1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Trotz Abschieds: Freude aufs letzte Rennen

Biathlon : Sorgen für Bundestrainer Ullrich Trotz Abschieds: Freude aufs letzte Rennen

26.02.2010, 04:52

Vor seinem letzten Olympia-Auftritt als Biathlon-Bundestrainer hat Frank Ullrich große Personal-Sorgen. " Wir sind momentan nicht ganz so glücklich, da Christoph Stephan etwas angeschlagen ist ", bangt Ullrich um den Einsatz seines Vize-Weltmeisters im Staffel-Rennen am Freitag ( 20. 30 Uhr / MEZ ).

Die Pleiten in den Einzel-Wettbewerben quälen den 52 Jahre alten Olympiasieger von 1980 dagegen nicht : " Ich bin kein Mensch, der todunglücklich ist, wenn es mal nicht so läuft oder gelaufen ist. Ich habe alles schon erlebt, in allen Nuancen. "

Vom Junioren-Weltmeister in der damaligen DDR zum stolzen Olympiasieger und neunmaligen Biathlon-Weltmeister. Rebellierende Stars, Doping-Vorwürfe aus der Vergangenheit – Ullrich hat viel erlebt in seiner Sportler- und Trainer-Karriere. Doch stets war er geradlinig, wenn auch hin und wieder umstritten. " Das hat keine Spuren hinterlassen. Die Stimmung im Team war gut und intakt, trotz der Problemstellungen ", sagte DSVChef Alfons Hörmann vor Ullrichs Olympia-Abschied.

" Heulen werde ich nicht. Ich freue mich auf das letzte Rennen, ich freue mich aber genauso darauf, was danach kommt ", sagt Ullrich, der von " Gefühlsduselei " wenig hält. Wie es beruflich mit ihm weitergeht, ist offen, eine Auszeit möglich. Der Stabsfeldwebel bei der Bundeswehr hat Angebote aus dem Inund Ausland. Sicher jedoch ist : " Jugendkoordinator im deutschen Biathlon werde ich definitiv nicht, denn Koordinatoren haben wir genug in Deutschland. "

Seit den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City gab es vier Gold-, drei Silberund zwei Bronzemedaillen für die von Ullrich betreuten Skijäger. Turin war das Highlight mit vier Olympiasiegen, auch mit Staffel-Gold. Auf die olympische Jubiläums-Medaille hat der Bundestrainer in Whistler bislang vergeblich gewartet. Vor zwölf Jahren hatte es nach den Einzeln ähnlich düster ausgesehen. " In Nagano standen wir vor der Staffel auch mit Nichts da ", erinnert sich Ullrich, der nach den Winterspielen zusammen mit Fritz Fischer zum Cheftrainer im Deutschen Ski-Verband ( DSV ) berufen wurde.

Sollte der in Whistler als Startläufer vorgesehene Stephan ausfallen, würden Simon Schempp oder Alexander Wolff als Ersatz aufgeboten. " Da ist noch nichts entschieden. Wir hoffen weiter, dass Christoph fit wird ", sagte Ullrich. Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und der dreimalige Turin-Olympiasieger Michael Greis sind für das Quartett gesetzt.