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Fußball-Landesliga VfB Germania Halberstadt II vor dem Saisonbeginn Mehr Qualität und Quantität

26.07.2014, 01:16

So etwas wie eine zweite Chance hat Landesligist Germania Halberstadt II bekommen. Trotz sportlicher Misere in der abgelaufenen Saison verbleiben die Vorharzer auch 2014/15 in der siebthöchsten Liga.

Halberstadt l Dank der Ligareform bedeutete Germanias Platz 14 doch nicht den Abstieg - im Gegenteil, man war gerettet. Das gleiche "Szenario" betraf den SV Stahl Thale in der Südstaffel. Doppelt interessant wird es nun dadurch, dass Thale in die Nordstaffel zurückkehrt und damit ein weiteres Harzer Derby ermöglicht wird. Mit Ingo Vandreike an der Seitenlinie treffen die Halberstädter beim SV Stahl auf ihren Ex-Trainer. Und wäre das alles nicht schon unterhaltsam genug - am 1. Spieltag am 2. August treffen diese beiden Kontrahenten aufeinander. Bei Germania ist seit diesem Sommer Karsten Armes Trainer, gebürtiger Thalenser. So kommt es gleich zu Saisonstart zum brisanten Harzderby zwischen Stahl Thale und Germania Halberstadt II. Mehr geht nicht!

Es lohnt ein Blick zurück: In der letzten Saison versuchte man beim VfB Germania den Neustart. Dazu wurde mit Torsten Brinkmann ein ambitionierter und ehrgeiziger Jungtrainer engagiert. An seiner Arbeit lag es mit Sicherheit nicht, dass die Germania von Beginn an gegen den Abstieg spielte. Vielmehr haperte es an der Abstimmung mit der ersten Mannschaft. Man stand oft mit gerade elf Fußballern auf dem Rasen, ein Großteil davon aus der A-Jugend. Ständig wechselnde Besetzungen ließen keine Kontinuität aufkommen, zudem mussten sich die Spieler jedes Wochenende an andere und zum Teil nicht eintrainierte Laufwege der Mitspieler gewöhnen. Offensiv gab es eher weniger Probleme, vielmehr wackelte die Abwehr zu oft, man kassierte zu viele Gegentreffer. Das soll jetzt anders werden.

Armes hat "Stallgeruch"

Torsten Brinkmann verkündete im Frühjahr seinen Abschied, mit Karsten Armes wurde in der Folge ein Trainer verpflichtet, der "Stallgeruch" mitbringt. Mit der A-Jugend feierte er letzte Saison den Regionalliga-Aufstieg und die Meisterschaft. Der 47-Jährige geht in seine sechste Saison im Verein. Ab sofort soll er auch für eine positive Entwicklung bei den Männern sorgen. Er freut sich auf die Aufgabe und viele bekannte Gesichter: "Einige der hier ausgebildeten Talente konnten wir halten, so sind Akteure vom guten Jahrgang 1995/96 auch mit in den Kader der `Zweiten` aufgerückt. Für diese Spieler ist es nicht schlecht, den Trainer schon zu kennen. Für mich ist die Station sicher auch ein weiterer Schritt in Sachen persönlicher Entwicklung." Grund: Es ist Armes` erstes Erwachsenenteam, das er trainiert. Von den A-Junioren rücken Felix Hilcke, Daniel Ewert, Gordon Stammer, Fabian Mennecke, Vincent Apelt und Philipp Helmholz in den festen Kader des VfB II. Einige waren schon in der letzten Serie dabei, sollen ab sofort aber noch mehr Verantwortung übertragen bekommen.

Wohl noch entscheidender für eine sportlich bessere Saison als die letzte war die Verpflichtung von vier Routiniers. Vom FSV 1911 Barleben wurden Carsten und Christian Madaus, Marcel Probst und Denny Piele in den Vorharz gelotst. Schon in der Vorbereitung wurde deutlich, dass diese Spieler viel Erfahrung und Können einbringen, Führungsspieler sein werden. Dazu kommt mit Christian Meyer ein Aktiver vom SV Westerhausen. "Sie bilden mit einigen anderen gestanden VfB-Spielern das Gerippe", so Armes, "um das der Nachwuchs geformt werden soll".

Hoch gestecktes Ziel

Das Saisonziel des VfB II ist ambitioniert, aber nach den bisherigen Eindrücken nicht unrealistisch. Armes: "Wir wollen soweit wie möglich nach oben. Platz eins bis drei soll es werden." Ist das nicht etwas zu hoch gesteckt? Der Trainer: "Wenn wir kein Ziel verfolgen, brauchen wir doch gar nicht erst anfangen!"

Die bisherigen Test-Resultate sprechen für den Trainer, denn in der Vorbereitung ging es meistens sehr deutlich zu.

18:3 Tore stehen aus den drei Testbegegnungen beim Blankenburger FV, Eintracht Osterwieck und Olympia Schlanstedt zu Buche. Überbewerten sollte man die Ergebnisse sicherlich nicht, den Fußballkennern ist aber auch bewusst, dass es sich hierbei jeweils um gestandene und zum Teil spielerisch starke Landesklasseteams handelt.

Sowohl beim 4:1 in Blankenburg, beim 6:1 gegen Olympia Schlanstedt, als auch beim 8:1 gegen Eintracht Osterwieck zeigte sich die Mannschaft von Trainer Karsten Armes balsicher und spielerisch gut.

Warum ist der VfB Germania besser als in der Vorsaison? Karsten Armes: "Weil die Quantität und die Qualität innerhalb des Teams deutlich gestiegen sind."