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Handball Aufgerappelt in der Schlussphase

Die Verbandsliga-Handballer des HV Rot-Weiss Staßfurt II trennten sich im Heimspiel vom Jessener SV mit 20:20 (8:8).

Von Dennis Uhlemann 13.03.2017, 23:01

Staßfurt l In einem sehr ruppigen Spiel mit insgesamt drei Roten Karten sahen die Gäste in Hälfte zwei schon wie der sichere Sieger aus. Kurz vor dem Ende kamen die Staßfurter aber zurück. Drei Minuten vor der Schlusssirene war der HV Rot-Weiss Stassfurt II mit drei Toren im Hintertreffen. Die Gäste schienen den Sieg schon eingetütet zu haben. „Ich habe selbst schon nicht mehr dran geglaubt“, gab der Staßfurter Trainer Mario Kutzer zu. „Die Jungs haben sich aber nochmal zusammengerissen.“ Der Trainer stellte dann auf Manndeckung um. Das Motto lautete beim Stand von 17:20 „Alles oder nichts“.

HV-Spieler Eike Rach ergänzte: „Die Moral in den letzten Minuten war großartig. Die Köpfe gingen überhaupt nicht runter. Wir haben uns nochmal aufgerappelt und den Ausgleich noch geschafft.“ Unter dem Strich war auch Trainer Kutzer mit dem Remis zufrieden, auch wenn er sagte: „Ein Sieg wäre mir lieber gewesen.“

Warum holten die Staßfurter nur einen Punkt? „Wir haben viele einfache Tore nicht gemacht, da beziehe ich mich selber mit ein“, sagte der dreifache Torschütze Rach. „Wir mussten uns jeden Treffer hart erkämpfen.“ Kutzer sieht als einen der Gründe auch das „ganz schön gewalttätige Spiel“. Es gab drei Feldverweise. Bereits nach zwei Minuten musste der Jessener Lars Liebmann mit glatt Rot runter. Der Spieler hatte Christian Gödde am Hals gepackt und zu Boden gerissen.

Gödde selbst musste später auch noch runter. Der Kreisläufer der Gastgeber bekam seine dritte Zeitstrafe bei einem Schlichtversuch. Er ging auf den JSV-Mann Martin Stinad zu, der sich fallen ließ. Die Situation eskalierte. Auch Stinad musste das Spielfeld verlassen. Gödde sah sogar noch die Blaue Karte. Die aggressiven Zweikämpfe und Unsportlichkeiten verhinderten phasenweise den Handball.

„Das hat bei uns eine unglaubliche Hektik reingebracht. Und Hektik liegt uns gar nicht“, sagte Kutzer. „Ich ärgere mich sehr, dass wir das nicht abstellen konnten.“ Entscheidend zeigte sich die Hektik, als die Staßfurter immer wieder in Überzahl spielten, aber „nichts gebacken bekommen“ haben. Viel zu schnell stürmten sie mit dem Gedanken, ein Tor erzielen zu müssen, nach vorne. Oftmals aber wirkungslos.

„Da müssen wir einfach cooler werden. Das hat uns das Genick gebrochen.“ Aber ganz so schlimm war die „Verletzung“ ja nicht. Mit der starken Schlussphase sicherten die Rot-Weissen zumindest einen Punkt. Andreas Stein und Kevin Engelhardt waren mit je fünf Treffern die erfolgreichsten Werfer. Der Trainer lobte außerdem Andreas Jesse, der nach seiner Verletzung „einen guten Job“ machte.

HV Rot-Weiss II: Jesse, Sieland - Stein (5), Linke, Gödde, Kunze, Dittmar (3), Loose, Rach (3), Panzer (2), Hoffmann (2), Engelhardt (5), Wilke, Bönecke

Siebenmeter: Staßfurt 2/0 - Jessen 0; Zeitstrafen: Staßfurt 9 - Jessen 9