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Teamsprint : Teichmann / Tscharnke – Silber-Duo mit Symbolkraft "Ich wollte, dass Axel endlich seine Medaille gewinnt"

24.02.2010, 04:52

Die Gegenwart ist rosig, die Zukunft verheißungsvoll. Die Silbermedaille von Axel Teichmann und Tim Tscharnke im Teamsprint der Langläufer hat große Symbolkraft. Mit dem Bad Lobensteiner Teichmann wurde der erfolgreichste deutsche Langläufer der Gegenwart nach acht entbehrungsreichen Jahren endlich mit olympischem Edelmetall belohnt. Der Oberhofer Tscharnke verewigte sich mit 20 Jahren und 71 Tagen als jüngster olympischer Langlauf-Medaillengewinner in den Annalen und bewies eindrucksvoll, warum er als eine der größten Hoffnungen des DSV gilt.

Der in Weißenfels geborene Tscharnke hatte sich nach seiner überraschenden Nominierung nur eines vorgenommen : " Ich war so stolz, mit dem großen Axel Teichmann laufen zu dürfen. Er hatte 2002 Pech, er hatte 2006 Pech, es wurde Zeit, dass er die Ernte einfährt. Ich wollte unbedingt, dass er endlich seine Olympiamedaille gewinnt, deshalb habe ich in dieser Woche Abfahrten geübt und an der Intensitätsschraube gedreht ", so der Youngster, der mit einem super Antritt den Grundstein für Silber gelegt hatte.

Anders als bei seinem frühen Aus in der Qualifikation zum olympischen Sprint wirkte er diesmal gelassener und überlegter. Aber auch nur, weil sein Freund, Zimmerkollege und Mentor Teichmann ihn noch am Sonntag beruhigt hatte. " Er war total nervös und bekam nichts auf die Reihe ", berichtete Teichmann und lobte den Youngster : " Er hat mich heute mitgerissen. Deshalb durfte ich ihn nicht enttäuschen. "

Aber auch sich selbst wollte Teichmann etwas beweisen : " Eine olympische Medaille ist das Höchste, was man erreichen kann, wenn man zur Weltspitze gehört. Deshalb ist dieses Silber für mich wertvoller als die zwei WM-Titel. " Wegen einer Erkältung wollte der Thüringer den Teamsprint ursprünglich gar nicht laufen. " Meine Hauptrennen waren die 15 Kilometer und die Doppelverfolgung. Da ich den einen vergeigt hatte und beim anderen krank zusehen musste, kam halt dieses Rennen dran ", sagte der 31-Jährige.

Nun ist er auch bereit für den nächsten Coup. Heute steht die Staffel-Entscheidung auf dem Programm. Da wollen die Deutschen noch einmal nach Edelmetall greifen. " Da kommen gleich sieben, acht Staffeln für die drei Podestplatzierungen infrage. Es muss alles passen. Motiviert sind wir auf jeden Fall ", meinte Tobias Angerer.