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Floorball Viel Leidenschaft auf allen Ebenen

Die U17-Mädchen der Red Devils sind Deutscher Meister 2017. Am Wochenende hielt das Ausrichterteam dem Druck der Heim-DM stand.

Von Mario Vordank 13.06.2017, 23:01

Wernigerode l „Herzblut, Leidenschaft und Euphorie“, so in etwa kann man die Stena Line U17 Juniorinnen Kleinfeld Deutsche Meisterschaft und das vergangene Wochenende aus Sicht der Red Devils vom Wernigeröder Sportverein Rot-Weiß zusammenfassen. Mit viel Leidenschaft und einem 50-köpfigen Organisationsteam wurde die erste Deutsche Nachwuchs-Meisterschaft auf heimischem Boden vorbereitet. In mehreren Planungstreffen brachten sich die Spielerinnen, Eltern und zahlreiche Mitglieder mit ein. Doch nicht nur bei der Vorbereitung, sondern erst recht am besagten Wochenende, zeigte die Abteilung Floorball des WSV, mit wie viel Elan sie diese Großveranstaltung umsetzte. Alle HelferInnen waren mit Freude bei der Sache und brachten sich fantastisch mit ein. „Alle waren so bemüht und haben sich um alles und jeden gekümmert“, so das Feedback eines Teamverantwortlichen aus Weißenfels.

Jede Menge „Herzblut und Leidenschaft“ zeigte auch das Wernigeröder Gastgeberteam. Am Sonnabend marschierte die Mannschaft von Franziska Hellmund (Trainerin) und Marvin Selzer (Co-Trainer) gegen die SG Stern München/Ingolstadt (13:1) und die SSF Dragons Bonn (19:2) mit zwei klaren Siegen als Gruppensieger ins Halbfinale. Hier trafen die Roten Teufel am Sonntagmorgen auf die Dümptener Füchse, den amtierenden Deutschen Meister. In der ersten Hälfte schossen die Hausherren eine 5:0-Führung heraus, die zweite Hälfte präsentierte sich etwas ausgeglichener. Am Ende zogen die Mädchen der Red Devils vor knapp 200 Zuschauern mit einem 7:2-Sieg ins Meisterschaftsfinale ein. Im zweiten Halbfinale setzte sich der UHC Sparkasse Weißenfels deutlich mit 6:18 gegen Bonn durch.

Spätestens mit dem Erreichen des Finals machte sich bei der Heimmannschaft, den Fans und natürlich auch beim Organisationsteam ein Gefühl von Euphorie und Nervosität breit. Noch war nichts gewonnen, die Anspannung bei allen war riesengroß, der Traum vom Titel kreiste durch die Köpfe. „Wir waren vor dem Finale unheimlich nervös. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, vor allem für unsere Fans und alle Helferinnen und Helfer, die uns ein unvergessliches Wochenende bereitet haben. Wir wussten aber auch, dass es gegen den UHC und dann noch vor einer traumhaften Zuschauerkulisse (324 Zuschauer/d. Red.) keine leichte Aufgabe wird. Der Druck auf meiner Mannschaft war riesengroß, doch zum Glück konnten wir dem standhalten und das Spiel mit der nötigen Zielstrebigkeit, Ruhe und jeder Menge Herzblut und Leidenschaft für uns gestalten“, so Trainerin Franziska Hellmund.

In der 4. Minute bescherte Marie Suske, spätere Torschützenkönig des Turniers, die 1:0-Führung für die Gastgeber. Mehr passierte in der ersten Hälfte nicht, beide Teams lieferten sich ein ausgeglichenes und spannendes Duell. In der Anfangsphase der zweiten Hälfte bauten Suske, Sina Bothe und Julia Diesener die Führung auf 4:0 aus. Im weiteren Verlauf kämpften sich die Weißenfelserinnen auf 4:2 heran und die Partie nahm nochmals an Spannung zu. Eine Zeitstrafe überstanden die Roten Teufel in dieser Phase zum Glück unbeschadet, ansonsten hätte das Spiel womöglich kippen können. In einer kämpferischen Schlussphase sorgten Suske und Anouk Wolf mit zwei weiteren Treffern für die Entscheidung. In den letzten beiden Spielminuten wurden die Harzer Floorballerinnen von stehenden Ovationen begleitet, was die Euphoriewelle nun endgültig in Bewegung setzte. Endstand: 6:2!

Nach dem Abpfiff lag sich die Wernigeröder Mannschaft in den Armen und ließ sich von den Zuschauern gebührend feiern. Darunter waren natürlich auch zahlreiche Helferinnen und Helfer, insbesondere Eltern der Spielerinnen, die ihr Glück kaum fassen konnten. „Es war eine grandiose Atmosphäre. Alle waren im Freudentaumel. Man konnte die Erleichterung und das Glück regelrecht spüren. Schon die erste Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft war für uns alle ein Highlight. Dass unsere Mädchen dann vor so einer tollen Kulisse noch Meister werden, macht uns alle unheimlich glücklich und stolz. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern, Zuschauern und Fans sowie Sponsoren und Unterstützern. Ein Dankeschön gilt auch der Stadt Wernigerode, welche uns für die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft optimale Rahmenbedingungen geschaffen haben“, so Vereinsmanager Mario Vordank.

Im Kleinen Finale setzte sich der bis dato amtierende Deutsche Meister von den Dümptener Füchsen mit 12:3 gegen die SSF Dragons Bonn durch. Das Spiel um Platz fünf konnte der MFBC Leipzig mit 12:1 gegen die SG Stern München/Ingolstadt für sich entscheiden. Torschützenkönigin der Deutschen Meisterschaft mit 17 Toren und acht Vorlagen wurde die Wernigeröderin Marie Suske.

Am Freitag wird der frisch gebackene Deutsche U17-Meister um 19.30 Uhr im Zuge der Eröffnung des Wernigeröder Rathausfestes auf der großen Showbühne auf dem Marktplatz vor Hunderten Menschen geehrt. Spätestens hier werden die Spielerinnen, Trainer und Fans noch einmal in einen euphorischen Zustand versetzt: „Nach so viel Herzblut, Leidenschaft und Feuer und Flamme für Floorball haben sie es sich auch verdient“, so Vordank.

Red Devils U17-Mädchen: Julia Habenreich, Joyce Anna Böttcher - Marie Suske, Jara Zilling, Anouk Wolf, Marie Siefke, Julia Diesener, Jannika Willingmann, Sina Bothe, Celina Zimmermann, Luisa Diesener

 

Ergebnisse Vorrunde

Red Devils Wernigerode – SG Stern München/Ingolstadt 13:1, MFBC Leipzig – UHC Sparkasse Weißenfels 4:6, SSF Dragons Bonn – Red Devils Wernigerode 2:19, UHC Sparkasse Weißenfels – Dümptener Füchse 8:4, SG Stern München/Ingolstadt – SSF Dragons Bonn 8:10, Dümptener Füchse – MFBC Leipzig 9:3;

 

Halbfinale 1 Red Devils Wernigerode – Dümptener Füchse 7:2

Halbfinale 2 UHC Sparkasse Weißenfels – SSF Dragons Bonn 18:6

Spiel um Platz 5 SG Stern München/Ingolstadt – MFBC Leipzig 1:12

Spiel um Platz 3 Dümptener Füchse – SSF Dragon Bonn 12:3

Finale Red Devils Wernigerode – UHC Weißenfels 6:2