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Kegeln Heydrich hofft, dass Knoten platzt

Der 19-jährige Kegler Steffen Heydrich des SKV Rot-Weiß Zerbst trumpfte groß auf.

Von Simone Zander 03.09.2015, 16:02

Zerbst l „Das erste Spiel der Vorbereitung war mit 585 Kegeln schon sehr gut“, erzählte der Youngster stolz und fügte an, dass „auch das Training gut verlief, das Spiel gegen Raindorf aber dennoch unerwartet gut war“.

An seinem Kegelstil hat der in der Ausbildung befindliche Kons- truktionsmechaniker der Firma Siroblech in Zerbst aber „nichts Gravierendes“ umgestellt. „Ich war einfach locker und hoffe, dass der Knoten nun geplatzt ist“, sagte er.

Auch im Training am vergangenen Donnerstag konnte der Zerbster erneut über 600 Kegel erspielen. Nun hofft er, dass er das „über die Saison beibehalten kann“, doch er schränkte gleich ein: „Im letzten Jahr hatte ich die ersten drei, vier Spiele auch gut gekegelt, aber dann ging es langsam bergab. Aber in dieser Saison versuche ich, das Ergebnis so konstant wie möglich zu halten, vor allem auf den Auswärtsbahnen, wo es immer schwierig ist.“

„Ich mach mir nicht so viele Gedanken, werde einfach mein Spiel machen und das Beste geben.“

Steffen Heydrich.

Für seine guten Leistungen wurde Heydrich auch gleich belohnt, indem er am vergangenen Samstag im Testspiel gegen den österreichischen Meister BSV Voith St. Pölten im Aufgebot des zehnfachen deutschen Meisters SKV Rot-Weiß Zerbst stand und auch eingesetzt wurde. „Das war eher zufällig, denn weil Axel (Schondelmaier – d. Red.) krank war, fragte mich Andreas Förster am Donnerstag, ob ich nicht Lust hätte, ein paar Wurf zu machen. Da habe ich gleich zugesagt“, so der Zerbster, der seit seinem sechsten Lebensjahr auf der Kegelbahn steht.

„Das Problem ist, wenn ich denke, etwas zu beweisen, kann das auch nach hinten losgehen. Aber ich mach mir nicht so viele Gedanken, werde einfach mein Spiel machen und das Beste geben“, sagte er noch kurz vor seinem Einsatz.

Und das tat er. Mit 560 Kegeln spielte er in seinem ersten Einsatz im Bundesliga-Team souverän auf und holte sogar seinen Mannschaftspunkt.

Heydrich erlernte das Kegel-ABC, genau wie sein Bruder Robert, beim SSV 1890 Wolferode. Als sein großer Bruder nach Zerbst wechselte, zog es ihn ebenso an die Nutte. Da war er 16 Jahre alt. Gut war es, dass er hier bei der Firma Siroblech eine Ausbildung beginnen konnte.

„Wenn alles gut läuft, habe ich im Februar 2016 ausgelernt und werde wahrscheinlich auch übernommen“, hofft der ambitionierte Youngster, der sich „erst einmal in der zweiten Mannschaft mit kons- tanten Leistungen durchsetzen möchte“. „Ich möchte mir einen Stammplatz erarbeiten und dann sehen, wie gefestigt ich bin, um in drei, vier Jahren vielleicht in der Ersten anzugreifen, was schwierig wird.“

Dabei schätzt er es sehr, dass in Zerbst einige Stars spielen. „Da kann ich mir immer was abgucken und es macht mir Spaß, denn auch vom Zuschauen lernt man was dazu“, sagte der in Zerbst Wohnende, der sich „in der Zweiten sehr wohl fühlt“.