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Handball Sachsen-Anhalt-Liga: SV Eintracht Gommern - SV Langenweddingen 21:23 (14:11) Unverhoffter Spitzenreiter

09.12.2014, 01:14

Der SV Langenweddingen hat am Sonnabend sein Auswärtsspiel bei Eintracht Gommern mit 23:21 (11:14) gewonnen. Dank der gleichzeitigen Niederlage des HSV Magdeburg ist der SVL neuer Spitzenreiter.

Langenweddingen (sku) l Der Erfolg über den Tabellenneunten der Sachsen-Anhalt-Liga war aber ein hartes Stück Arbeit. Gommern erwies sich als der erwartet hartnäckige Gegner, nicht umsonst wurde dem Gastgeber im Vorfeld die Favoritenrolle zugetragen. Dass die Hausherren diese aber nicht nutzten, lag zum einen an ihrem fehlerhaften Spiel, zum anderen aber auch an den Sülzetalern.

Die Gäste erwischten eine gelungene Anfangsphase und gingen schnell mit 4:0 in Führung. Danach stellte sich aber bis zur Pause eine Schwächephase ein, doch das Team von Trainer Markus Deinert kämpfte sich zurück und hatte die Eintracht dann mehrheitlich im Griff.

Vor dem Spiel musste Deinert seine Formation kurzerhand umstellen, denn mit Mathias Knorr (krank) kam ein weiterer Ausfall hinzu. Die Voraussetzungen waren aufgrund der vielen Verletzten ohnehin nicht rosig, und als bei der 4:0-Führung Tim Heine mit seiner Handverletzung vom Platz musste, begann das Drama. Vor seiner Auswechslung organisierte er seine Abwehr, sodass Matthias Scheller, Sebastian Schneider oder Carlo Bzdok ständig für Ballgewinne sorgten. Tobias Deutscher, Schneider und Ricardo Schult sorgten für das 4:0, ehe Jörg Friedrich zum 5:2 traf.

Mit dem Aus für Heine kam Gommern besser ins Spiel. Die Gäste wirkten fortan unsortiert, der eingewechselte Falk Hohmann fand nur schwer in die Partie und auch Friedrich und Schult leisteten sich zu viele Aussetzer. Die Eintracht war in den folgenden Minuten spielbestimmend und beim SVL trat das ein, wovor Deinert gewarnt hatte. Die vielen Ausfälle machten sich bemerkbar, auch das fehlende Einspielen unter der Woche war erkennbar. Einzig Routinier Scheller war mit Einzelaktionen erfolgreich. Über 5:7 kämpfte sich der SVL auf 9:9 wieder heran, doch die Fehleranzahl wurde immer größer. Mehrfach wurden Tempogegenstöße liegen gelassen oder Angriffe über die Zweite Welle ins Aus geworfen. Auch die Chancenverwertung war schwach und Gommern wusste dies zu nutzen und stellte sein Angriffsspiel um. Mit nun zwei Kreisläufern stellte man das Gäste-Team vor große Probleme und zog auf 13:9 davon. Zur Pause lag der SVL mit 11:14 zurück und Deinert musste sein Team neu aufbauen.

Und das hatte Erfolg: Zuerst beorderte er Friedrich nach Rechtsaußen, schickte Schult auf die andere Seite und stellte die Deckung defensiver auf. Gleich mit dem Anwurf begann eine starke zweite Hälfte der Gäste. Friedrich kam von Außen eingelaufen und traf, Schneider verwandelte souverän seine Strafwürfe und auch Schult steigerte sich. Unterstützt von mehreren Anhängern holten die Sülzetaler den Rückstand auf.

Über das 14:14 folgte wenig später die 16:14-Führung. Torhüter Matthias Krüger war dabei erneut ein starker Rückhalt, parierte zwei Strafwürfe, konnte sich aber auch auf seine Vorderleute verlassen. Der SVL spielte seine Angriffe nun clever aus, Heine zog immer wieder an, riss Lücken für seine Nebenleute und war selber auch erfolgreich. Zusammen mit Friedrich und Scheller wuchs der Vorsprung von 18:16 auf 21:17.

Da waren dann auch die ersten "Auswärtssieg"-Gesänge zu hören, doch das Spiel war noch nicht entschieden. Bis zum 22:19 blieb Langenweddingen seiner Linie treu, danach wurde wieder zu hastig abgeschlossen. Gommern kam dadurch schnell zum 21:22-Anschlusstreffer, was Deinert zum Anlass für eine Auszeit nahm. In den letzten 23 Sekunden spielten seine Jungs die Zeit souverän herunter, holten immer wieder Freiwürfe und sahen fünf Sekunden vor Schluss den freistehenden Scheller, der den Treffer zum 23:21 erzielte.

Mit einem weiteren Erfolg am Wochenende im letzten Heimspiel des Jahres gegen Borne, könnte die Tabellenführung auch über die Weihnachtsfeiertage bestand haben.

SV Langenweddingen: Krüger, Illig - Bzdok, Schult (4 Tore), Schneider (5), Scheller (5), Hohmann, Friedrich (4), Deutscher (2), Heine (3).