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Handball-BundesligaGanz großes Kino: SCM überrennt HSV

Der SCM hat seiner Erfolgsgeschichte ein neues Kapitel hinzugefügt: Vor
der Rekordkulisse von 6832 Zuschauern in der Getec-Arena wurde dem
Champions-League-Sieger HSV Hamburg eine 33:25 (15:11)-Packung verpasst.
Erfolgreichster Schütze war Robert Weber mit elf Treffern.

Von Janette Beck 16.04.2014, 01:21

Magdeburg l Den Hamburgern waren die Querelen um angebliche Lizenz- und Liquiditätsprobleme des Vereins zunächst nicht anzumerken. Präsident und Mäzen Andreas Rudolph hatte im Vorfeld der Partie gleichlautende Zeitungsberichte ins Reich der Fabeln verwiesen. "Nach meinem Dafürhalten werden wir die Lizenz bekommen. Alles andere sind Scheißhausparolen", so der Medizin-Unternehmer, dessen Team in der nahezu ausverkauften Getec-Arena bis zur 9. Spielminute in Führung lag (4:3).

Doch dann drehten die bis dahin lediglich im Abschluss sündigenden Magdeburger auf. Alles das, was Trainer Uwe Jungandreas als notwendige "Zutaten" für ein Erfolgsrezept gegen die starkbesetzten Gäste gefordert hatte, war auf der Platte: Eine aggressive, bewegliche und jederzeit hellwache Deckung, ein Gerrie Eijlers, der das Tor vernagelte, Stimmung auf den Rängen - und endlich auch ein Angriff, der die Chancen nach mehreren Fehlwürfen zu nutzen wusste: Matthias Musche netzte per Konter zum 7:4 ein (14.).

Und das Beste sollte noch kommen: Nachdem Hamburg auf 7:9 verkürzen konnte, boten die Magdeburger zur Begeisterung der Zuschauer großes Kino. Die angesichts des SCM-Bollwerkes im Angriff überforderten und zwei Minuten in doppelter Unterzahl spielenden Gäste wurden mit einem 4:0-Lauf zum 13:7 (21.) zu Statisten degradiert.

Spitzenleistung vom SC Magdeburg

Die größte Sorge der Fans war, der SCM könnte nach dem Wiederanpfiff den gefürchteten Hänger haben. Doch dem war nicht so. Van Olphen Co. machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. Einen der zahlreichen Tempogegenstöße verwandelte Yves Grafenhorst zum 19:12 (34.).

Eigentlich schien bereits da alles in trockenen Tüchern, doch Hamburg kam noch einmal zurück, verkürzte in einer starken Phase auf 19:22 (45.). Doch davon unbeeindruckt, zogen die Magdeburger nun weiter munter ihre Kreise. Ein Konter jagte den nächsten, hinten standen Eijlers (17 Paraden) und die Deckung wie ein Mann. Am Ende wurde sogar für die Galerie gespielt: Ein geniales Zusammenspiel zwischen den durchgestarteten Weber und Grafenhorst zum 31:25 ließ die Zuschauer auf den Rängen tanzen - die sechste Partie ohne Niederlage war perfekt.

SCM: Eijlers, Quenstedt - Kneer 4, Rojewski 2, Musche 2, Landsberg, van Olphen 1, Natek 1, Grafenhorst 4, Haaß 1, Bezjak 3, Weber 11/4, Jurecki 4

Hamburg: Bitter, Cleverly - Schröder, Duvnjak 4, Lackovic 1, Flohr, Canellas 6/2, Djordjic 2, Lindberg 5/2, Nilsson 4, Hens, Dominikovic, Pfahl 2, Markovic 1

Schiedsrichter: Immel/Klein. Zuschauer: 6832. Siebenmeter: SCM 6/5; Hamburg 5/4. Zeitstrafen: 5/3