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Fußball FSV Lok Altmark Stendal gegründet

Der Stendaler Lok-Fußball war in den letzten drei Jahrzehnten von Höhen und Tiefen geprägt.

Von Wolfgang Seibicke 28.06.2017, 10:00

Stendal l Die letzten drei Jahrzehnte des Stendaler Lok-Fußballs waren von einigen sportlichen Höhepunkten, aber auch Negativerlebnissen geprägt. Vor der nachfolgenden Saison 1990/91 hatten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse im Osten Deutschlands gründlich geändert.

Auch der lokale Sport erfuhr große Veränderungen. Die Betriebssportgemeinschaft Lokomotive Stendal wurde nicht weiter vom Träger Reichsbahnausbesserungswerk unterstützt.

Am 6. Februar 1990 gründeten die aus dem Vorgängerverein herausgegangenen Mitglieder der BSG-Sektion Fußball den FSV Lok Altmark Stendal. Vorsitzender des neuen Vereins wurde Rolf Keßler.

In der Serie 1990/91, der letzten der DDR-Liga überhaupt, boten die Altmärker eine starke Saisonleistung. Sie eroberten mit starken 32:28 Punkten den achten Tabellenplatz und schafften so die Qualifikation für die neugeschaffene dreiteilige Oberliga des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV). In der letzten Serie der DDR-Liga schossen Rainer Wiedemann und Carsten Wittiber je elf Tore. Einen Treffer weniger markierte Ronny Dau in jener Serie für seine damalige Mannschaft Stahl Hennigsdorf. Wenige Jahre später spielte er für Lok Altmark Stendal. Er lebt heute noch in der Altmark.

Die Stendaler wurden in die Staffel Mitte der Oberliga eingegliedert, zusammen unter anderem mit etlichen Teams aus dem vereinten Berlin.

Als Trainer hatte nunmehr Ludwig Posorski das Sagen, und das mehr als drei Jahre lang.

Bereits im Frühjahr 1990 stieß der spätere Stendaler Stammtorwart Frank Pietruska zu den Lok-Fußballern. „Ich weiß, dass die Stimmung damals gut war. Da waren wir alle noch jung“, erinnert er sich. Die Stendaler schafften, damals in der Bezirksliga Magdeburg spielend, den Aufstieg in die DDR-Liga. „Das war für mich damals als neuer Spieler auch gut. Mit Roland Zahn hatten wir einen Trainer, der die Sache kumpelhaft anging“, sagt Pietruska.

Als Belohnung ging es für die Mannschaft nach Calella an die katalanischen Costa del Maresme nördlich von Barcelona. Kurz vorher aber, hatte sich Zahn mit dem Vorstand überworfen und mit Ludwig Posorski stand ein neuer Trainer vor der Mannschaft. „Ludwig war ein Trainer der alten Schule. Später hatten wir dann auch ein kumpelhaftes Verhältnis, aber als er neu da war, wehte erst mal ein anderer Wind“, denkt Pietruska zurück. Aus der Spaßfahrt nach Spanien wurde kurzerhand ein Trainingslager – bei dem es trotzdem hoch herging – und generell zog Posorski die Zügel an.

Das zahlte sich am Ende auch aus. Die Stendaler spielten eine gute letzte DDR-Liga-Saison und wurden wie der 1. FC Magdeburg, der eine grottenschlechte letzte DDR-Oberligasaison spielte, in die neu gegründete NOFV-Oberliga eingruppiert.