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Fußball TSV Langeln feiert ersten Hallentitel

Die Fußballer vom Harzliga-Spitzenreiter TSV 1893 Langeln haben ihre Erfolgsserie auch unter dem Hallendach forgesetzt.

Von Ingolf Geßler 06.02.2017, 03:00

Halberstadt l Die Blau-Gelben trugen sich zum ersten Mal in die Siegerliste des Debeka-Hallenpokals ein. Aus 31 Harzliga- und Harzklasseteams hatten sich in fünf Vorrunden- und drei Zwischenrundenturnieren die besten acht Mannschaften für die Endrunde qualifiziert, hier waren die Vertretungen aus den beiden Harzliga-Staffeln unter sich.

Bereits die Vorrunde hatte einige Überraschungen zu bieten. In der Gruppe A schied der Hessener SV II, der die Zwischenrunde nach starker Vorstellung als Sieger beendet hatte, ohne Punktgewinn. Rang eins sicherte in souveräner Manier der TSV Langeln, der alle drei Vorrundenpartien gewann.

Mächtig Feuer war im entscheidenden letzten Gruppenspiel, in dem sich Grün-Gelb Ströbeck und die SG Dankerode um das zweite Halbfinalticket stritten. Dankerode startete Furios, Hendrik Kunert hämmerte das Leder vom Anstoß weg ins Dreiangel. In Überzahl wendete Ströbeck das Blatt, doch die SG Dankerode kam mit zwei Treffern zur 3:2-Führung wieder zurück ins Spiel. Doch auch die Grün-Gelben gaben nicht klein bei: Philip Spröte schoss Ströbeck mit einem Doppelschlag wieder in Führung. Ein nicht gegebener Treffer für Dankerode und ein rüdes Foul des Ströbeckers Tobias Gringmuth ließen die Emotionen überkochen. Ein Spieler von der Dankeröder Wechselbank stieß Gringmuth zu Boden – ohne Folgen. Ströbeck kassierte für das Foul eine Zwei-Minuten-Strafe, rettete aber den Vorsprung in den verbleibenden 35 Sekunden über die Zeit. Die Dankeröder haderten dermaßen mit den Schiedsrichtern, dass sie zum Neunmeterschießen um Platz fünf nicht mehr antraten.

Ebenso spannend, aber jederzeit fair, gestaltete sich in der Gruppe B der Kampf um den Halbfinaleinzug. Germania Wernigerode II zog sein Konzept mit spielendem Torwart konsequent durch und musste nur beim 0:0 gegen den SV Langenstein II zwei Punkte abgeben. Der FSV Sargstedt spielte etwas unglücklich, ein später Ausgleich gegen Langenstein und eine schwache Chancenverwertung gegen Olympia Schlanstedt II brachten den FSV um das Halbfinale. Die Schlanstedter Reserve konnte – ähnlich wie Hessen II in der Gruppe A – nicht an die gute Vorstellung aus den Qualifikationsrunden anknüpfen. Mit Stefan Köhler fehlte allerdings der Torjäger vom Dienst, der die Gelb-Schwarzen in Vor- und Zwischenrunde auf Platz eins geschossen hatte. Im entscheidenden letzten Vorrundenspiel um Platz zwei unterlag die Olympia-Reserve dem SV Langenstein II mit 0:2.

Um den Langensteinern eine kleine Pause zu gönnen, wurde das erste Neunmeterschießen um die Platzierungen den Halbfinals vorgezogen. Hier parierte Tobias Weinreich einen Schuss der Schlanstedter und sicherte dem Hessener SV II Rang sieben. Ins Neunmeterschießen ging auch das erste Halbfinale. Die Partie zwischen dem TSV Langeln und SV Langenstein II war von viel Taktik geprägt, die wenigen Chancen auf beiden Seiten blieben ungenutzt. Im Neunmeterschießen setzte David Uthe den ersten Schuss neben den Kasten, auf Langelner Seite waren alle drei Schützen erfolgreich und machten den Finaleinzug perfekt.

Auch das zweite Semifinale verlief auf Augenhöhe. Zwar ging Germania Wernigerode II durch Steffen Aberspach früh in Führung, doch Ströbeck störte das Aufbauspiel der Wenrigeröder geschickt und war in der Schlussphase drauf und dran, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Mit viel Kampfgeist und der nötigen Portion Glück rettete die Germania-Reserve den 1:0-Vorsprung ins Ziel.

Im Spiel um Bronze egalisierte Ströbeck diesmal einen 0:1-Rückstand gegen den SV Langenstein II. Doch Lucas Balzer schoss die Schwarz-Weißen erneut in Führung und zwang die Grün-Gelben, das Risiko weiter zu erhöhen. In der Schlussphase wurden die Ströbecker dann eiskalt ausgekontert und die Langensteiner Reserve sicherte mit einem klaren 5:1-Sieg die Bronzemedaillen.

Im Endspiel blieb Germania Wernigerode II seiner Linie mit spielendem Keeper treu, doch Langeln stellte die Passwege mit großem Laufaufwand immer wieder zu. Eine Einzelleistung von Tom Dominic Kunzel brachte die Blau-Gelben in Führung. Danach hatten die Langelner auch das nötige Quäntchen Glück. Gefährliche Schüsse verfehlten das Tor knapp oder wurden eine Beute des guten Keepers Ronny Sieboth, sein Gegenüber Michael Schulz traf nur das Lattenkreuz. Mit einem Konter sorgten die Langelner für die Vorentscheidung, Jonas Beckmann schloss zum 2:0 ab. Kurz vor Schluss beseitigte Toni Jericke nach schnell ausgeführtem Eckstoß von Thomas Bomeier die letzten Zweifel am Sieg.

Zum ersten Mal sicherten sich der TSV 1893 Langeln damit einen Hallenmeistertitel, nachdem es vor zwei Jahren bereits zu einem Bronzerang beim Hasseröder Pokal gereicht hatte. Entsprechend groß war die Freude, als Jürgen Mangott, Geschäftsstellenleiter des Turniersponsors Debeka, den Siegerpokal an Kapitän Sebastian Göbel überreichte. Als Zugabe erhielt Bruder Christopher Göbel die Ehrung für den besten Torschützen, er hatte vier Treffer erzielt. „Mit dem Titelgewinn hatte von uns im Vorfeld keiner gerechnet. Großes Lob an die Mannschaft, die ein super Turnier gespielt hat, obwohl wir keine Möglichkeiten, in der Halle zu trainieren“, freute sich TSV-Coach Ingolf Geßler über die Vorstellung seiner Mannschaft.

Ein Lob hatte sich auch die Turnierleitung verdient, alles ging gut organisiert und reibungslos über die Bühne. Auch Turniersponsor Debeka mit Geschäftsstellenleiter Jürgen Mangott trug mit seinen Präsenten für alle Mannschaften und Schiedsrichter zu einer würdigen Endrunde bei.

Weitere Bilder unter www.volksstimme.de