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Handball Derbysieg als Achtungszeichen

Als gut eingespieltes Spitzenteam präsentiert sich der SV Langenweddingen auch zum Start in die Saison 2016/17.

06.09.2016, 23:01

Langenweddingen l (sbr/ahf) Die Sülzetaler setzten sich im Derby gegen die TSG Calbe überraschend klar mit 30:19 durch. Ein Anlass für Überheblichkeit war der klare Erfolg gegen den Absteiger aus der Mitteldeutschen Oberliga für SVL-Trainer Matthias Scheller aber nicht, immerhin hatten die Gäste mit einigen Ausfällen zu kämpfen: „Dass Calbe mit solchen Verletzungsproblemen zu tun hat, konnten wir im Vorfeld nicht ahnen. Wir haben uns gut vorbereitet und die Jungs haben das umgesetzt, was ich ihnen vor dem Spiel und auch schon in den letzten Wochen immer gesagt habe: sauber und aggressiv abwehren und mit einem sicheren Torhüter spielen – das war der Schlüssel zum Erfolg. Der Sieg ist am Ende völlig verdient!“

In Bestbesetzung war auch der SVL nicht an den Start gegangen, zudem gab es bereits nach fünf Minuten (Stand: 2:2) eine Rote Karte für Tim Heine. Davon ließen sich die Sülzetaler aber nicht aus dem Rhythmus bringen. Beim 3:3 war der Spielstand letztmalig ausgeglichen, danach zogen die Gastgeber Stück für Stück davon. Über 6:3 und 9:6 setzten sich die Langenweddinger bis zum 13:7 ab, das Matthias Knorr per Siebenmeter erzielte. Vorausgegangen war ein Zusammenstoß außerhalb des Sechs-Meter-Raumes zwischen Tobias Deutscher und Calbes heraus geeiltem Keeper Stefan Wiederhold, der dafür Rot sah.

Über 16:8 ging es schließlich mit einer 16:9-Führung in die Pause, wobei sich immer wieder Denny Friedl auszeichnete. „Vielleicht hätte ich Friedl in Manndeckung nehmen sollen“, übte Calbes Trainer Andreas Wiese dann auch Selbstkritik. Er musste mit ansehen, wie Friedl nicht nur das Spiel der Gastgeber lenkte, sondern auch sieben Treffer beisteuerte.

So setzten die Gastgeber ihren Lauf nach der Pause fort. Calbe gelang zwar das erste Tor zum 16:10, doch die Langenweddinger antworteten mit den Treffern zum 19:10 (37. Minute). Nach einer tollen Parade leitete Matthias Krüger in der 41. Minute mit einem weiten Ball auf Deutscher das 21:12 ein. Und Letztgenannter sorgte Sekunden später beim anschließenden 22:12 auch für die erste Zehn-Tore-Differenz.

Nach einer Auszeit ging dann Andreas Wisotzky ins SVL-Tor. Er kommt vom HV Wernigerode und ist der einzige echte Neuzugang. Daneben gab es das Debüt von Justin Wundrack, der die beiden letzten SVL-Tore an diesem Tag machte. Scheller: „Er kommt aus der Zweiten, hat auch schon im Test gegen Schönebeck gespielt. Er macht sich gut, ist abgebrüht, hat keine Angst und zeigt gute Ansätze.“ Nach Wundracks 30:18 gelang Calbes Marius Schwarz zwar noch ein Treffer zum Endstand, der schmälerte aber die Langenweddinger Freude über den Derbysieg zum Saisonauftakt nicht.

TSG-Trainer Wiese störte am Ende nicht die Niederlage, sondern das Wie: „Einigen hat man die Unsicherheit angesehen. Wir haben sicherlich allein zwölf Konter zugelassen, weil wir vorn zu leichtfertig waren. Jetzt haben wir unseren Schuss vor den Bug bekommen. Ich sage ja die ganze Zeit, dass wir ein Lernjahr vor uns haben.“

SVL: Krüger, Böhm, Wisotzky – Schult (3), Bollmann (4), Wundrack (2), Friedl (7), Knorr (6), Deutscher (6), Heine, Rohr (2)

Calbe: Wiederhold, Krautwald – Walther (2), Krause (6), Lück (2), Rätzel (1), Ilgenstein (1), Schwarz (1), Borzucki (2), Hübner (2), Möbus (1), Haverland (1)

Siebenmeter: SVL 5/3 – 3/1 TSG; Zeitstrafen: SVL 3 – 5 TSG; Rot: Tim Heine (4:43 SVL), Stefan Wiederhold (22:32 TSG)