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Pferdesport: Reit- und Fahrverein "St. Laurentius" Zerbst Lernen vom erfolgreichsten Voltigierer

Von Ann-Kathrin Franke und Henriette Finger 07.04.2011, 08:20

Frühlingsanfang! Und somit auch die beste Zeit, um sich für eine neue Turniersaison vor- zubereiten. Das Zerbster Volti- team des Reit- und Fahrvereins "St. Laurentius" (RFV) hatte kürzlich einen ganz besonderen Gast zu Besuch. Daniel Kaiser, der erfolgreichste männliche Voltigierer Mitteldeutschlands, WM- und EM-Dritter, Fünftplatzierter der letztjährigen Weltreiterspiele in Kentucky und amtierender Deutscher Vizemeister, gab etwas von sei- nen diversen Erfahrungen preis und trainierte ein Wochenende lang mit dem L-Team des RFV.

Zerbst. Zwei sehr intensive Trainingstage begannen am Sonnabendfrüh mit dem Turnhallentraining in der Jannowitzbrücke. Kraft, Ausdauer und Sprünge wurden dort neben turnerischen Wahrnehmungsübungen und akrobatischen Elementen genauestens beschrieben und besonders beeindruckend von Kaiser selbst vorgezeigt.

Das Nachmachen fiel der Mannschaft dann wiederum gar nicht so leicht und mit einigen roten Gesichtern und einem schmerzhaften Muskelkater wurde diese Arbeit "belohnt". Um nun Gelerntes auch praktisch und am "Lebendigen" zu üben, wurde, nach einer ausgiebigen Mittagspause, das Gruppenpferd "Darwin" aus dem Stall geholt. Grundlagen der Pflicht-Elemente konnten gleichzeitig versiert auf dem Holzpferd geübt und auf "Darwin" sofort ausprobiert werden. Viele neue Anreize und logische Abläufe kann das Team nun in seinen Trainingsplan integrieren und davon profitieren.

Doch auch jetzt war der anstrengende Tag noch nicht vorbei. Wiederum ging es auf das Holzpferd, um dort ein anderes wichtiges Element des Voltigier-Sportes genauer unter die Lupe zu nehmen: die Kür der Zerbster Mannschaft. Auch hier musste sich Kaiser, der selbst schon mit seinen Küren auf Weltchampionaten für Aufsehen gesorgt hatte, einen Eindruck verschaffen. Das bedeutete für die Mannschaft, etliche wiederholte Durchgänge der Kür und kräftezehrendes Ausdruckstraining auf dem Bock.

Einige sehr interessante Änderungen führten am Ende zu einer passend harmonisch ausgearbeiteten Kür. Die Kreativität und das Arbeitsklima dieser Team-Zusammenstellung beanspruchten die Bauchmuskeln durch zusätzliches Lachen und Herumwitzeln.

Doch mit diesem Ergebnis des ersten Tages gingen die Teilnehmer, trotz Erschöpfung, mit großer Motivation in den Sonntag und somit in einen erneuten Intensivtrainingstag.

Das Aufstehen am Sonntagmorgen war dennoch nicht leicht. Kaum ein Muskel im Körper eines jeden Turners des Voltiteams war nicht spürbar. Alles tat weh. Das Vormittagstraining, das abermals in der Jannowitzbrücke stattfand, war bestückt mit Wiederholungen vom Vortag und zusätzlich aufbauenden Übungen. Wieder wurde viel Wert auf Kraft, Spannung und turnerische Feinheiten gelegt. Ob Salto-springen oder Handstand auf dem Barren, selbst die Fußsohlen und die Fußstreckung wurden erarbeitet. Somit konnte das Team behaupten, Muskelkater bis in die Fußspitzen gehabt zu haben.

Doch obwohl so manche Reserven schon aufgebraucht und viele Grenzen erreicht waren, ging es am Nachmittag wieder aufs Pferd. Diesmal stand die Kür im Mittelpunkt, denn das erarbeitete, akrobatische Programm musste noch zum Galoppieren gebracht werden. Nicht alles klappte, was nicht zuletzt vor allem an der Erschöpfung lag. Dennoch konnten wichtige Ziele erreicht werden und der Grundstein für eine gutfunktionierende Kür, dank der Motivation Kaisers, gelegt werden. Eine abschließende Kamera-Auswertung gab nochmal ein Feedback und einen Fahrplan für die nächste Trainingszeit.

Für das Voltiteam ging somit ein ganz besonderes Wochenende zur Neige. Kaiser ist im Sport ein sehr bekannter Name und somit auch eine internationale Größe. Er plauderte viel aus dem Nähkästchen, ließ die Mädels teilhaben und brachte sie vor allem zum Staunen. Auch "Darwin" kam in den Genuss, einen solchen Weltklassevoltigierer zu tragen und war sicherlich nicht weniger begeistert von dessen Können. Trainerin Annekathrin Ganzer konnte sich viele Tipps von ihrem Gast geben lassen, um ihre Mädels schon beim nächsten Training wieder auf Touren zu bringen.

Das erste Turnier der Mannschaft wird im April in Delitzsch/Schenkenberg sein, dem eigenen Verein von Kaiser. Auch dort, kündigte er an, werde er ein prüfendes Auge auf die Mannschaft werfen.

Ein guter und vielversprechender Start in das neue Turnierjahr 2011 ist somit getan. Der Lehrgang war für alle Teilnehmer ein Erlebnis und wäre ohne die Unterstützung der Familie Ganzer und vieler Volti-Eltern nicht möglich gewesen. Dafür bedanken sich die Voltigier-Mädchen ganz herzlich.

Informationen zur Mannschaft, Trainingszeiten und Fotos sind im Internet eingestellt:

www.voltiteam-zerbst.npage.de