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Janette Beck zur Frauenquote im deutschen Team: Ein Hoch auf die Emanzipation

12.02.2014, 01:14

Es ist schon ein Drama, dass Alice Schwarzer im Moment ganz andere Sorgen hat. So ist der Frauenrechtlerin doch glatt dieser unglaubliche Sieg für die Emanzipation der Frau durch die Lappen gegangen. Eine Schande!

Dabei ließe es sich in Alices Zeitschrift "EMMA" doch herrlich ausschlachten, dass im deutschen Olympiateam für Sotschi erstmals mehr Frauen als Männer stehen. Zwar fällt der Sieg mit 77:76 recht knapp aus, aber immerhin. Damit hebt sich Deutschland, wo sich einige Unternehmen noch immer standhaft weigern, eine Frauenquote für Führungspositionen einzuführen, wohltuend heraus. Nur noch Japan (65:48) - bislang nicht gerade als Vorreiter der Gleichberechtigung in Erscheinung getreten - kann auf ein größeres weibliches Übergewicht verweisen.

Dass bei "Schwarz(er)-Rot-Gold" die Frauenpower überwiegt, ist vor allem ein Verdienst der Eishockeyspielerinnen. Sie haben es dem starken Geschlecht mal so richtig gezeigt - nämlich, wie es geht, sich für Olympia zu qualifizieren. Dennoch, nichts gegen die Eishockey-Chracks, bitte! Zwar sind sie für viele der Inbegriff des harten Männersports, aber in Sachen Gleichberechtigung ist das deutsche Eishockey sehr viel weiter als andere Mannschaftssportarten: Beim Ligabetrieb dürfen nämlich Frauen in Männerteams mitspielen - so wie Nationalspielerin Viona Harrer, die beim Drittligisten Tölz im Tor ihren "Mann" steht. Das ist für mich die einzig wahre Emanzipation.