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Sportförderung: Geldregen für Zerbster Kegler und Samsweger Gewichtheber "Wie ein Sechser im Lotto ..."

Von Janette Beck 28.01.2014, 01:24

Magdeburg l Lothar Müller, Vorsitzender des Sportkeglervereins Rot-Weiß Zerbst, spielt zwar kein Lotto, dennoch fühlte er sich am Montagmorgen wie ein Gewinner: "Dieser Geldregen ist für uns wie ein Sechser im Lotto. Denn das verschafft dem Gesamtverein Luft und Planungssicherheit bis Ende 2016."

Gemeint hat der beim Weltpokalsieger seit 15 Jahren wirbelnde Ehrenamtler mit dem "Hauptgewinn" die 20.000 Euro, die der SKV Zerbst jeweils in den nächsten drei Jahren aus einen mit 300.000 Euro prall gefüllten Fördertopf der Lottogesellschaft Sachsen-Anhalt erhalten wird. Die Summe entspricht laut Müller "rund einem Fünftel des Gesamtetats für den Spielbetrieb".

Doch nicht nur der achtmalige deutsche Mannschaftsmeister im Classic-Kegeln, sondern noch drei weitere Sportvereine mit "besonderer Ausstrahlungswirkung" kommen im Rahmen des Lotto-Projektes "Leuchttürme 1. Bundesliga" in den Genuss der Sonderförderung. Neben den Ringern vom Kampfsport-Athletik-Verein (Mansfelder Land/30.000 Euro) sowie dem Verein Chemie Volley Mitteldeutschland Leuna (Saalekreis/20.000 Euro) wird auch den Gewichthebern vom SSV Samswegen finanziell unter die Arme gegriffen. Der einstige deutsche Mannschaftsmeister, der Samswegen über die Landesgrenzen als "stärkstes Dorf der Welt" bekannt gemacht hat, wird von Lotto gar mit 30.000 Euro jährlich unterstützt.

Sehr zur Freude von Fördervereinspräsident Maik Spereiter: "Das ist für uns als absolute Randsportart, die sich hauptsächlich aus Zuwendungen von regionalen Sponsoren und den Einnahmen der Heimwettkämpfe finanziert, eine Menge Geld. Wir sprechen hier immerhin von einem Drittel unseres Jahresetats." Das zugeteilte Geld, das allen Vereinein "zur freien Verfügung" steht, werde nicht nur der Bundesliga-Mannschaft zugute kommen, "sondern wie alle Randsportarten haben wir erhebliche Probleme bei der Nachwuchsgewinnung. Aber ich denke, wenn wir zukünftig oben mitmischen wollen, dann geht das nicht ohne einen starken Unterbau", so Spereiter.

Auch Klaus Scharrenberg, Geschäftsführer der Lotto-Toto GmbH, sieht die Euros gut angelegt. "Geld allein bewirkt keine sportlichen Höchstleistungen, aber es hilft zum Beispiel beim Engagieren neuer Trainer, bei der Nachwuchsgewinnung oder beim Anschaffen neuer Geräte."

Überhaupt hat die Lottogesellschaft ein großes Herz für den Sport. Nach eigenen Angaben flossen sowohl 2012 als auch 2013 jeweils 2,4 Millionen Euro in 300 gemeinnützige Projekte in den Vereinen des Landes.