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Handball Am Ende doch noch den Gegner überrannt

Nach schwachem Beginn gewinnt Wacker Westeregeln in der Verbandsliga noch deutlich mit 37:26 (16:15) gegen den FSV Magdeburg.

Von Enrico Joo 22.01.2017, 23:01

Westeregeln l René Loewe hatte Lust auf Erstliga-Handball. Der Betreuer vom Verbandsligisten SV Wacker 09 Westeregeln weilte gestern beim 18. Peugeot-Cup in Dessau. Mit dabei waren die Bundesligisten SC Magdeburg, Füchse Berlin, SC DHfK Leipzig, GWD Minden und TBV Lemgo. Dazu der gastgebende Dessau-Roßlauer HV aus der zweiten Liga. „Die Halle ist gut gefüllt“, sagte er. Und obwohl wegen der parallel laufenden Handball-WM die Teams freilich ordentlich personell gerupft waren, freute sich Loewe.

Der Sonntag war für ihn ein perfekter Ausklang des sportlichen Wochenendes, das am Sonnabend so einen tollen Anfang genommen hatte. Die Westeregelner hatten das Heimspiel gegen den Tabellenletzten FSV 1895 Magdeburg am Ende deutlich und souverän mit 37:26 gewonnen. Der Halbzeitstand von nur 16:15 für die Grün-Weißen ließ aber erahnen, dass es gerade in der ersten Halbzeit ein hartes Stück Arbeit war. „Magdeburg ist nicht unser Lieblingsgegner“, erzählte Loewe. „Die haben eine sehr starke Abwehr.“

An diesem Sonnabend waren die Rollen aber vertauscht. Der für Wacker wacklige Verlauf begründete sich nicht in der starken Abwehr des FSV, sondern vielmehr in der schwachen der Westeregelner. Vor allem ein Mann machte den Gastgebern da das Leben schwer: Alexander Beckmann. Der Halblinke vom FSV machte fünf der ersten sechs Tore der Gäste. So lag Westeregeln fix hinten. 0:3 stand es nach drei Minuten, 3:6 nach acht Zählerumdrehungen. „Wir haben da in der Abwehr keinen Zugriff bekommen und sind schwer reingekommen“, analysierte Loewe, der zusammen mit Yves Grafenhorst Matthias Zeidler vertrat. „Die Spieler sind nicht rechtzeitig herausgetreten.“

Die Abwehrprobleme waren allerdings auch erklärbar. Im Innenblock hatten die Westeregelner mit Marcel Pufahl und Jimmy Klockmann etwas experimentieren wollen. Pufahl machte nach seiner Handverletzung sein erstes Pflichtspiel seit Oktober. Es war natürlich verständlich, dass er sich nach der langen Pause und dann noch auf ungewohnter Position nicht so leicht tat. Aber auch vorne war den Grün-Weißen zu Beginn das Glück nicht hold. Mehrere Pfostentreffer hatte Loewe beobachtet. So stand es noch 14:14 in der 25. Minute und eben nur 16:15 beim Seitenwechsel.

So umkämpft die erste Halbzeit war, so scheinbar leicht lief das Spiel der Wester- egelner dann in der zweiten Hälfte. Im Innenblock in der Abwehr agierten nun etatmäßig Markus Grau und Sebastian Schneider. „Die Magdeburger sind in der zweiten Halbzeit eingebrochen“, schätzte Loewe ein. „Für uns gab es viele Lücken, die gnadenlos ausgenutzt wurden.“ Beim 23:22 für Wacker war der FSV ein letztes Mal dran (43.), dann starteten die Gastgeber einen Zwischenspurt. Mit acht Toren in Folge schraubten sie das Resultat in sechs Minuten auf 31:22. Da war die Partie entschieden.

Besondere Schulterklopfer durfte sich Markus Grau abholen. Der Routinier erzielte bei seinem vierten Treffer im Spiel in der 33. Minute den 1500. Treffer seiner Wacker-Karriere. Am Ende packte der Rückraum-Schütze noch vier weitere Tore drauf und steht mit nun 1504 Toren unangefochten ganz vorne in der Torschützenliste von Wacker. In 223 Spielen kommt Grau nun auf einen Mittelwert von 6,74 Toren pro Spiel.

Wacker: Howahl, Beck - T. Fischer (8/1), Grau (8), Klockmann (7), Kuhle (2), Garbaczok (2), Schneider (5/3), Liebscher, Laschke (4), Pufahl (1), Linke, Gorges

FSV Magdeburg: Klinder, Niemann - Beckmann (7/1), Daouda (2/1), Risse (4), Brecht (3), Gorkow (3/1), Röstermundt (1), Herrmann (2/1), Lüdecke (2), Möhring (2), Splitt

Siebenmeter: Wacker 6/4 – FSV 7/4; Zeitstrafen: Wacker 1 – FSV 3