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Handball HV Staßfurt II erkämpft Rang zwei

Günter Schmidt widmete sein Leben dem Handball des SV Germania Borne. Mit einem Gedächtnisturnier wurde dies gewürdigt.

Von Christian Jäger 26.08.2015, 14:00

Wolmirsleben l Beim Betreten der Halle kam man nicht umhin, einen Altar zu Ehren Günter Schmidts zu erblicken. Direkt neben einem Foto des Herzblut-Sportlers konnte man die Spielfläche erkennen und das sehen, was Schmidt förderte: Handball. Das Ambiente passte.

Die Germania beendete das Turnier auf dem dritten Platz. „Ich will nicht sagen, dass die Ergebnisse zweitrangig waren“, erklärte Kreismann Oliver Schulke, „aber das Einspielen war uns wichtiger“. Er machte aber keinen Hehl daraus, „dass wir uns ein bisschen mehr versprochen hatten“. Borne steckt mitten in der Vorbereitung auf die bevorstehende Saison. Bislang standen eher Fitness-Elemente im Vordergrund. Das Turnier war quasi der Auftakt zum ballspezifischen Training. „Es ist normal, dass noch nicht alles funktionieren konnte.“ Dass Ballgefühl müsse erst wieder entwickelt werden. Außerdem verstärkten viele Akteure aus der Zweiten in die Erste. Sie müssen erst integriert werden. „Es war eigentlich vorprogrammiert, dass die Passgenauigkeit nicht allzu hoch sein wird“, sagte Schulke.

Lehrreich waren die Spiele allemal. Aber: „Es gab in jeder Partie Licht und Schatten“, erklärte der Kreisläufer. Die Gastgeber kamen stets gut ins Geschehen, ließen dann allerdings etwas nach. „Aber wir hatten in allen drei Spielen gute Passagen.“ Ärgerlich war die Partie gegen Staßfurt II. „Auch wenn es im Prinzip ein Freundschaftsspiel war, ein Derby war es trotzdem. Ich denke, dass wir unglücklich verloren haben. Eigentlich waren wir besser, aber wir haben zu viele Bälle verworfen“, haderte Schulke. Gegen den SVL fand die Germania ebenfalls gut ins Geschehen. „Hälfte eins war ganz ordentlich. Aber danach sind wir eingebrochen. Langenweddingen war an diesem Tag einfach eine Nummer zu groß für uns.“ Anders als Glinde, denn gegen die Eintracht wurde es deutlich. Das war vor allem für die Neuen wichtig, „damit sie erfahren, was in der Verbandsliga auf sie zu kommt“. Auch Staßfurt II sei ein spielerischer Gradmesser gewesen.

Die Ergebnisse standen nicht im Fokus. „Wir verfügen über eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern“, erklärte Schulke. Er sprach von einem guten Kader für die bevorstehende Saison, sagte aber auch, „dass es schwer wird“. Umso wichtiger ist es, dass fruchtet, was beim Turnier probiert wurde. Denn Trainer Jürgen Wartmann ließ die Borner häufig auf nicht angestammten Positionen spielen. Damit soll die Germania weniger ausrechenbar und flexibler werden.

Auch die Staßfurter experimentierten kräftig während der drei Partien, von denen sie gegen Borne sowie Glinde gewannen und folglich Zweite wurden. Sie hatten zahlreiche Spieler aus der A-Jugend dabei, die Luft im Männerbereich schnuppern und den dünnen Kader des Verbandsligisten aufstocken sollten.

Als erstes traf der HVS II auf den späteren Turniersieger. Vor allem im ersten Durchgang boten die Bodestädter dem Favoriten aber Paroli. „Dann setzten Schwächen in Kondition und Konzentration ein“, sagte Trainer Mario Kutzer. Dies mündete in Fehlpässen und hergeschenkten Kontern, sodass der SVL noch gewann. Grund zur Sorge war der Einbruch aber nicht. „Das kriegen wir noch hin“, sagte der Coach angesichts des frühen Zeitpunktes in der Vorbereitung.

Im „Derby“ gegen Borne zeigten die Staßfurter phasenweise eine solide Deckungsarbeit, aus der häufig Konter und einfache Tore resultierten. „Das war gut“, sagte Kutzer. „Schnelle Tore liegen uns. Borne hat eine starke Abwehr, da kommt man ansonsten nicht so leicht durch.“ Ein weiterer Vorteil begünstigte den HVS II: Die volle Bank. „Alle sind gerannt, bis es nicht mehr ging. Wir konnten ordentlich durchziehen.“ Angesichts der zahlreichen Wechselalternativen konnten die Bodestädter ein hohes Tempo gehen. „Das war unser großer Vorteil.“

Als letztes trat der HVS II gegen Glinde an. Die Staßfurter beobachteten die Eintracht in den Spielen zuvor und kamen zum Schluss: „Gar nicht so schlecht, vor allem am Kreis und die beiden Halben“. Folglich mussten sich die Bodestädter ordentlich strecken, gewannen aber sicher.

Nicht nur mit den zweiten Platz war Kutzer zufrieden, auch mit dem gesamten Turnier. „Uns gefällt es in Borne. Alles war gut organisiert. Ich bin zufrieden und die Spieler waren es auch.“ Das Experiment „Jugend forscht“ ging ebenfalls auf. Spielerisch hätten sich laut Kutzer zwei, drei A-Jugendliche herauskristallisiert, auf die er sich für den Männerbereich bereits freut.