1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Brandecker siegt über die Hürden

Leichtathletik Brandecker siegt über die Hürden

Die Senioren-Leichtathleten aus dem Landkreis Harz sind von den Deutschen Meisterschaften in Leinefelde-Worbis erfolgreich zurückgekehrt.

Von Sebastian Krause 15.07.2016, 03:00

Wernigerode l Yvonne Brandecker gewann den Titel über 400 Meter Hürden, dagegen verpasste Karlheinz Brink knapp eine Medaille im Speerwurf. Knapp 1300 Seniorinnen und Senioren aus 664 Vereinen waren bei den Titelkämpfen in Thüringen am Start. Das waren noch einmal rund 200 mehr als bei den letzten Meisterschaften in Zittau. In einem neuen Leichtathletik-Stadion fanden die Senioren an drei Wettkampftagen eine sehr gut organisierte Veranstaltung vor, die vor allem durch die familiäre Atmosphäre für eine tolle Stimmung unter den Aktiven und Zuschauern sorgte.

Und auch qualitativ werden die Senioren-Meisterschaften von Jahr zu Jahr besser, was die starken Ergebnisse und die Leistungsdichte unter Beweis stellten. Im Leinesportpark hatten die Athleten allerdings trotz sommerlicher Temperaturen mit sehr starkem Wind auf der Zielgeraden zu kämpfen, was noch bessere Ergebnisse verhinderte.

Aus dem Landkreis Harz hatten sich zwei Sportler für die Titelkämpfe im thüringischen Eichsfeld qualifiziert. Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein hatte die Norm zur Deutschen Meisterschaft gleich in fünf Disziplinen unterboten, ging aber nur dreimal an den Start. Dabei hatte sich die Umstellung in dieser Saison von den Langstrecken auf die kurzen Distanzen gelohnt.

Am frühen Sonnabend lief die 39-Jährige in ihrem erst zweiten Rennen über die 400-Meter-Hürden zum Deutschen Meistertitel in der Altersklasse W40 und verbesserte ihre Bestzeit um fast zwei Sekunden auf 75,04 Sekunden. „Von Beginn an bin ich im Rhythmus geblieben und musste nur an einer von zehn Hürden kurz abbremsen“, sagte die Wernigeröderin selbst vom Rennverlauf etwas überrascht.

Schade sei hingegen gewesen, dass nach einigen Absagen letztlich nur zwei Läuferinnen am Start standen. Zudem sei die Quali-Norm von 77,0 Sekunden – die HGL-Athletin selbst hatte es in 76,91 Sekunden geradeso geschafft – für viele Athleten zu hoch. Hinzu kommt, dass es für diese Disziplin nur sehr wenige Wettkämpfe gibt.

Ganz anders sah es am Nachmittag bei den 1500 Metern aus. Hier gingen zwölf Teilnehmerinnen an den Start. Brandecker konnte sich mit einem tollen Endspurt auf den letzten 200 Metern noch auf Rang fünf vorarbeiten und freute sich auch über ihre Saisonbestzeit von 5:08,85 Minuten. Damit war sie um sechs Sekunden schneller als im Mai und blieb noch unter der geplanten Zeit von 5:10 Minuten.

Einen Tag zuvor startete die Harzerin bereits über 800 Meter und verpasste als Vierte von elf Starterinnen zum dritten Mal seit 2012 den Medaillenplatz. Wieder lief sie erst in der letzten Kurve ihren Gegnerinnen davon und kam nach 2:31,51 Minuten ins Ziel. Insgesamt war die HGL-Läuferin sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen und „dass sie hinten raus endlich das Stehvermögen hatte“.

Als einziger Athlet des SV Lok Blankenburg ging Karlheinz Brink in seiner Paradedisziplin, dem Speerwurf, an den Start. In einer spannenden Konkurrenz, die von ständig wechselnden Winden stark beeinflusst wurde, schrammte der Abbenröder nur knapp an einer Medaille vorbei und erkämpfte sich am Ende unter elf Teilnehmern den vierten Platz in der M55.

Bei den ungünstigen Bedingungen gelang keinem Speerwerfer dieser Altersklasse ein Wurf über 50 Meter. Bereits im zweiten Versuch warf der 59-jährige Lok-Athlet seinen 700 Gramm schweren Speer auf 45,15 Meter. Damit blieb der Wurfspezialist im Rahmen seiner Saisonbestleistung von 47,49 Meter, die er kürzlich als Landesmeister in Magdeburg erzielt hatte. Aber auch diese Weite hätte nicht zum Bronzerang gereicht. Der Sieg ging an Joachim Seiffert (SuS Oberaden) mit 49,36 Metern.

Mit diesen tollen Ergebnissen gehen nun auch die Senioren-Leichtathleten in die Sommerpause.