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Fußball Veckenstedter in Deersheim kalt erwischt

Spitzenreiter TSV 1893 Langeln hat auch sein fünftes Saisonspiel der Harzliga I bei Eintracht Ostetwieck II gewonnen.

Von Ingolf Geßler 29.09.2016, 03:00

Deersheim l Ortsnachbar Fortschritt Veckenstedt verlor dagegen etwas überraschend beim TSV Deersheim. Im Topspiel des fünften Spieltages entführte Ströbeck drei Punkte aus Sarg­stedt, der TSV Zilly hat beim 1:0-Erfolg im Heimspiel gegen Aufsteiger SG Lüttgenrode den „Bock umgestoßen“ und den ersten Saisonsieg eingefahren.

TSV 1912 Deersheim – Fortschritt Veckenstedt 2:0 (1:0). Die favorisierten Gäste wurden eiskalt erwischt, ein Torwartfehler verhalf Steve Klein zur frühen Deersheimer Führung. Auch in der Folge fanden die Veckenstedter nie zu ihrem Spiel, die gut verteidigende Heimelf ließ in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Chance zu. Auf der anderen Seite wurden immer wieder die schnellen TSV-Angreifer gesucht, gefährliche Situationen resultierten aber nur aus individuellen Fehlern der Veckenstedter. Nach Wiederanpfiff erhöhte der Harzoberliga-Absteiger das Risiko und hatte durch Schüsse von Benjamin Rode und Denny Laue, die jeweils knapp verfehlten, gute Möglichkeiten. Die größte Chance hatte aber Christopher Minkner, der mit schöner Einzelleistung mehrere Lüttgenröder Abwehrspieler narrte und dann scheinbar selbst etwas überrascht war, dass er frei vor SG-Keeper Alexander Kerler auftauchte, so dass er ihm den Ball überhastet in die Arme schob (53.). Nach einer guten Stunde fiel dann die Vorentscheidung, ein Schuss von John-Patrick Schrader rutschte über die Hand von Gästekeeper Michael Heller hinweg zum 2:0 ins Tor. „Wir hätten noch bis zum Einbruch der Dunkelheit spielen können und kein Tor erzielt. Wir haben an diesem Tag einfach schlechten Fußball gespielt, Deersheim hat gut verteidigt und am Ende verdient gewonnen“, so Veckenstedts Coach Sandy Minkner.

Torfolge: 1:0 Steve Klein (2.), 2:0 John-Patrick Schrader (64.); Schiedsrichter: Jürgen Klaus (Pabstorf); Zuschauer: 46.

Eintracht Osterwieck II – TSV 1893 Langeln 1:2 (0:2). Die Langelner waren in den ersten 45 Minuten das bessere Team, Markus Wienert traf mit der ersten guten Chance nach Eingabe von Christopher Göbel den Pfosten (3.). Wenig später verpasste Toni Jericke eine Wienert-Eingabe knapp (8.). Nach Foul an Christopher Göbel entschied der gute Referee Steffen Ehrhardt auf Elfmeter. Zwar scheiterte Nicola Julian Harms an Keeper Thomas Schäfer, doch Jericke war im Nachsetzen zur Stelle. Auch im weiteren Verlauf erspielte sich der Spitzenreiter gute Chancen, doch Jericke (23. Kopfball) verfehlte knapp und Antino Werner scheiterte am starken Schäfer (41.). Kurz vor der Pause legte Christopher Göbel nach einem Konter das wichtige 0:2 nach. Kurz nach Wiederanpfiff verpasste Toni Jericke nach Harms-Pass die Entscheidung, danach wurde Osterwieck stärker. Als sich ein sehenswerter Schuss von Stefan Uhlemann unhaltbar zum 1:2 ins lange Eck senkte (55.) war es ein Duell auf Augenhöhe. Die Heimelf verstärkte ihre Offensivbemühungen, hatte bis auf einen Schuss von Julian Runge ans Außennetz (77.) aber kaum Chancen. Die Gäste verpassten bei guten Kontern durch Sebastian Göbel (55.), Antino Werner (76.) und Michael Kirchoff (81.) die Entscheidung. Fast hätte sich dies in einer spektakulären Szene in der Schlussminute gerächt. Eine Flanke des starken Joost Knackstedt lenkte Sebastian Göbel an den eigenen Pfosten, den zurückspringenden Ball klärte er zusammen mit Keeper Oliver Kriebel mit letztem Einsatz gegen den einschussbereiten Julius Runge.

Torfolge: 0:1 Toni Jericke (14.), 0:2 Christopher Göbel (44.), 1:2 Stefan Uhlemann (56.); Schiedsrichter: Steffen Ehrhardt (Wernigerode); Zuschauer: 34.

Empor Dedeleben – TSV 09 Wasserleben ausgefallen. Beide Teams warteten vergeblich auf den angesetzten Schiedsrichter Hans-Joachim Barner. Da auch telefonisch weder der Referee noch ein Verantwortlicher des Schiedsrichterausschusses erreichbar waren, traten beide Teams unverrichteter Dinge wieder den Heimweg an.

FSV 1920 Sargstedt – Grün-Gelb Ströbeck 2:3 (0:2). „Wir haben die erste halbe Stunde völlig verschlafen, standen überhaupt nicht auf dem Platz“ analysierte der enttäuschte FSV-Trainer René Doege. Beide Teams begannen ungewohnt verhalten für dieses Prestigeduell, Chancen waren zu Beginn Mangelware. Nach einem Ballverlust der Sargstedter Abwehr setzte sich Ströbecks Florian Willke beherzt im Strafraum durch und vollendete aus spitzem Winkel mit der Picke unter die Torlatte (18.). Die Gastgeber zeigten sich geschockt, waren in der Folge unsortiert und wurden dafür eiskalt bestraft. Torjäger Christian Knuth enteilte seinem Gegenspieler und traf per Flachschuss zum 0:2 (25.). Mit einer Umstellung der Abwehr versuchte FSV-Coach Doege seine Elf wachzurütteln, danach lief es deutlich besser. Die Abwehr um den eingewechselten Rückkehrer Michael Rudloff (kam vom Schönebecker SV) war deutlich präsenter, dies übertrug sich auch auf den Rest der Mannschaft. Sargstedt riss das Spiel ab der 35. Minute an sich, Ströbeck agierte defensiver und verlegte sich auf Konter. Nach der Halbzeitpause rollte Angriff um Angriff auf das Gästetor, in dieser „Powerplay-Phase“ verkürzte Devin Beck mit herrlicher Direktabnahme aus acht Metern (56.). Nur fünf Minuten später glich Routinier Stefan Ruppers mit einem sehenswerten Schlenzer mit dem schwächeren linken Fuß in den Winkel aus. Die Gastgeber waren deutlich überlegen, ließen aber mehrere gute Chancen aus. Stattdessen brachte ein Konter die erneute Gästeführung für die Gäste, Andre Grümmers Flanke verwandelte der völlig freistehende Justin Raulff per Direktabnahme (68.). Von diesem Gegentor erholte sich der FSV nicht mehr, zumal er sich durch eine Gelb-Rote Karte von Kapitän Roland Kullmann selbst schwächte. „Eine starke Reaktion meiner Mannschaft nach dem 0:2. Machen wir nach dem Ausgleich gleich das dritte Tor, gewinnen wir das Spiel. Der Konter war jedoch der Todesstoß für unseren Sturmlauf“, so Coach René Doege, der dem weiblichen Schieri-Gespann um Viola Dietel im umkämpften, aber jederzeit fairen Derby eine gute Leistung bescheinigte.

Torfolge: 0:1 Florian Willke (18.), 0:2 Christian Knuth (25.), 1:2 Devin Beck (56.), 2:2 Stefan Ruppers (61.), 2:3 Justin Raulff (68.); Schiedsrichter: Viola Tietz (Heudeber); Zuschauer: 45; bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte gegen Roland Kullmann (FSV Sargstedt, 70.).

TSV Zilly 1911 – SG 1955 Lüttgenrode 1:0 (0:0). Die Gastgeber attackierten früh, zwangen den Aufsteiger zu langen Bällen und erspielten sich somit klare Feldvorteile. Allerdings schluderte der TSV Zilly einmal mehr mit seinen Chancen. Marcel Brasche (10., 16.) und Hendrik Heicke (28.) verpassten das wichtige Führungstor. Ein Treffer von Daniel Harsdorf wurde wegen vermeintlicher Abseitsposition nicht anerkannt. Gegen Ende der ersten Halbzeit verlor der Gastgeber den Faden, so tauchte auch Lüttgenrode erstmals gefährlich vor dem TSV-Gehäuse auf. Ein Kopfball nach Eckstoß verfehlte das Zillyer Tor nur knapp. Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahm die Hausmann-Elf wieder das Zepter, nach Flanke von Matthias Knopf behielt Daniel Harsdorf die Übersicht und traf entschlossen zur Führung (52.). In der Folge verpasste Zilly bei guten Chancen von Knopf und Marcel Heyer die Entscheidung. Lüttgenrode bekam noch eine gute Freistoßchance, es blieb aber beim hochverdienten Heimsieg.

Tor: 1:0 Daniel Harsdorf (52.); Schiedsrichter: Sarah Hartmann (Osterwieck); Zuschauer: 52.