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Laufsport 100 Kilometer in der Woche

Marco Piec vom Tangermünder LV hat beim 10. Elbdeichmarathon den langen Kanten gewonnen.

12.04.2017, 03:00

Tangermünde l Vor der Siegerehrung unterhielt sich Sportredakteur Frank Kowar mit dem 44-Jährigen.

Volksstimme: Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass Sie den Marathon gewonnen haben und Favorit Jens Santruschek nur Zweiter geworden ist?

Marco Piec: Jens ist den Marathon meiner Meinung nach zu schnell angegangen. Er wollte den alten Streckenrekord unbedingt brechen. Mit seiner Durchgangszeit über die halbe Distanz hätte er das auch geschafft. Am Ende hatte er keinen Kraft mehr und ist eingebrochen.

Wann haben Sie Ihre Chance gewittert?

Ich habe schon auf den letzten Kilometern gesehen, das Jens nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Er hat mir dann auch signalisiert, dass ich vorbeilaufen soll. Das habe ich dann auf dem letzten Kilometer kurz vor dem Ruderhaus gemacht.

Haben Sie schon vorher gespürt, dass vielleicht etwas möglich ist?

Ja, bei der Wende in Schelldorf, er hatte zwar noch viel Vorsprung, aber ich habe gesehen, dass er einige Zeit gehen musste.

Hat es für Sie große Unterstützung auf der Strecke gegeben?

Meine Vereinsmitglieder haben mich bei Onkel Toms Hütte noch einmal kräftig angefeuert, da haben ich alles investiert. Auf den letzten Metern dachte ich dann: „Augen zu und durch.“

Die Siegerzeit ist gegenüber dem Vorjahr etwas langsamer. Warum?

Es war sehr warm, auch hat kaum Wind zur Abkühlung geweht, vielleicht deshalb.

Ist es beim Elbdeichmarathon Ihr erster Sieg?

Über die Marathonstrecke ja. Im Vorjahr war ich Zweiter, davor Vierter. Ich habe aber schon den Halbmarathon und die 10-Kilometer-Strecke gewonnen. Fünfmal bin ich jetzt am Start gewesen.

Fast wären Sie nicht über die lange Strecke gestartet. Wieso?

Ich hatte für den Halbmarathon gemeldet, mich aber dann kurzfristig umentschieden und mich für den Marathon angemeldet.

Wie oft trainieren Sie?

Fünfmal die Woche. Dann laufe ich 15 bis 20 Kilometer pro Tag, komme also auf etwa 100 Kilometer die Woche.

Was ist Ihr nächster Wettkampf?

Beim Läufertag in Stendal starte ich über die 5000 Meter.

Letzte Frage. Der Tangermünder LV hat den Elbdeichmarathon ins Leben gerufen. Jetzt richtet ihn aber ein eigenständiger Tangermünder Verein mit großem Erfolg aus. Sieht man das beim TLV vielleicht mit etwas Wehmut?

Nein. Wir sind ja ganz anders aufgestellt, viel breiter mit unseren Kinder-Trainingsgruppen. Wir hätten ein Event in dieser Größenordnung nicht stemmen können. Der Elbdeichmarathon macht das sehr gut und ja schon fast professionell. Bei uns ist keiner böse darüber.