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Handball Melsungen siegt zum zweiten Mal

Das 27.Miesner-Gedenkturnier war erneut ein sportlicher Höhepunkt. Nach 2009 sicherte sich zum zweiten Mal Melsungen den Cup.

Von Florian Bortfeldt 23.08.2016, 01:01

Ilsenburg l Aus sportlicher Sicht haben die Organisatoren alles richtig gemacht. Mit dem SC DHfK Leipzig, dem VfL Gummersbach, Turniersieger MT Melsungen und Pokalverteidiger SC Magdeburg wurden vier namhafte Bundesligisten engagiert. Für das internationale Flair sorgten 2016 Ystads IF aus Schweden sowie das slowenische Team von Gorenje Velenje.

Erstmals ging es an drei Tagen um den Turniersieg, man wollte den Sonnabend, bis 2015 jeweils mit sechs Partien wahrlich „voll gepackt“, entzerren und den Spielern mehr Zeit zur Regeneration geben. An diesem Konzept wird man beim Gastgeber HV Ilsenburg wohl festhalten, denn auch wenn die Organisatoren mehr Aufwand betreiben müssen, letztendlich wird alles etwas entspannter. Der HVI-Vorsitzende Michael Löwe gab zu, dass „die Woche davor und das Wochenende an sich an den Kräften zehren, es aber jedes Jahr viel Spaß macht. Natürlich geht das immer nur gemeinsam, deswegen gilt mein besonderer Dank den ehrenamtlichen Helfern“. Von den 120 Mitgliedern im HV Ilsenburg sind zum Miesner-Cup knapp die Hälfte aktiv an der Durchführung beteiligt. Nach Turnierende am Sonntagabend gab es den obligatorischen Stuhlkreis – die kurze Auswertung. Inklusive Reste-Essen und Bierchen trinken saß so manch einer, der am nächsten Tag frei hatte, noch bis 2 Uhr am Montagmorgen in der Harzlandhalle. „Ich war pünktlich um 19 Uhr weg“, so Löwe, „aus dem Alter bin ich raus“.

Mit Leipzig und Velenje gaben zwei Teams ihr Debüt im Harz. Die Slowenen hatten weniger Glück, kassierten drei Niederlagen, wenngleich das 23:24 gegen Gummersbach knapp war. Die Leipziger sicherten sich bei ihrer Premiere gleich den dritten Platz. Gummersbach blieb mit zwei Niederlagen etwas hinter den Erwartungen, auch wenn das 38:39 gegen Ystads am Freitagabend erst nach Siebenmeterwerfen feststand. „Der VfL musste einige Olympia-Spieler ersetzen“, so Löwe, „das hat sich dann bemerkbar gemacht. Die MT Melsungen dagegen war gut besetzt und hatte darum wohl die meisten Kräfte.“

Der Vierte der abgelaufenen Bundesliga-Saison setzte sich dreimal durch, auch im Finale gegen die „Hausherren“ aus der Elbestadt. SCM-Trainer Bennet Wiegert war mit einer jungen Mannschaft angetreten, führte im Endspiel dennoch knapp mit 14:13. Im zweiten Durchgang probierten die Magdeburger viel, das Angriffsspiel mit sieben Feldspielern ging dabei nicht immer gut. Beide Teams schenkten sich nichts, es ging physisch gut zur Sache. Aber auch handballerisch wurde nicht gegeizt. So schlossen die Müller-Zwillinge einen Kempa-Trick erfolgreich ab, zuvor war Michael Allendorf nach Vuckovic-Zuspiel mit diesem Trick noch an SCM-Keeper Dario Quenstedt gescheitert. In den Schlussminuten durfte für ihn Youngster Florian Link ran, er erntete für einige gute Paraden den Applaus der Zuschauer. Den Schlusspunkt im Finale setzte Johannes Golla mit dem 29:24 für die Nordhessen.

Schirmherr Peter Miesner, ehemalige SCM-Größen wie Harry Jahns, Hartmut Krüger, Ernst Gerlach u.a. mit nach Ilsenburg brachte, nahm abschließend die Siegerehrung vor. Ihm zur Seite standen die Turnier-Sponsoren Dirk Schaper (HarzEnergie), Christian Neuhäuser (Hasseröder) und Dagmar Kupfer als stellvertretende HVI-Vorsitzende sowie Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke.

Auch 2017 soll es eine Auflage geben, HVI-Chef Löwe: „Der Hauptsponsor und Turniermitorganisator Lothar Schacke haben signalisiert, dass es weitergeht. Sobald die Eckdaten für die Saison 2017/18 bekannt sind, werden wir das Ganze auch mit dem SCM koordinieren.“