1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lange Tradition ist Fernsehbericht wert

Leserbrief zum Thema: "40 Jahre Gewichtheben und 20 Jahre Bundesliga in Samswegen" Lange Tradition ist Fernsehbericht wert

26.02.2011, 04:29

#NULL#Leserbrief zum Thema "40 Jahre Gewichtheben (1970 bis 2010) und 20 Jahre Bundesliga (1991 bis 2011) in Samswegen

"Im Dezember 1989, anlässlich unseres traditionellen Weihnachtsturniers in Samswegen, hatten wir Besuch von Gewichthebern aus Lüchow. Der Gegenbesuch fand Ende Januar 1991 in Lüchow anlässlich eines Bundesliga-Wettkampfes statt. Wir trauten unseren Augen nicht, denn 700 Zuschauer sahen sich diesen Wettkampf an. Zwei Samsweger Sportler, M. Duda und K. Poromka, wurden ab Februar 1990 in die Lüchower Bundesliga-Mannschaft als Gaststarter integriert. Für uns stand aber gleich fest, eine eigene Bundesliga-Mannschaft aufzubauen. Am 9. März 1991 wurden wir mit unserer Mannschaft Landesmeister Sachsen-Anhalt. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, an Aufstiegswettkämpfen der 2. Bundesliga teilzunehmen. Im Mai 1991 zog unser Gegner, der AC Neuhardenberg, seine Mannschaft zurück (Ronny Weller ging nach Duisburg). Dadurch kamen wir kampflos in die Staffel Nord-Ost der 2. Bundesliga. Die Sportfreunde M. Duda, K. Poromka, S. Jahnel, W. Kanitz, T. Busse und A. Fischer hatten den Aufstieg geschafft. Der vom ASK Frankfurt (Oder) zurückgekehrte S. Grebenstein verstärkte die Mannschaft. Die ersten Nicht-Samsweger waren R. Küssner und der erste Ausländer S. Ostrowski (Polen). Am 2. November 1991 begann eine beispiellose Siegesserie. Sechs Wettkämpfe ungeschlagen traten Samswegen sowie der FSV Magdeburg am 14. März 1992 zum Endkampf der 2. Bundesliga in Samswegen an. Die Gastgeber gewannen mit 764:733 Punkten und waren in der 1. Bundesliga angekommen. Mit 550 Zuschauern in der Samsweger Gewichtheberhalle wurde bis spät in die Nacht gefeiert.

Ein höheres Niveau erforderte auch einen stärkeren Ausländer. Für Ostrowski kam der russische Meister D. Prochorow. Prochorow bekam einen deutschen Pass und somit konnten wir den zweifachen Olympiasieger im Superschwergewicht, den Weißrussen A. Kurlowich, einsetzen. Nach dieser sensationellen Verpflichtung war die Halle zu klein und musste vergrößert werden. Im März 1994 zum letzten Wettkampf in der alten Halle stellte Kurlowich mit 197 kg im Reißen und 247 kg (= 218 Punkte) im Stoßen einen Weltrekord auf. Es folgten noch neun ausländische Gaststarter. Zu erwähnen wäre noch S. Botev mit 217 Punkten. Nach einem kurzen Abstieg 1999/2000 ging es aber erstklassig weiter bis heute. Die wichtigsten Platzierungen bis heute waren eine Goldmedaille in Chemnitz (1996), eine Silbermedaille in St. Ilgen (1998), eine Goldmedaille in Chemnitz (2006) und der unvergessene Heimwettkampf um die Deutsche Meisterschaft 2007.

Der gesamte Erfolg basierte immer auf guter Nachwuchsarbeit. So wurde in den letzten 20 Jahren die Sportfreunde P. Rolle, D. Fischer, N. Lamm, M. Seifert, S. Wagner, J. Witzel, T. Köhne, E. Schröder, F. Altmann, S. Bruse und A. Ott Deutsche Meister. Für den Nachwuchs und vor allem für die Bundesliga bedarf es vielen Geldes. 1992 wurde extra dafür ein Förderverein gegründet. Samswegen und Bundesliga - das war eine außergewöhnliche Geschichte. Diese war es fünf Fernsehanstalten wert, darüber zu berichten (RTL, SAT 1, DSF, ZDF und MDR)."

Otto Haase,

Ehrenpräsident, Abteilung Gewichtheben