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Volleyball Mit 157 Kilometern Anlauf zu Platz eins

Das Neujahrsturnier des FZV Eintracht Güsten ist nicht mehr bloß ein Geheimtipp. Die 2017er-Auflage verbucht einen neuen Starterrekord.

12.01.2017, 23:01

Güsten (sgl/bjr) l Ein schelmisches Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Felix Schulz vom ausrichtenden FZV Eintracht stand auf dem Treppchen – und auch 2017 wieder ganz oben. Ihm war es gelungen, mit seiner Mannschaft den Turniertriumph des Vorjahres zu wiederholen. Somit hatten sich für ihn die 157 Kilometer Anreise nach Güsten aus dem niedersächsischen Faßberg, wo er gerade eine Ausbildung absolviert, mehr als gelohnt. Aber auch für Vater Michael war es ein überaus erfolgreicher Spieltag. Auch, wenn es für ihn am Ende nur zu Platz drei reichte. „Familie Schulz auf dem Siegertreppchen – mehr geht nicht“, lautete das zufriedene Fazit der beiden.

Ursprünglich als vereinsinternes Turnier gegen den Weihachtsspeck ins Leben gerufen, findet das Neujahrsturnier des Freizeitvereins Eintracht (FZV) Güsten traditionell am ersten Januarwochenende statt und ist mittlerweile eine der größten Volleyball-Veranstaltungen dieser Art im Salzlandkreis für Hobby- und Freizeitspieler. Dieses Mal für insgesamt 79 und damit für 20 Sportlerinnen und Sportler mehr als noch 2016. „Es ist einfach alles perfekt organisiert“, hörte man vielfach auf die Frage, was den besonderen Reiz an diesem Turnier ausmacht. „Das liegt auch an der Zusammenstellung der Teams, über die das Los entscheidet“, erklärt Sven Gleisberg von der Abteilung Volleyball des FZV den Modus. „Mindestens zwei Frauen gehören jedem Team an. Vier Herren komplettieren die Mannschaften, gegebenenfalls stehen noch Einwechselspieler zur Verfügung.“

Auch in diesem Jahr sei der Ansturm auf die Lose wieder groß gewesen, berichtet Gleisberg weiter und lobt auch die vielen freiwilligen Helfer, ohne die solch eine Veranstaltung nicht durchzuführen wäre. Ein besonderer Dank des Vereins ging an die Spielerfrauen des FZV und an Torsten Rehwagen für die tolle gastronomische Betreuung. Das Organisationsteam um Anne Hergeselle und Gerd Arndt hatte in mühevoller Kleinarbeit ein Spielsystem ausgetüftelt, das vor allem eins gewährleisten sollte: möglichst vielen Spielern die Chance einer Teilnahme zu geben.

Ab 9.15 Uhr war es möglich, sich anzumelden. Eine Viertelstunde später hatten die Organisatoren schon über 40 Teilnehmer registriert. Nur wenig später waren es dann die finalen 79. „Damit haben wir auch die Grenze dessen erreicht, was wir hier leisten können“, so Arndt.

Gespielt wurde in beiden Güstener Sporthallen in zwei Gruppen. Über die Vorrundenspiele hatten die Teams die Möglichkeit, sich für die Zwischenrunde zu qualifizieren. Zwei Sätze galt es auszuspielen. In der folgenden Runde spielten die erfolgreichsten Teams der Gruppen im Überkreuzvergleich gegeneinander. Die Halbfinalspiele fanden alle in der großen Sporthalle statt und wurden von zahlreichen Zuschauern begeistert begleitet. Thomas Kinne, Abteilungsleiter Volleyball beim FZV, zeigte sich angetan vom hohen spielerischen Niveau aller Mannschaften. „Es macht einfach nur Spaß, den Spielen zuzuschauen. Diese Veranstaltung ist ein Aushängeschild für den Volleyballsport.“

Die Aussage des obersten FZV-Volleyballers kam nicht von ungefähr. Spannend und abwechslungsreich gestalteten sich die beiden Partien im Halbfinale. Die erste Begegnung endete letztlich mit 65:64-Punkten im dritten Satz. In der zweiten Runde war der Ausgang des Drei-Satz-Matches mit 59:56 ähnlich knapp.

Das Spiel um den Turniersieg versprach daher schon im Vorfeld Hochspannung. Der erste Satz ging knapp mit 25:23 an das Team um Kapitän Torsten „Didi“ Dittrich. Der zweite dann etwas deutlicher mit 25:21 an die Mannschaft um Kapitän Martina „Itze“ Glaß. Der Tie-Break musste also auch im Finale die Entscheidung bringen. Dabei hatte Team „Itze“ mit 15:11 am Ende den Erfolg auf seiner Seite und erkämpfte sich mit Platz eins auch die begehrten Sieger-Shirts.

Sehr erfreut zeigten sich die FSV-Sportfreunde darüber, dass viele der Teilnehmer 2018 wieder mit von der Partie sein wollen. „Ja klar sind wir nächstes Jahr wieder dabei“, schallte es ihnen oftmals entgegen. Möglicherweise ist dann auch René wieder mit dabei. Der gebürtige Neundorfer wohnt jetzt in Hamburg und hatte sich extra frei genommen, denn der 6. Januar ist im hohen Norden kein Feiertag. 2018 wäre dann seine siebte Teilnahme.

Die tolle Organisation und ein perfekter Ablauf während des gesamten Tages ließen das Neujahrsturnier 2017 jedenfalls wieder zum ersten sportlichen Highlight der Saison werden.