Drei Kampfkunstarten präsentiert

Zerbst l Carmichael betreibt seit über 40 Jahren Karate im Osaka-Dojo in Lüneburg. Das Osaka steht unter der Leitung von Heinrich Reimer (6. Dan Wado-Ryu), einer der führenden Wegbereiter des Wado-Ryu Karate in Deutschland. Carmichael (5. Dan im Wado-Ryu) war der erste Schüler von Reimer und so wie alle Danträger des Osaka viele Jahre in der Kampfmannschaft aktiv.

In den vielen Jahren hat sich Carmichael mit einigen weiteren Kampfkunstarten auseinander gesetzt. Er hat neben dem 5. Dan in Wado-Ryu Karate den 1. Dan im Aikido und den 1. Dan Kyusho Jitsu.

Und genau diese drei Kampfkunstarten standen am Wochenende auf dem Programm. Begonnen wurde am Samstag mit dem Wado Ryu Karate. Zunächst wurden die wichtigen Grundtechniken durchgesprochen und im Einzelnen auseinander genommen. Im Anschluss trainierten die Teilnehmer traditionelle Kumiteformen (Partnerübungen). Gerade die Kinder waren begeistert, endlich die Grundtechniken einmal am Partner anwenden zu können.

Je höher die Gürtelgraduierungen, desto anspruchsvoller sind die Kumiteformen gestaltet. Somit ging es dann hier doch mehr ins Detail. Aber gerade dadurch konnten die bereits bekannten Kumiteformen verfestigt und eingeschlichene Fehler korrigiert werden.

Nach der Mittagspause, in der ein großes und abwechslungsreiches Buffet zum Genießen bereit stand, ging es mit Kata (vorgeschriebene Techniken in vorgeschriebenen Richtungen) weiter. Hier wurde eine Meisterkata trainiert. Für die meisten Lehrgangsteilnehmer war es eine vollkommen neue Kata. Aber gerade diese neue Herausforderung macht Spaß und bringt einen Ausblick auf das Kommende.

Nachdem die Kata im Ablauf verstanden war, wurde sie zusammen mit einem Partner in Anwendung trainiert. Gerade hierdurch wird das Verständnis für die einzelnen Techniken und ihre Kombination geweckt.

Vor den Prüfungen stand noch eine Kyusho Jitsu Einheit an. Diese Kampfkunstart setzt sich mit Nerven- und Vitalpunkten auseinander. Carmichael studiert diese Kampfkunst- art bereits seit über acht Jahren und bot in anderthalb Stunden einen umfangreichen Einblick. Es wurden Nerven- und Vitalpunkte gezeigt, die gerade auch nach angegriffenen Faust-, Fuß- und Haltetechniken eine beeindruckende Wirkung erzielen können. Die Lehrgangsteilnehmer gingen sich „auf die Nerven“ und hatten viel Freude daran.

Am Abend standen die Gürtelprüfungen auf dem Programm. Insgesamt sieben Prüflinge von Weiß- bis Braungurt standen vor dem Prüferteam Carmichael und Manuela Schmelzer. Die größte Aufregung stand dem jüngsten Prüfling Vanessa Stern im Gesicht geschrieben. Sie zeigte technisch saubere und starke Techniken und freute sich im Anschluss über den weißen Gürtel.

Gleich vier Prüflinge erwarben den dritten und damit den orangenen Gürtel. Die technisch beste Prüfung legte jedoch Andrea Striegel nach monatelanger Vorbereitung ab.

Nancy Striegel schaffte die Prüfung zum violetten Gürtel und Frida Jüling die zum letzten braunen Gürtel. Die Ausnahmeschülerin hat nun die letzte Hürde vor dem schwarzen Gürtel genommen. Die Prüfung zum 1. Dan (Schwarzgurt) ist für Sommer 2018 fest eingeplant.

Der Sonntag wurde mit einer Kyusho Jitsu Einheit begonnen. Es wurde das vom Vortag Erlernte wiederholt und weitere Nerven- und Vitalpunkte am Partner ausprobiert.

Im Anschluss stand nochmal Techniktraining an. Im Vordergrund standen Schlag- und Stoßtechniken, die als Angriffe und Gegenangriffe verwendet werden können.

Zum Schluss gab Carmichael noch einen kleinen Einblick in die Kampfkunst des Aikido. Aikido hat das Ziel die Kraft des Angriffs zu leiten und es so dem Gegner unmöglich zu machen, seinen Angriff fortzuführen. Dies wird durch verschiedene Halte- und Wurftechniken erreicht. Da gerade die Wurftechniken für Karatekas schwer umzusetzen sind, gab der Trainer hilfreiche Tipps.

Den Lehrgangsteilnehmern hat gerade das abwechslungsreiche Präsentieren der verschiedenen Kampfkünste gefallen. Mit großem Applaus wurde der Gasttrainer verabschiedet. Ein weiterer Lehrgang mit ihm ist jedoch bereits ins Auge gefasst.

Das Trainerteam bedankt sich nochmals bei allen Organisatoren, Eltern und Helfern.