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Fußball Remis im Spitzenspiel hält Titelkampf offen

Die Entscheidung im Kampf um den Staffelsieg der Fußball-Harzliga 1 wurde vertagt.

Von Ingolf Geßler 28.03.2017, 08:00

Langeln l Mit einem 1:1 im Topspiel gegen den TSV Wasserleben hat der TSV Langeln seine komfortable Ausgangsposition behauptet. Die Verfolgerteams aus Ströbeck, Veckenstedt, Sargstedt und Zilly gaben sich diesmal keine Blöße, für Empor Dedeleben ging es nach dem siebten sieglosen Spiel erneut einen Platz nach unten. Im Kampf um den Klassenerhalt fuhren Eintracht Osterwieck II und Fortuna Dingelstedt wichtige Heimsiege ein.

TSV 1893 Langeln – TSV 09 Wasserleben 1:1 (0:0). Im ersten Spielabschnitt war beiden Teams die Bedeutung dieser Partie anzumerken, die beiden besten Abwehrreihen der Liga waren zunächst auf Sicherheit bedacht. Die Gastgeber hatten etwas mehr vom Spiel, das Chancenverhältnis war zur Pause ausgeglichen. Auf Seiten der Gastgeber traf Antino Werner das Leder im Nachsetzen nicht voll (31.), bei Wasserleben verfehlte Martin Riemer nach Kopfballablage von Nick Festerling knapp (42.). Kurz nach Wiederanpfiff gingen die Wasserleber in Führung, Nick Festerling köpfte einen Eckball von Benjamin Bröder freistehend ein (48.). Die Langelner benötigten etwas Zeit, um den Rückstand zu verdauen, erhöhten aber nach und nach ihre Offensivbemühungen. Nach schönem Spielzug über Michael Kirchhof traf Toni Jericke zum verdienten Ausgleich (75.). Die Gastgeber drängten auf den Sieg, einen Lupfer von Michael Kirchhof klärte Fabian Dziergwa per Kopf vor der Linie (79.), Christopher Göbel traf nach tollem Bomeier-Zuspiel freistehend nur die Lattenoberkante (81.). Allerdings hatten auch die Wasserleber durch Benjamin Bröder nach einem Konter (81.) und Nick Festerling mit einem 20-m-Freistoß zwei hockarätige Chancen (86.), somit war das Unentschieden leistungsgerecht.

Torfolge: 0:1 Nick Festerling (48.), 1:1 Toni Jericke (75.); Schiedsrichter: Dirk Reider (Halberstadt); Zuschauer: 105.

Grün-Gelb Ströbeck – TSV 1912 Deersheim 2:0 (1:0). Ströbecks Trainer Tino Liebscher hatte gegen die abstiegsbedrohten Deersheimer erneut mit Personalsorgen zu kämpfen, lediglich ein Alt-Herrenspieler nahm auf der Wechselbank Platz. Entsprechend abwartend schickte er sein Team auf den Rasen, aus einer sicheren Abwehr lauerten die Grün-Gelben auf Konter. Deersheim hatte mehr Spielanteile, geriet aber durch einen direkt verwandelten Eckball früh in Rückstand. Gästekeeper Alexander Kerler konnte den von Marco Höltge auf den kurzen Pfosten getretenen nicht mehr entscheidend abwehren. In der Folge drängte Deersheim auf den Ausgleich, war vor allem über lange Bälle immer wieder gefährlich. Allerdings konnte die Reuß-Elf die sich bietenden Chancen nicht nutzen, bei einem Pfostenschuss fehlte auch das nötige Glück. Auch nach Wiederanpfiff änderte sich wenig, die Gäste drängten auf den Ausgleich, Ströbeck lauerte auf Konter. Einen dieser schnellen Gegenangriffe schloss Torjäger Christian Knuth zum spielentscheidenden 2:0 ab (68.), danach verflachte die Partie und bot kaum noch nennenswerte Torszenen.

Torfolge: 1:0 Marco Höltge (7.), 2:0 Christian Knuth (68.); Schiedsrichter: k.A.; Zuschauer: 47.

Fortschritt Veckenstedt – Empor Dedeleben 4:2 (3:0). In der ersten Halbzeit zeigte sich der Gastgeber sehr dominant. 30 Minuten lang war Veckenstedt klar überlegen, daraus resultierte das 3:0 noch vor der Pause. Dedeleben kam zu einer guten Möglichkeit nach einer Ecke, als der Ball auf die Querlatte klatschte. Felix Abels Schuss wurde noch von David Diedrich in die Maschen gelenkt. Vor dem 2:0 sah Gästekeeper Felix Krause unglücklich aus. Eine Flanke wollte er aufnehmen, stattdessen rutschte ihm der Ball durch die Hände. Sebastian Golz war Nutznießer und drückte das Leder über die Linie. Vor dem dritten Treffer wurde Golz frei gespielt, dann gefoult. Den fälligen Strafstoß nutzte Danny Laue. „Beim Halbzeitpfiff hätte es durchaus auch 5:0 stehen können“, so Fortschritt-Trainer Sandy Minkner später. Als sein Team zum zweiten Durchgang zurückkehrte, hatte es den Faden verloren. Dedeleben wollte den frühen Anschluss, setzte die Gastgeber unter Druck. Weil Minkner schon zur Pause gewechselt hatte und nach einer Verletzung keine weitere Alternative bereit stand, agierte Veckenstedt fortan zu Zehnt. Dem Dauerdruck hielt der SVF nicht stand, Pascal Krause verkürzte (70.). Die Gäste blieben am Ball, trafen bei zwei Freistößen aber nur die Latte. „Das Glück hatten wir in der Hinrunde nicht, jetzt ja“, so Minkner dazu. Als Golz nur fünf Minuten später den alten Abstand wieder herstellte, waren die drei Punkte fast in trockenen Tüchern. Das 4:2 durch Sylvio Diedrich in der Nachspielzeit kam aus Sicht der Gäste zu spät. Beim Klären einer Flanke war Veckenstedt zweiter Sieger, Diedrich reaktionsschneller. Für Fortschritt Veckenstedt folgen laut Trainer Minkner nun die „Wochen der Wahrheit“. Es geht zunächst zum TSV Wasserleben, danach folgen die Duelle mit dem TSV Langeln und dem TSV Zilly.

Torfolge: 1:0 David Diedrich (13. Eigentor), 2:0 Sebastian Golz (24.), 3:0 Denny Laue (38. Foulstraf­stoß), 3:1 Pascal Krause (71.), 4:1 Sebastian Golz (75.), 4:2 Sylvio Diedrich (90.+1) ; Schiedsrichter: Hans-Joachim Barner (Bühne); Zuschauer: 34.

TSV Berßel 1912 – TSV Zilly 1:5 (0:2). Die Gäste lieferten nach den zuletzt wenig überzeugenden Auftritten eine starke Partie ab. Die Vorgaben von Trainer Olaf Hausmann, den Gegner früh zu attackieren und die Bälle zu erobern, wurden vom Anpfiff weg sehr gut umgesetzt. Schon in der Anfangsphase hatten Hubertus Schwartmann, Lars Bäthge mit einem Schuss an die Latten­oberkante und Hendrik Heicke, dessen Kopfball vor der Linie geklärt wurde, klare Möglichkeiten. Allerdings hatte auch Berßel zwei hochkarätige Konterchancen, die Keeper Florian Feja hervorragend parierte. Nach schönem Spielzug versenkte David Krolikowski eine Bäthge-Flanke volley zur Gästeführung (32.). Nur sieben Minuten später köpfte der gleiche Spieler einen Eckball zum 0:2 ein. Mit dem dritten Treffer avancierte Krolikowski endgültig zum Matchwinner, diesmal bekam er bei seinem 20-m-Schuss tatkräftige Mithilfe von Berßels Keeper Ricardo Bormann (63.). Nach einem Fehlpass konnte Berßel durch David Festerling verkürzen, doch der TSV Zilly blieb das bessere Team. Im direkten Gegenzug erhöhte Hubertus Schwertmann mit schönem Heber auf 1:4. Nach einem Foul am gleichen Spieler stellte Keeper Florian Feja vom Elfmeterpunkt den Endstand her.

Torfolge: 0:1, 0:2, 0:3 David Krolikowski (32., 39., 63.), 1:3 David Festerling (80.), 1:4 Hubertus Schwertmann (81.), 1:5 Florian Feja (86. Foulstrafstoß); Schiedsrichter: Robert Gnade (Aspenstedt); Zuschauer: 57; bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte gegen Michael Wolff (TSV Berßel, 71.).

SG 1955 Lüttgenrode – FSV 1920 Sargstedt 0:1 (0:0). Mit einer knappen Niederlage gegen formstarke Sargstedter hat Lüttgenrode den Sprung ins Tabellenmittelfeld verpasst. Gegen den Tabellenfünften war mehr drin, obwohl das Ergebnis dem Spielverlauf nach so in Ordnung geht. Von Beginn an übernahmen die Gäste das Zepter, Lüttgenrode war aber sehr präsent und überzeugte auch spielerisch. Das Geschehen spielte sich meist zwischen beiden Strafräumen ab, die besten SG-Chancen hatten Frederik Falz mit einem Lattentrefferund durch Mike Barner, der knapp verfehlte. Ein Sarg­stedter Tor wurde nach Protesten wegen Abseits nicht anerkannt. Die Gastgeber fanden auch nach Wiederanpfiff keinen rechten Zugriff auf die Partie. Trotz einer Steigerung behielten die Sargstedter das Heft des Handelns in der Hand. Nach knapp einer Stunde spielte der FSV einen seiner Angriffe zu Ende und der kurz zuvor eingewechselte Stefan Ruppers vollendete zum 0:1 (58.). Danach neutralisierten sich beide Teams, die Angriffsbemühungen der Heimelf brachten kaum nennenswerte Chancen. Ein Grund hierfür war, dass die SG gleich zweimal verletzungsbedingt wechseln musste und weitere Spieler die Partie angeschlagen beendeten.

Tor: 0:1 Stefan Ruppers (58.); Schiedsrichter: Hans-Joachim Blank (Halberstadt); Zuschauer: 35.

Eintracht Osterwieck II – Olympia Schlanstedt II 4:1 (1:1). Das „Sechs-Punkte-Spiel“ um den Klassenerhalt begann auf dem Ausweichplatz in Rhoden spektakulär. Anstoß Osterwieck, Kevin Hildach lupfte den Ball auf Mathias Kruppa, der nach exakt acht Sekunden zur Führung traf. Doch Schlanstedt schlug sofort zurück. Dominik Sargon Blenke konnte nach einem Eckball unbedrängt einköpfen. Danach war viel Leerlauf, Osterwieck versuchte das Spiel zu machen, Schlanstedt beschränkte sich auf Konter. Die einzige klare Chance vergab Sven Bieling, der nach Hildach-Freistoß völlig frei am Olympia-Gehäuse vorbei köpfte (30.). Nach der Pause erwischte die Eintracht wieder einen Start nach Maß, Kevin Breiting versenkte einen 20-m-Freistoß direkt zur 2:0-Führung (48.). Mit Leon Romankiewitz und Joe Köhler, die zuvor schon in der ersten Mannschaft zum Einsatz kamen, versuchte Schlanstedt Schwung in die Partie zu bringen, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Nach Kruppa-Flanke störte Joost Knackstedt seinen Gegenspieler Lukas Lange, so dass dieser den Ball im eigenen Tor unterbrachte (60.). Schlanstedt bemühte sich zwar um den Abschluss, die Osterwiecker Abwehr stand aber sehr sicher. Als sich Joost Knackstedt auf dem Flügel durchsetzte und sich dessen Flanke hinter Gästekeeper Mihatsch ins Tor senkte, war die Partie entschieden. Der Ball landete zwar nochmal im Eintracht-Tor, doch Tobias Kosinski stand vorher im Abseits.

Torfolge: 1:0 Mathias Kruppa (1.), 1:1 Dominik Sargon Blenke (2.), 2:1 Kevin Breiting (53.), 3:1 Lukas Lange (60. Eigentor), 4:1 Joost Knackstedt (77.); Schiedsrichter: Nick Strübig (Ilsenburg); Zuschauer: 46.

Fortuna Dingelstedt – Hessener SV 1928 II 3:1 (1:0). Bei bestem Wetter gehörte die Startphase den Fortunen. Durch das frühe Tor fanden sie optimal in diese Begegnung. Eine Flanke von außen jagte Sascha Hartzer per Direktabnahme am Torwart vorbei zum 1:0. Es folgten weitere gute Chancen der Dingelstedter durch Steffen Blum, Hartzer und Kai Erdmann. Nach einer halben Stunde musste der Torschütze nach Rot vorzeitig zum Duschen. Nach einem Zweikampf trat sein Gegenspieler nach, Hartzer wiederum reagierte darauf mit einem Schubser und musste zurecht runter. 60 Minuten agierte Hessen fortan in Überzahl. Der Aufsteiger wurde nun auch stärker und hatte durchaus Möglichkeiten zum 1:1. Fortuna-Torwart Markus Planitzer war jeweils zur Stelle. Nach dem Wiederanstoß war es aber soweit: Manuel Weibusch köpfte am Keeper vorbei zum verdienten Ausgleich. Hessen blieb dominant, die Treffer erzielte aber das Team in Unterzahl. Andy Sachs setzte einen Freistoß in den Winkel und Kai Erdmann umkurvte später Torwart Andreas Sackmann und schob zum 3:1 in die kurze Ecke. Nach einem Foul von André Eggert bekam Hessen noch einen Elfmeter zugesprochen (88.). Planitzer machte diesen zunichte. Fortuna-Trainer Michael Poppe: „Die Einstellung meiner Elf stimmte, wir haben den Gegner nieder gerungen.“

Torfolge: 1:0 Sascha Hartzer (6.), 1:1 Manuel Weibusch (48.), 2:1 Andy Sachs (69.), 3:1 Kai Erdmann (83.); Schiedsrichter: Oliver Backhaus (Eilenstedt); Zuschauer: 40; bes. Vorkommnisse: Rote Karte gegen Sascha Hartzer (Fortuna Dingelstedt, 31.), Hessener SV II verschießt Foulelfmeter (88.).