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Handball Trainerduo zieht die Notbremse

Einen doppelten Rückschlag haben die Hanballer des HV Wernigerode am Sonnabend in der Sachsen-Anhalt-Liga hinnehmen müssen.

Von Ingolf Geßler 09.02.2016, 03:00

Wernigerode l  Durch die 21:30-Niederlage im Kellerduell gegen den HBC Wittenberg stecken die Harzer noch tiefer im Abstiegsstrudel, zu allem Überfluss warf das Trainergespann Björn Ahlsleben/Marco Götting am Abend nach dem Spiel das Handtuch.

Die Hausherren mussten neben dem verletzten Leon Rühlmann mit Torjäger Gorden Müller und Keeper Andreas Wisotzky zwei absolute Leistungsträger ersetzen. Dafür stand Markus Czaja, der aus beruflichen Gründen bisher nicht zur Verfügung stand, erstmals in dieser Saison wieder im Aufgebot. Die jüngsten Ergebnisse und die daraus resultierende Tabellensituation hatten zusammen mit weiteren Begleitumständen im Verein eine deutliche Verunsicherung im Team zur Folge. „Von Beginn an war der Mannschaft anzumerken, dass sie im Kopf nicht frei war. Bei jedem Spieler haben am Ende 10 oder 15 Prozent gefehlt, damit hat sich schon früh angedeutet, in welche Richtung das Spiel läuft“, schildert Trainer Björn Ahlsleben seine Eindrücke von der Mannschaft.

Bis zum 6:6 nach zwölf Spielminuten konnten die Wernigeröder das Geschehen noch offen gestalten, dann nahm das Schicksal gegen einen keinesfalls übermächtig aufspielenden HBC Wittenberg seinen Lauf. Mit einem Zwischenspurt zogen die Gäste auf 9:6 davon, auch eine Auszeit hatte nicht die erhoffte Wirkung (15.). Im Gegenteil, die Lutherstädter bauten ihre Führung auf 15:9 aus (23.). Zwei Wernigeröder Treffer ins Serie verkürzten den Rückstand zur Pause auf 12:16.

Nach Wiederanpfiff verlief die Anfangsphase bis zum Stand von 14:18 (38.) kurze Zeit wieder ausgeglichen, ehe drei Wittenberger Treffer in Serie für die Vorentscheidung sorgten (14:21/42). Wieder blieb die Auszeit von HVW-Coach Björn Ahlsleben ohne Wirkung, in den folgenden fünf Minuten baute der HBC Wittenberg den Vorsprung auf zehn Tore aus (15:25) und damit die Partie endgültig gelaufen. Mehr als leichte Ergebniskosmetik gelang den Wernigerödern in der Folge nicht mehr, am Ende trat der HBC Wittenberg mit einem unverhofft deutlichen 31:20-Sieg die Heimreise an.

Während der Kontrahent mit diesem Erfolg im dicht gedrängten Tabellenkeller auf Rang zehn kletterte, wird die Lage für den HV Wernigerode als Tabellenvorletzten immer bedrohlicher. Um den „Worst case“ zu vermeiden, haben Trainer Björn Ahlsleben und sein „Co“ Marco Götting die Notbremse gezogen und traten noch am gleichen Abend als Trainer zurück. „Unter den gegebenen Umständen war es nicht möglich, konzentriert zu arbeiten. Ich wollte einen neuen Reiz setzen und halte meinen Rücktritt für die einzige Möglichkeit, den Abstieg noch zu verhindern. Ich wünsche mir nichts mehr, als das die Mannschaft, zu der ich bis zum Schluss ein super Verhältnis hatte, noch die Kurve bekommt“, kommentierte Björn Ahlsleben diesen schwierigen Schritt.

„Ich habe noch am selben Abend die Nachricht bekommen. Wir waren überrascht vom Rücktritt der Trainer, respektieren aber die Entscheidung. Wir erkennen die Leistung an, die beide Trainer in den letzten zweieinhalb Jahren vollbracht haben. Der Vorstand versucht nun schnellstmöglich, eine tragfähige Lösung zu finden“, kommentierte Kay Boje, stellvertretender Vorsitzender des HV Wernigerode den Rücktritt des Trainergespanns.

HV Wernigerode: Zimmermann, Hesse - Sadowski (4), Czaja (4), Rinke, Meißner (2), Nierlein (2), Ninnemann (2), Karau (1), Stecker (3/1), Blenke (2), Erdmann;

Zeitstafen: HV Wernigerode 3 - HBC Wittenberg 7; Siebenmeter: HV Wernigerode 5/1 - HBC Wittenberg 2/2.