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Handball-Bezirksliga: SV Lok Oschersleben – LSV 90 Klein Oschersleben 25:20 (10:8) Das Ortsderby lebt von der Dramatik

Von Rolf Tarrach 24.01.2011, 04:34

Gastgeber Lok Oschersleben hat ein packendes Handball-Bezirksligaspiel gegen den LSV 90 Klein Oschersleben mit 25:20 (10:8) Toren für sich entschieden und so einen Mitbewerber im Titelrennen auf Distanz gehalten.

Oschersleben. Erst in den Schlussminuten warf die Oschersleber Mannschaft die entscheidenden Tore zum deutlich anmutenden Sieg. Doch leichtes Spiel war es nicht, ehe die Eisenkolb-Sieben die Punkte in trockenen Tüchern hatte. Es war ein Match auf Augenhöhe, lebte von Kampf und Dramatik. So blieb nur selten Raum für Spielkultur.

In der ersten Halbzeit dominierten beide Abwehrreihen inklusive starker Torhüter. Die hatten wiederholt die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Aus dem Spiel heraus kamen die Angriffsreihen nur selten zu erfolgreich abgeschlossenen Kombinationen. So stand in der 15. Minute ein mageres 5:5 auf der Anzeigetafel. Auch bis zur 22. Minute blieb die Torflut aus, hieß es zu diesem Zeitpunkt 7:7. Die Gastgeber kamen hier erstmals zum Ausgleich, liefen zuvor stets einem Rückstand hinterher. Die Oschersleber 8:7-Führung beantwortete Klein Oschersleben sofort mit dem Ausgleich. Dann leistete sich der Gast zwei Fehler, die die Heimmannschaft zu zwei Treffern und dem 10:8 nutzten. Dieses Ergebnis rettete Lok Oschersleben bis in die Halbzeit.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit forcierte Klein Oschersleben das Tempo und hatte alsbald den Ausgleich geschafft – 10:10. Nun wogte das Spiel hin und her. Keiner der Kontrahenten vermochte sich abzusetzen. Die Führung wechselte stetig – bis zur 45. Minute. Zu diesem Zeitpunkt hatte jede Mannschaft 15 Treffer erzielt. "Wir hätten hier bereits höher führen müssen, haben allerdings einige gute Chancen liegenlassen", monierte Oscherslebens Coach Roland Eisenkolb die Fahrlässigkeit im Umgang mit Torwurfmöglichkeiten.

Zu Treffern kamen die Gastgeber dann, als sich die Klein Oschersleber einige Fehler leisteten. 19:16 hieß es, von einer Vorentscheidung war aber nicht die Rede. Klein Oschersleben nämlich verkürzte noch einmal auf 18:20. Diesmal stand etwas Glück auf Seiten der Heimmannschaft. Sie nutzte ihre Torchancen besser und landete schlussendlich einen ungefährdeten 25:20-Sieg in einem außerordentlich fairen Spiel.

Mit 19:5 Punkten und überragendem Torverhältnis (+108) führt der SV Lok Oschersleben die Tabelle an. Erster Verfolger ist Germania Borne mit 16:4 Punkten, hat aber noch zwei Nachholpartien zu bestreiten. Bis Platz fünf (SV Langenweddingen II/15:9 Punkte) ist das Spitzenfeld so dicht beisammen, dass die Entscheidung im Titelrennen noch völlig offen ist.

Fakt ist: wenn Oschersleben alle Spiele zu eigenen Gunsten entscheidet, bedeutet das die Meisterschaft. So bekommt der Erfolg gegen Klein Oschersleben ordentlich Gewicht, denn das Ziel Aufstieg in die Handball-Verbandsliga ist aus eigener Kraft möglich.

SV Lok Oschersleben: Fichtner, Pierschalla – Hilliger, Trojahn (10), Garnatz (6), Müller, Garbaczok (2), Fischer (3), Bentsch (2), Armbrüster (1), Levec (1), Schwarz, Timner, Fritsch.

LSV 90 Klein Oschersleben: Witte, Engelhardt – Ruch, N. Kernchen (5), Hoffmann (1), Mock (6), Roth (2), Dedecke (4) Hafften, Lehnardt (1), Pohl (1). Ramisch.

Siebenmeter: Oschersleben 3/3, Lok Oschersleben 5/4. Zeitstrafen: Oschersleben 4, Klein Oschersleben 4.