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1. FC Magdeburg  Frust nach 0:1-Niederlage

Frust beim FCM. Zum einen wegen der unglücklichen 0:1-Niederlage bei der SG Sonnenhof Großaspach, zum anderen wegen der Fanausschreitungen.

Von Uwe Tiedemann 23.11.2015, 00:01

Großaspach/Magdeburg l Wer sich am Sonnabend mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die weite Reise in die Mechatronik-Arena im beschaulichen baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis gemacht hatte, benötigte einen langen Atem. Gut fünf Stunden im IC/ICE, 35-minütige S-Bahnfahrt vom Stuttgarter Hauptbahnhof nach Backnang, weitere 35 Minuten mit dem Bus zur Haltestelle „Hohrot“, und noch einmal 15 Minuten Fußmarsch zum Stadion. Ferner blickten die FCM-Fans ein wenig ungläubig auf die zahlreichen Pkw mit dem Autokennzeichen „BK“. So viele Anhänger aus dem Bördekreis? Nein, auch Backnang hat seit etwa einem Jahr „BK“ ...

Zum Spiel, das von Beginn an kampfbetont und aggressiv geführt wurde. Der FCM stand hinten meist sicher und setzte vorn immer wieder Nadelstiche. Was fehlte, war die Präzision und das Quäntchen Glück, um in Führung zu gehen. So, als zweimal Akteure der Platzherren auf der Linie klären konnten (23./32.).

Trainer Jens Härtel sagte später: „Wenn wir ein bisschen effektiver gewesen wären, hätte es vermutlich zumindest zu einem Punkt gereicht.“

Der 46-Jährige hatte dabei auch die Szene gleich nach dem Seitenwechsel im Kopf, als Nicolas Hebisch die Riesenchance zum 0:1 besaß, in dem er völlig freistehend es per Kopf nicht selber versuchte, sondern zu ungenau den mitgelaufenen Christian Beck bediente (46.).

Mit zunehmender Spieldauer machten die Platzherren dann aber mehr Druck und profitierten beim Tor des Tages von einer Unaufmerksamkeit in der Clubabwehr. André Hainault brachte mit seinem rechten Arm Timo Röttger zu Fall, und Michele-Claudio Rizzi verwandelte (82.). Typisch für den FCM an diesem Tag: Keeper Jan Glinker war noch dran, doch der Ball sprang von der Latte hinter die Linie. Härtel zur Entstehung: „Ärgerlich. André hätte den Ball zuvor einfach nur wegschlagen müssen.“

In der Schlussphase kamen die Gäste nicht mehr gefährlich vors gegnerische Tor, haderten zudem immer wieder mit den Entscheidungen von Schiedsrichter Florian Badstübner. „Der Unparteiische hatte ganz sicher nicht seinen besten Tag, wir aber auch nicht. Insofern sind wir weit davon entfernt, die Schuld beim Schiri zu suchen. Wir konnten unterm Strich nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten“, übte Kapitän Marius Sowislo Selbstkritik. Der 33-Jährige weiter: „Das Ergebnis wirft uns nicht um, aber wir haben die Chance nicht genutzt, zu Großaspach aufzuschließen und den Abstand nach unten weiter zu vergrößern.“

Selbst Rüdiger Rehm, Coach der Gastgeber, räumte hinterher ein: „Es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Ein Ergebnis, mit dem auch wir hätten leben können. So haben wir am Ende das Tor regelrecht reingewürgt.“

 

SG Sonnenhof: Gäng - Schiek, Gehring, Leist, Veccione, Rizzi, Schröck, Renneke (67. Dittgen), Röttger (89. Binakaj), Breier (61. Ngankam), Rühle

FCM: Glinker - Hainault, Puttkammer, Handke (83. Kruschke), Butzen, Sowislo, Brandt, Altiparmak, Hebisch (75. Razeek), Farrona-Pulido (61. Chahed), Beck

Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach). Zuschauer: 2300. Tor: 1:0 Rizzi (82./Foulelfmeter). Gelb: Schiek / Handke, Farrona-Pulido, Brandt, Butzen