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Handball-Verbandsliga Süd: HSV 2000 Zerbst – Buna Schkopau 33:33 (14:14) Bitter: Ausgleich fünf Sekunden vor Ultimo

Von Hans-Jürgen Schilling 17.01.2011, 04:38

In der Handball-Verbandsliga wollte der HSV 2000 Zerbst das Rückspiel gegen Buna Schkopau am Sonnabend unbedingt gewinnen. Entsprechend engagiert gingen die Zerbster gegen die gut besetzten Gäste in die Partie. Nach einer 6:1-Führung sah alles nach den zwei erhofften Punkten aus. Doch jeweils zum Ende beider Halbzeiten kam der HSV von der spielerischen Linie ab. Buna nutzte das und sicherte sich durch das 33:33 (14:14)-Remis einen ganz wichtigen Auswärtspunkt.

Zerbst. Die Zerbster Bank war gut besetzt. Nur Keeper Engler und Linkshänder Krüger fehlten. Dafür war Mister "Hammer", alias Jonas Hohmann, wieder dabei. Buna musste auf Routinier Weißhaupt verzichten. Dafür konnte man wieder die gefährliche Torachse Gast/Haffke aufbieten. Zum ersten Rückrundenspiel kamen 187 Zuschauer in die Sporthalle an der Zerbster Jannowitzbrücke. Erstmals wurde durch ein Filmteam des Zerbster Francisceums das ganze Spiel aufgenommen und soll für die Trainingsarbeit und den Sportunterricht aufgearbeitet werden. Der HSV bedankte sich dafür beim Film-Team um Marcus Möbes.

Und die hatten ihre Technik noch gar nicht richtig aufgebaut, da stand es bereits 6:1 (6.) für den HSV. Hohmann hämmerte im wahrsten Sinne des Wortes die Bälle unter das Torgebälk. Jubel und verdiente Anerkennung für den Eichholzer. Die klare Führung konnte aber nicht gehalten werden. Leichte Schrittfehler und Unsicherheiten im Angriff nutzten die Gäste und kamen in der 19. Minute zum 9:9-Ausgleich.

Großen Anteil daran hatte der etwas hüftsteif wirkende Marcus Haffke. Was der Rückraumspieler mit dem Ball machte, hatte Hand und Fuß. Seinen Zug zum Tor konnten die Zerbster nie unterbinden. "Ich habe kaum trainiert, habe kaum Zeit dafür", entschuldigte sich der "Halbrechte" fast nach dem Spiel. Der andere Punktgarant der Gäste war Christian Gast. Der 25-Jährige kam aus Halle und lenkte das Buna-Spiel. Dazu konnte er von zehn Gästestrafwürfen (HSV ein einziger) acht sicher verwandeln.

Als Bunas Rechtsaußen Karsten Hennecke Tobias Els in der Abwehr "auswackelte", gingen die Buna-Handballer erstmals in Führung (27./12:13). Zur Halbzeit war das Spiel ausgeglichen (14:14), gingen die Zerbster etwas "angefressen" in die Kabine. Bei den Gästen blieben erstaunlich viele Spieler in der Halle, hielten sich mit leichten Übungen warm.

HSV-Trainer Bodo Benecke behielt die offensive 4:2-Deckung bei, wollte so Gast und Haffke aus dem Spiel nehmen. Das klappte nicht ganz. In die Lücken stießen jetzt mehr und mehr Hennecke und Denny Wagner. Im HSV-Tor hatten Hardy Haberland und später Christian Geilich einen schweren Stand. Bei ihnen wechselten aber auch sehr oft Licht und Schatten. Rissen sie mit Glanztaten (Siebenmeterparaden, freie Bälle) die Zuschauer von den Sitzen, so kassierten sie weinig später gleich wieder regelrechte "Luschen".

Trotzdem hatte der HSV wohl ein leichtes Plus auf der Torwartposition. Das hätte fast die erhofften zwei Punkte gebracht. Nach ständig wechselnder Führung hielt Geilich im großen Stil den HSV-Anschluss (46./24:25). Danach war es Haberland, der die Spannung in den letzten beiden Spielminuten auf dem Siedepunkt hielt. Wieder gaben die Unparteiischen zum nicht zu überhörenden Unmut der Zerbster Fans Siebenmeter für Buna. Gast nahm sich den Ball und wollte Haberland "vernaschen". Der 31-Jährige reagierte glänzend, sicherte die knappe 33:32-Führung (59.).

Die Zerbster kamen in Unterzahl (Zeitstrafe Maerten) noch einmal in den Angriff, hatten schnell den Torwart gegen einen zusätzlichen Feldspieler getauscht. Der Ball ging aber verloren. Buna drängte auf den Ausgleich. Man spürte regelrecht die Adrenalinstöße bei den Fans, den Spielern und auch den beiden Unpar- teiischen.

Entsetzen bei den Zerbstern, als fünf Sekunden vor dem Abpfiff die Schiedsrichter erneut für Buna einen Siebenmeter gaben. Das erneute Duell Gast gegen Haberland entschied der quirlige Schkopauer diesmal ganz knapp für sich. Haberland war wieder mit der Hand am Ball, ging dann angesichts des verlorenen Punktes enttäuscht zu Boden. Mit einer Auszeit in der letzten Sekunde wollte Benecke das Blatt noch wenden, doch es blieb beim Remis.

HSV: Haberland – Geilich, Lewin (1), Tiepelmann (3), Maerten (1), Natho (2), Daudert (10/1), Krümmling, Els (10), Markmann, Ru-gies, Kämpfer, Hohmann (6).

Trainer: Benecke, Betreuer: Siebert.

Zuschauer: 187.