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Karate Niclas Huckauf holt sich den Titel

In Bochum haben am 20. Mai 2017 die Deutschen Meisterschaften der Kinder, Jugend, Junioren und Senioren stattgefunden.

Von Bianca Walsleben 30.05.2017, 11:00

Haldensleben l Der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben hat nach einem halben Jahr Vorbereitung daran teilgenommen.

Mit 25 Startern ging es auf die Tatami. Dabei konnte Emily Nitsche ihr frühes Ausscheiden in Kata für sich als Ansporn nutzen und ihre drei Vorrunden im Kumite souverän gewinnen. Im anschließenden Finale behielt sie die Nerven und bot den Kampfrichtern erneut einwandfreies Kihon Ippon Kumite, die das mit vielen Punkten und dem Deutschen Meistertitel honorierten. Eine Altersklasse höher, bei den 12- bis 13-jährigen Mädchen ging Lara Robra an den Start.

Die Titelträgerin vieler Meisterschaften startete bei dieser Deutschen Meisterschaft erstmalig im Jiyu Kumite (Freikampf). Durch das intensive Training von Kumite-Fachmann und Sensei des Vereins Stephan Walsleben konnte sie sich als Neuling dieser Disziplin gut durchsetzen und im Finale um Gold kämpfen. Dank dem richtigen Timing und genauen Treffern darf Lara nun auch einen Deutschen Meistertitel ihrer Statistik hinzufügen.

Teamkollege Valentin Hennig gewann bereits 2014 bei den 9- bis 11-Jährigen die Deutsche Meisterschaft, doch auch er musste sich in diesem Jahr in einer höheren Altersklasse im Freikampf beweisen. Seine flexiblen Bewegungen und schnellen Angriffe sicherten ihm nicht nur erneut die Goldmedaille, sondern auch die Aufmerksamkeit des Bundesjugendkadertrainers Markus Rues. Sowohl Valentins als auch Laras Leistungen stachen ins Auge, sodass sie mit einer Einladung zum Probetraining im Bundesjugendkader des DJKB belohnt wurden.

In die Riege der Medaillengewinner reihte sich auch Ferenc Dattko erstmalig ein. Ein hart verdienter Sieg für den Barleber vom HKC, der viel Trainingsfleiß zeigt und hart an sich arbeitet. Besonders die kraftvolle Ausstrahlung seiner Kür-Kata Jion brachte ihm die notwendigen Punkte, um wohlverdient die Silbermedaille zu tragen.

Der Kata-Spezialist der Magdeburger Niclas Huckauf bewies erneut seine Qualitäten. Er setzte sich im Training detailliert mit seiner Kata Enpi auseinander und arbeitete sie technisch versiert aus. In Verbindung mit seiner dynamischen Ausführung beeindruckte er schon auf diversen Meisterschaften. In den vergangenen vier Jahren wurde Niclas JKA-Cup-Sieger in dieser Disziplin, doch ein Deutscher Meistertitel war ihm noch nicht vergönnt. Bis jetzt, denn nun konnte er den Lohn für seinen Trainingsfleiß einstreichen und Rang eins für sich beanspruchen.

Sehr dramatisch ging es bei den 15- bis 17-jährigen Mädchen zu. Das Kumite-Team um Celina Kreutz, Antonia Lubner-Schmidt und Sophie Willuweit sicherte sich den Finaleinzug und stand dort im letzten Kampf dem Team aus Hannover gegenüber. Mit knappen Kämpfen und teilweise hartem Schlagabtausch wurden die Mädchen zwar Deutsche Meister, doch dies ging nicht spurlos an ihnen vorüber. Antonia musste nach einem Treffer an ihrem Kiefer zum Wettkampfarzt. Nach dessen Untersuchung war der folgende Start im Kata-Team der Mädchen ungewiss. Doch dank einer kurzen Regenerationsphase und ihrem Kampfeswillen zeigten die drei als Favoritinnen im Finale ihre Kata Bassai Dai und verteidigten damit ihren Titel aus dem Vorjahr.

Den Höhepunkt des Abends, denn mittlerweile war es fast 21 Uhr, bildeten die Kämpfe der Herren ab 21 Jahren. Unter ihnen auch Stephan Walsleben, der sich durch extrem spannende und teilweise knappe Vorrunden ins Finale durchschlug. Trotz der fortgeschrittenen Stunde zeigte Stephan sein Format und profitierte von seiner jahrelangen Erfahrung. Fokussiert auf seinen Gegner und mit druckvollen Angriffen ließ er die Top Acht hinter sich und stand im letzten Kampf um den Titel seinem Kollegen aus dem Bundeskader Dennis Klassen aus Remagen gegenüber.

Die Qualität dieser Finalbegegnung war in der ganzen Halle spürbar, die sich in Stille hüllte. Alle sahen gebannt auf die einzige aktive Kampffläche. Dann geschah es: Nach erstem Abwägen der Möglichkeiten von beiden Seiten, ergriff Stephan die Initiative mit einem Schlag zum Kopf. Dennis reagierte blitzschnell und ging seinerseits vor, verkürzte damit die Distanz und bekam die Wirkung von Stephans Treffer hart zu spüren. Leider streckte ihn das kurzzeitig nieder und nach Rücksprache mit dem Arzt, durfte er nicht weiter kämpfen.

Das hatte die Disqualifikation von Stephan und zum Bedauern beider Kontrahenten, das Ende dieses so vielversprechenden Finales zur Folge. Bei der anschließenden Siegerehrung nahm Stephan Walsleben dann die Silbermedaille entgegen und trug somit zur sehr positiven Bilanz des HKC mit sechsmal Gold, fünfmal Silber, fünfmal Bronze und einem vierten Platz bei.