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Handball Die bessere Puste entscheidet

HV Rot-Weiss Staßfurt II überzeugt in der Verbandsliga beim 31:19 (13:10)-Erfolg gegen Halberstadt erst in der zweiten Halbzeit.

Von Enrico Joo 31.01.2017, 23:01

Staßfurt l Hin und Her hüpfte Patrick Tuchen von einem Bein auf das andere, die Zeigefinger gingen links und rechts in die Höhe vor Freude. Mal wieder hatte der Torwart vom HV Rot-Weiss Staßfurt II aus der Handball-Verbandsliga beim klaren 31:19-Erfolg gegen den HT 1861 Halberstadt am Sonnabend seine für diese Liga überqualifizierten Reflexe demonstriert. „Das Siegertänzchen“, nannte das Trainer Mario Kutzer über beide Ohren strahlend nach dem Spiel.

Tuchen wollte mehr zeigen. Doch Kutzer dachte wenige Minuten vor Spielende auch an die anderen. Er schickte Chris Sieland, den 19-jährigen Jungkeeper, noch für ein paar Zählerumdrehungen in den Kasten, der prompt auch gleich eine tolle Parade in einer Eins-gegen-Eins-Situation zeigte.

Ja, es herrschte allumfassende Zufriedenheit in den Nachmittagstunden am Sonnabend in der Paul-Merkewitz-Halle auf Staßfurter Seite. Vor allem die zweite Halbzeit war ganz nach Geschmack der Rot-Weissen. Mit vielen einfachen Toren zogen die Gastgeber immer weiter davon, nachdem es in der 25. Minute noch 10:10 und zur Halbzeit 13:10 für Staßfurt stand. „Wir hatten am Anfang Probleme in der Deckung“, gab Kutzer nach dem Spiel zu. „Vor allem Marco Eulenstein haben wir nicht in den Griff bekommen.“ Was kein Armutszeugnis für Staßfurt ist. Denn der 35-jährige Routinier mit der markanten Brille spielte einst viele Jahre in der zweiten und dritten Liga mit dem HC Aschersleben.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich aber, dass die Halberstädter ihrem auf Kante genähten Kader Tribut zollen mussten. „Hätten sie am Freitag schon gewusst, wie wenig Spieler sie sind, dann hätten sie das Spiel abgesagt“, erzählte Kutzer. Elf Spieler standen bei den Gästen nur auf dem Protokoll. Darunter Uwe Graffschad (Baujahr 1959) und Gerd Uhlmann (Baujahr 1977). „Halberstadt war stark geschwächt. Die zwei besten Werfer haben gefehlt“, erklärte Kutzer. „Sonst wäre es länger knapp geblieben.“

Mit zunehmender Spieldauer ging Halberstadt aber die Luft aus und Staßfurt nutzte die Lücken gnadenlos aus. Auf der Aufbauposition wechselte Kutzer von Florian Panzer auf Moritz Wilke, dann lief das Spiel noch schneller. Und auf Linksaußen machte Altstar Marco Richter einen prima Job. „Er hat gut die Lücken gesehen“, lobte sein Trainer. Am Ende kam er auf fünf Tore. Wichtigster Rückhalt waren aber, mal wieder, die Torhüter. Nicht nur der tänzelnde Patrick Tuchen. Auch Andreas Jesse, der in der ersten Hälfte zwischen den Kasten stand, bescheinigte Kutzer eine „richtig starke Leistung.“

Und so ist das dann eben. Nach der bösen 17:26-Pleite vergangene Woche in Erdeborn tankte Staßfurt II für die kommenden Wochen reichlich Selbstvertrauen. Denn nach dem Heimspiel stehen jetzt für die Rot-Weissen drei Auswärtsspiele hintereinander an. Darunter auch beim HV Ilsenburg (2.) und bei TuS Radis II (3.). Schocken kann das die Staßfurter aber nicht mehr.

Staßfurt: Tuchen, Jesse, Sieland – Rösler (1), Richter (5), Gödde (2), Dittmar (8), Rach (6/2), Panzer, Bönecke (1), Hoffmann (6), Engelhardt (1), Wilke (1)

Siebenmeter: Staßfurt 3/2 - Halberstadt 2/1; Zeitstrafen: Staßfurt 4 - Halberstadt 5