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Rodeln Deutsches Duell in der Eisrinne: Harmonie statt Zickenkrieg

15.02.2010, 04:52

Es sollte der Höhepunkt des schier unendlichen Zweikampfes werden, doch vor ihrem Olympia-Rennen liegt ein Schatten auf dem Gold-Duell der deutschen Top-Rodlerinnen Tatjana Hüfner und Natalie Geisenberger.

" Wenn man dran denkt, kommt Angst auf. Die darf nicht mitfahren ", sagte die zweimalige Weltmeisterin Hüfner mit Blick auf das tödliche Drama um den verunglückten Georgier Nodar Kumaritaschwili. Gemeinsam hatten die beiden dominierenden Fahrerinnen des Winters bei der Eröffnungsfeier Abstand von dem schrecklichen Geschehen gesucht. Heute und morgen kämpft dann jede für sich – und darum, dass die deutschen Frauen zum vierten Mal in Serie Olympia-Gold einfahren. Daran ändert auch die auf 953 Meter verkürzte Bahn nichts.

In allen Weltcup-Rennen stand im Olympia-Winter entweder Gesamtsiegerin Hüfner oder die junge Miesbacherin ganz oben – der Konkurrenz blieb nur Staunen.

Als kleinen Vorteil für Hüfner sieht Otto, dass die aus Blankenburg stammende Hüfner bei ihrem Bronze-Gewinn 2006 schon einmal Olympia-Luft schnuppern konnte – und auch mit der Nacht zwischen den Renntagen vertraut ist. Nur Gold zählt für die beiden Deutschen. Doch anders als bei den Bob-Frauen geht das Duell harmonisch über die Bühne. " Es gibt keinen Zickenkrieg, es gibt keine Spannungen ", sagt Bundestrainer Norbert Loch. " Wir sind und werden zwar bestimmt nie die besten Freundinnen ", sagt die 26 Jahre alte Hüfner. " Aber wir respektieren uns und können uns in die Augen schauen. Ich sehe Wettkämpfe nie als eine persönliche Auseinandersetzung mit jemandem. Und so ist das mit Natalie auch. "

" Es ist eine sehr lockere Atmosphäre. Wir kämpfen auf der Bahn gegeneinander, aber sonst ist es ein freundliches Miteinander ", beschreibt die 22 Jahre alte Vize-Weltmeisterin Geisenberger die Atmosphäre vor dem Gold-Duell. " Es hat halt jede kapiert, dass sie nicht langsamer wird, wenn sie der anderen einen guten Morgen wünscht. "

Angeführt von Tatjana Hüfner haben die deutschen Rodel-Frauen gestern das vorletzte Training für ihr Olympia-Rennen dominiert. Hüfner legte auf dem stark verkürzten Hochgeschwindigkeitskurs von Whistler die beste Zeit hin. Allerdings lag die Blankenburgerin nur eine Tausendstelsekunde vor ihrer Vereinskollegin Anke Wischnewski. Vize-Weltmeisterin Natalie Geisenberger aus Miesbach fuhr auf den dritten Platz.