Ohne Biss und Kampfgeist zur ersten Pleite

Zerbst (fmö/sza) l Die Marschrichtung von TSV-Trainer Carsten Heise lautete klar "drei Punkte holen, ohne den Gegner zu unterschätzen". Heise forderte "vollste Konzentration".

Der Coach konnte doch eine schlagkräftige Elf auf den Platz stellen. Karsten Kosel, Marcel Gieseler und Max Syring meldeten sich kurzfristig zurück.

In der ersten Viertelstunde hatten die Zerbster mehr Spielanteile, doch die Borussia war hellwach und setzte immer wieder schnelle Konter nach vorn. In der Folge war die Partie, die sich meist im Mittelfeld abspielte, ausgeglichen. Einen Freistoß von Gieseler aus 30 Metern hielt FSV-Keeper Philipp Lenz ohne Probleme (20.).

Die Rot-Weißen taten zu wenig, versuchten zwar immer wieder durchzudringen, kamen aber nicht durch. Auch die Gäste blieben immer wieder in der TSV-Abwehr hängen. So blieben Torraumszenen Mangelware. Immer wieder kam es zu Fehlabspielen im Zerbster Spielaufbau. Unzufriedenheit und Meckereien häuften sich.

Als Daniel Ernst klar den Ball spielte, der Genthiner jedoch theatralisch zu Boden ging, erhielten die Gäste einen Freistoß zirka zehn Meter vor der Strafrauamgrenze zugesprochen und Ernst Gelb. Der gute Freistoß ging weit über den Kasten von Ricardo Werner (41.). So ging es torlos in die Kabinen.

Die Zerbster starteten unverändert in den zweiten Abschnitt. Syring hatte nach guter Vorarbeit von Kosel die erste richtige Torchance für den TSV (52.). Doch sein straffer Schuss aus zehn Metern zischte knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite versuchte es ein Gästespieler aus gut 25 Metern, aber ohne Gefahr (55.). Ansonsten war es das gleiche Bild wie in Halbzeit eins.

Die Rot-Weißen stürmten, fanden aber kein Mittel, die gut gestaffelte Borussia-Abwehr zu knacken. Torben Fischer scheiterte aus der Distanz. Dann kam Syring nach Vorlage von Kosel fast am 16er frei zum Schuss, doch er traf den Ball nicht richtig. FSV-Keeper Lenz ließ die Kugel prallen, doch es gab keinen Abnehmer (64.).

Die Zerbster drückten auf das Tempo. Doch die Borussen hielten dagegen. Ihre guten Konter brachten jedoch noch keine Gefahr. Dann das 1:0 für die Gäste. Einen schnellen Konter schloss Lukas Hinze sicher ab (70.).

Nun war Moral gefragt. Und die zeigten die Rot-Weißen, indem sie zwei Minuten später zum 1:1 einnetzten. Doch angeblich stand Daniel Ernst im Abseits. Eine mehr als fragwürdige Entscheidung. Es blieben noch zwölf Minuten für den Ausgleich. Doch die Zerbster zeigten weder Biss noch Kampfgeist, spielten larifari. So hatte Borussia die Möglichkeit, alles klar zu machen. Ein schneller Pass aus dem Mittelfeld auf den schnellen Stürmer, doch Werner blieb im Eins gegen Eins der Sieger (83.).

"Die Jungs waren heute enttäuschend. Sie haben zwar versucht, nach vorn etwas zu machen, haben aber nie den Durchbruch geschafft", sagte Sportchef Frank Möhring.

Rot-Weiß Zerbst: Werner - Meerkatz (87. Sebastian Sens), Fischer, Daniel Ernst, Specht (71. Christopher Sens), Kosel, Patrick Möbius, Otto Möbius, Gieseler, Syring (69. Kunitschke) und Böning.

SR: Rüdiger Meier (DSG Eintracht Gladau), Dirk Wiesener, Michael Schwindack. ZS: 136.

Lauftext