Harzer sind „zaosu“ unterwegs

Wernigerode l Mit ihrem kreativen Bewerbungsvideo und der Hilfe vieler Voter aus der ganzen Stadt hatten die Harzer Schwimmverein im Februar Platz eins belegt. Nun warteten alle voller Spannung auf den Besuch – einschließlich der Gewinnübergaben und natürlich eines Trainings mit dem deutschen Meister von 2012 über 100 m Freistil und diesjährigen Olympia-Anwärter für die 4x200m-Freistilstaffel in Rio des Janeiro, Christoph Fildebrandt.

Als einziger ostdeutscher Verein war Wernigerode dieses Jahr Station der „Challenge Tour“. Und gerade die Entfernung war es, die dann von allen forderte „zaosu“, chinesisch für superschnell zu sein. Auf der mehr als 400 Kilometer langen Strecke zwischen Köln und dem Harz gab es einige Staus zu bewältigen, so dass alles etwas später als geplant losging.

Bevor es ins Wasser ging, gab es aber erstmal die sehnsüchtig erwarteten Preise – Rucksack, Shirt, kurze Hose, Badekappe und Brille – die beiden Wettkampfmannschaften des HSV 2002 wurden komplett ausgestattet. Mit dabei war auch der Firmeninhaber und Gründer, Herr Zhao. Danach ging es für eine knappe Dreiviertelstunde ins Wasser. Mit gut 35 Schwimmern gar nicht so leicht zu handhaben, vor allem da ursprünglich zwei getrennte Trainingseinheiten geplant waren. Aber Improvisation ist alles und so ging es in eine Technikeinheit um das Thema Freistil. Einige neue Übungen lernten alle, auch im direkten Anschauungsunterricht von Christoph Fildebrandt. Eine Fragestunde gehörte auch dazu, natürlich berichtete der Top-Schwimmer von seinem Werdegang. Am beeindruckendsten für die jungen Sportler: Etwa zehn Sekunden braucht er für 25 m Freistil – da war das Staunen groß.

Kurz vor 18 Uhr dann der große Moment: Die Challenge startete. Die vier schnellsten Harzer Jungs aus dem Wettkampfbereich traten über jeweils 50 m Freistil gegen Christoph Fildebrandt an, der 200 m schwamm. Die Halle tobte und – zugegebenermaßen mit etwas Rücksichtnahme von Christoph – gewannen Jan-Oliver Erdmann, Justus Rau, Tim Dittrich, der für einen anderen Sportler einsprang, und Christian Lippold die Staffel. Als Anerkennung hatte der HSV Wernigerode für jeden Starter einen Pokal. Überreicht wurde dieser von Oberbürgermeister Peter Gaffert, der das Training und die Staffel mit Spannung in der Schwimmhalle verfolgt hatte. Danach hieß es dann noch kräftig Autogramme schreiben, bevor sich das Team nach dem tollen Erlebnis für alle Harzer wieder auf den Rückweg nach Köln machte.