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Handball-Verbandsliga Süd: Fichte Erdeborn - HSV 2000 28:24 (13:11) Zerbster bleiben beim "Fehlerfestival" ohne Punkte

Von Hans-Jürgen Schilling 24.05.2011, 04:35

Wansleben am See.Am Sonnabend musste der HSV 2000 Zerbst auswärts gegen Aufsteiger Fichte Erdeborn antreten. Für die Zerbster in diesem letzten Saisonspiel der Handball-Verbandsliga noch einmal eine schwierige Aufgabe. Am Ende unterlagen sie mit 24:28 (11:13).

Die Zerbster mussten auf David Maerten verzichten (Familienfeier). Ebenfalls nicht mit dabei war Kreisläufer Mathias Krümmling (Arbeit) und Außenspieler Oliver Kämpfer (Kreislaufprobleme). Mit im Aufgebot wieder Tobias Els, der sein vorerst letztes Spiel im HSV-Dress bestritt und seinen Ausstand für das Team gab.

Seit längerer Zeit war wieder Rückraumspieler René Krüger im Kader. Der Zweimetermann wurde nicht nur im Rückraum aufgeboten, sondern von Trainer Bodo Benecke für Minuten an den Kreis beordert. Als Kreisläufer kam diesmal über einen längeren Zeitraum Florian Markmann zum Einsatz, der mit viel Einsatz gute Szenen hatte. Das Zerbster Eigengewächs soll in der kommenden Saison "noch mehr Spielanteile erhalten" (Benecke). Auch Rückraumspieler Hannes Pöls konnte die Reise nach Wansleben am See mit antreten.

Bereits im Hinspiel hatten es die HSVer gegen den Aufsteiger aus der Bezirksliga Süd schwer. Über die ganze Saison entpuppten sich die Erdeborner als spielstarke Mannschaft, die am Ende den angestrebten Mittelfeldplatz auch sichern konnte. Die zirka 150 Zuschauer unterstützten ihre Mannschaft lautstark, entfachten die von den Zerbstern erwartete "heiße Atmosphäre".

Das Spiel war in den ersten neun Minuten eine reine "Nullnummer" (Benecke). Keiner Mannschaft gelang es, wenigs- tens einmal ins gegnerische Gehäuse zu treffen. Zu viele technische Fehler und ausgelassene Chancen waren dafür die Ursache. Das schnelle Umkehrspiel wurde stets von vielen Abspielfehlern unterbrochen. "Bei 55 technischen Fehlern habe ich aufgehört zu zählen", resümierte Benecke. Es war ein typisches Spiel zum Saisonende, bei dem es für beide Mannschaften um nichts mehr ging.

Aus Zerbster Sicht boten lediglich beide eingesetzten Torhüter mehr als Normalform, holten die HSVer immer wieder zurück ins Spiel. Erfreulich aus HSV-Sicht stimmt auch für die Zukunft, dass Außenspieler Tino Tiepelmann sich immer mehr zum Goalgetter entwickelt und mit seinen ersten Treffern die Zerbster Torflaute beendete. So entwickelte sich bis zur Halbzeit ein doch recht ausgeglichenes Spiel. Sebastian Daudert und Ralph Steffen fanden dagegen nicht wie gewohnt ins Spiel. Beide versuchten sich zwar einzubringen, zerrten an den Ketten, doch so wie bei den letzten HSV-Auftritten konnten sie das Spiel nicht prägen. Mit einem aus Zerbster Sicht noch korrigierbaren Rückstand (11:13) ging es in die Kabinen.

In Hälfte zwei konnten die Nuthestädter nicht wie erhofft die eigene Fehlerzahl reduzieren. Simple technische Fehler verhinderten immer wieder ein besseres Zwischenergebnis. Jetzt wechselte Trainer Benecke munter durch, gab allen Spielern Einsatzzeiten. Das trug nicht gerade zur Spielsicherheit bei, war aber mit Blick auf die Ergänzungsspieler vertretbar und nachvollziehbar.

Beide Zerbster Keeper, Hardy Haberland und Sebastian Engler, konnten ihr Level aus Hälfte eins halten. Sie hielten die Zerbster mit guten Paraden immer wieder auf Sichtweite. Zwischenzeitlich hatten die Hausherren mit neun Toren beängstigend geführt.

Aber auch beim Aufsteiger fehlten an diesem Tag die letzte Konsequenz und auch der letzte Einsatzwille. So kam der HSV ab der 47. Minute wieder Tor um Tor heran. "Als es für Erdeborn eng wurde, erhielten wir erneut zwei Minuten für einen Wechselfehler, den ich so nicht nachvollziehen kann", war noch am Sonntagmorgen Trainer Benecke über diese und einige andere Entscheidungen besonders des Kampfgerichts verärgert.

Am Ende das eher erwartete Resultat. Der 28:24-Sieg für Erdeborn geht letztendlich in Ordnung, weil die Zerbster über die gesamten 60 Spielminuten ihre vielen technischen Fehler nicht abstellen konnten. Zudem war nach dem gesicherten Klassenerhalt bei den Spielern die "Luft raus", hinterließ die lange Saison doch deutlich bei dem kleinen Kader ihre Spuren. "Jetzt sind erst einmal alle froh, dass die Saison vorbei ist. Erst im Juni werden wir konzentriert in die Vorbereitung auf die neue Serie gehen. Bis dahin brauchen alle etwas Abstand zum Handball", meinte abschließend Benecke.

HSV Zerbst: Haberland, Engler - Lewin, Tiepelmann, Kürger, Daudert, Markmann, Pöls, Els, Steffen, Siebert. Trainer: Benecke. Betreuer:Siebert. Zuschauer:150.