten vor eigener Kulisse nur 14 Punkte und stehen in der Heimtabelle auf dem vorletzten Rang, führt Kühne auf das Personal zurück: „Die Termine der Heimspiele sind ungünstig gefallen. Da haben immer besonders viele Spieler gefehlt. Von einer Heimschwäche würde ich deshalb nicht reden.“

Unter diesen Umständen, den großen Personal- und teilweise Disziplinproblemen, ist der VfB Glöthe mit der Saison zufrieden. Auch, weil sich der Tabellensiebte in der Schlussphase der Saison nochmal steigerte. Für Glöthe ging es bis zum 22. Spieltag tabellarisch immer weiter bergab. Zu diesem Zeitpunkt standen sie nur noch auf Rang zwölf. Doch dann gab es einen Umbruch, es ging nochmal ein Ruck durch die Mannschaft. „Wir haben uns zusammengesetzt und einiges geklärt“, so Kühne. „Dann haben auch die vorher unzuverlässigen Spieler wieder besser mitgemacht.“

Und das wirkte sich auch aus: Eine Woche später folgte ein 8:0-Sieg gegen Saxonia Gatersleben. Und nicht nur das: Aus den lezten acht Spielen holte Glöthe 16 Punkte, kletterte damit in der Tabelle um fünf Plätze auf Rang sieben.

Für die kommende Saison verlässt nur Maximilian Schwaiger den Verein, drei Spieler aus der Zweiten werden fest „befördert“ in die Erste. Ein Lohn für die gute Hilfe in der abgelaufenen Saison. Auch Nevermann bleibt. „Künftig hoffentlich nur noch als Stürmer“, scherzt Kühne.