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American Football Revanche geglückt - Heimtriumph für Tigers

Die Mountain Tigers haben den Favoriten ein Schnippchen geschlagen und mit starker Turnierleistung den Brockenbowl gewonnen.

Von Ingolf Geßler 30.11.2016, 03:00

Wernigerode l Das Turnier wurde in einem leicht veränderten Modus gespielt. In der Vorrunden wurde auf die Rückspiele mit dem Gruppengegner verzichtet, dafür wurden zwei Halbfinals gespielt.

Die Mountain Tigers trafen zum Auftakt auf den vermeintlich leichtesten Gegner, den Landesligisten Eberswalde Warriors. Nach kurzer Spielzeit in der ersten Hälfte sicherte Daniel Lenz nach gutem Pass von Quarterback Dominik Knispel die ersten Punkte des Tages. Die Eberswalde Warriors hatten sich aber gut auf das Spiel in der Halle vorbereitet, glichen postwenden aus und gestalteten die Partie spannend. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gingen die Bergtiger durch einen erneuten Pass-Touchdown wieder mit 14:8 in Führung und verteidigten diese bis zum Schluss mit einer starken Defense.

Im zweiten Vorrundenspiel ging es gegen die starken Generals aus Göttingen, die beim eigenen Turnier vor drei Wochen zwei deutliche Siege gegen die Harzer eingefahren hatten. Wie durch den Göttingen Bowl bekannt, galt es das sehr gute Laufspiel der Generals zu stoppen. Die Zeit zwischen beiden Turnieren war für die Defense der Tigers etwas zu kurz, um sich auf das Göttinger System einzustellen. Die Harzer mussten ein First Down nach dem anderen zulassen und kassierten eine 8:14-Niederlage.

Im dritten Spiel gegen die Paderborn Dolphins waren die Bergtiger bereits unter Zugzwang. Durch das überraschende Remis des Cupverteidigers gegen Eberswalde mussten die Harzer mindestens ein Unentschieden erreichen, um im Halbfinale den Göttingen Generals aus dem Weg zu gehen. Die sehr auf Passspiel ausgelegte Offense der Paderborner zwang die Tigers, ihr Defense-System von einer 3-3-2- auf eine 3-2-3-Formation umzustellen. Diese Entscheidung zahlte sich aus, dank der an diesem Tag sehr gut aufgestellten Offense gelang den Harzern mit dem 14:6 seit drei Jahren der erste Sieg über den Zweitligisten.

Im Halbfinale ging es somit gleich nochmal gegen die Paderborner. Da im Vorrundenspiel fast alles nach Wunsch lief, wurden nur kleine Veränderungen in der Offense und Defense vorgenommen. Diese wurden von der Mannschaft auch hervorragend umgesetzt, verdienter Lohn hierfür war ein 12:0 und damit der einzige „Zu-Null-Sieg“ des Turniers.

Nachdem die Eberswalde Warriors im kleinen Finale ihre starke Turnierleistung mit einem 20:8-Erfolg über die Paderborn Dolphins und Rang drei krönten, kam es im Finale zum spannenden Duell zweier langjährigen Rivalen. Eingeschworen von Trainer Normen Hertwig setzten die Tigers alles daran, die Göttinger zu schlagen und den Pokal nach viel zu langer Abstinenz wieder nach Wernigerode zu holen. Das Spiel in der Gruppenphase half den Hausherren, einige Abstimmungen in beiden Mannschaftsteilen vorzunehmen.

Zu Beginn der Partie konnten diese in der Defense noch nicht umgesetzt werden. Göttingen ging mit dem ersten Touchdown und Zusatzpunkten mit 8:0 in Führung. Die Tigers-Offense verinnerlichte die Feinjustierung sofort und glich postwendend aus. Mitgerissen vom Ausgleich zeigte auch die Defense ihr volles Potenzial und bekam das Laufspiel der Generals immer besser in den Griff. Die Offense machte mit ihrem ungewohnt vielen Passspiel Yard um Yard. Der sehr gut aufgelegte Michael Ertl kämpfte sich immer wieder durch die Reihen der Göttinger, auch Paul Baron war mit seinet Schnelligkeit kaum zu halten. Bereits zur Pause führten die Tigers durch zwei weitere Touchdowns mit 20:16. Nach der Pause zogen die Harzer unter frenetischem Jubel auf 34:16 davon, mehr als Ergebniskosmetik zum 34:22 gelang den Generals nicht.

„Es war ein sehr schönes Turnier, was mir persönlich und ich denke auch allen Teilnehmern viel Spaß bereitet hat. Natürlich bin ich über den Ausgang mehr als glücklich und hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder alle drei Teams bei uns in Wernigerode begrüßen können. Nach Möglichkeit auch das eine oder andere neue Team“, so das Fazit von Christof Hannig, der nach Turnierende auf kuriose Weise den Pokal für den MVP (wertvollster Spieler) bekam. Da Göttingens Orest Oribko in dieser Wertung mit Hannig gleichauf war, wurde der Pokal kurzerhand „ausgeschnickt“. Zuvor hatten Christian Neuhäuser (Hasseröder Brauerei), Ulrich Senge als stellvertretender Landrat und Tigers-Vereinschef Christian Gottwald die Teams geehrt, als bester Tigers-Spieler wurde Daniel Lenz ausgezeichnet.