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DTM Wittmann kommt als Führender in die Motorsport Arena

Von Daniel Hübner 15.05.2014, 03:17

Oschersleben l Pascal Wehrlein ist erst 19 Jahre, trotzdem hat er bereits nach dem Saisonauftakt in Hockenheim die Zeichen der neuen Mercedes-Zeit im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) erkannt: Die Uhr läuft langsam, sehr langsam sogar für die "Sterne". "Wir haben in allen Sektoren Zeit verloren", resümierte der Pilot, der sein zweites DTM-Jahr bestreitet. Am kommenden Wochenende will Wehrlein den Rückstand auf BMW und Audi wieder aufholen in der "etropolis Motorsport Arena". Aber der Worndorfer ließ sicherheitshalber bei der ersten Pressekonferenz vor dem Rennen große Skepsis walten: "Man muss realistisch betrachten, dass wir auch in Oschersleben nicht um einen Sieg mitfahren werden."

Die neue Mercedes-Zeit startete für Wehrlein am 4. Mai in Hockenheim mit einem elften Platz, er war damit der beste Pilot des Herstellers, worüber er sich "auch gefreut" hat. Aber nur kurz: "Wenn man keine Punkte holt, dann war es auch für uns kein gutes Rennen." Wehrlein verzichtete dann auch auf eine Aussicht auf Erfolg, weil am Auto selbst in 14 Tagen nicht alles zu retten ist, was gerettet werden muss. "Wir haben es den ganzen Winter über entwickelt. Da kann man in zwei Wochen nicht alles umkrempeln. Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht, der Konkurrenz sind dagegen gleich zwei Schritte gelungen."

Marco Wittmann ist Konkurrent, er ist 24 Jahre, der BMW-Pilot bestreitet ebenfalls erst seine zweite Saison in der DTM, er kommt nach seinem Sieg in Hockenheim als Führender nach Oschersleben. Er ist der Gejagte. Darauf hat er allenfalls gehofft, gerechnet hat Wittmann damit sicher nicht. "Die Situation hat sich nicht verändert", sagt der Fürther deshalb. "Letztlich schauen wir weiter von Rennen zu Rennen. Ich verspüre keinen Druck. Aber es war natürlich ein toller Erfolg." Der 60. Sieg für BMW in der DTM nämlich.

Wittmann darf sich mit dem Auto in Oschersleben schwerer fühlen, zehn Kilo sogar schwerer als Wehrlein. Das neue Reglement will es so, Chancengleichheit soll damit geschaffen werden. Als Sieger und Pilot des besten Herstellers darf er in Oschersleben nun fünf Kilogramm an Gewicht draufpacken, während Wehrlein als bester Pilot des schlechtesten Herstellers, der nicht mal die Top Ten erreichte, fünf Kilogramm an Gewicht "abnehmen" darf. Dagegen bleiben die Boliden des zweitbesten Herstellers, also Audi, im Gewicht identisch.

Das ist Neuland für alle, für die sieben ehemaligen Meister, die die DTM weiterhin beehren, für die drei ehemaligen Formel-1-Piloten Timo Glock (BMW), Paul di Resta und Vitaly Petrov (beide Mercedes), die den ersten Lauf auf den Plätzen 5, 12 und 17 beendeten. Titelverteidiger Mike Rockenfeller (Audi) durfte hingegen mit seinem vierten Platz in Hockenheim zufrieden sein, er war von Position zehn gestartet: "Das war keine optimale Ausgangslage", sagte der 29-Jährige nach dem Rennen. "Platz vier im Ziel war das Maximum, was ich von diesem Startplatz erreichen konnte. Das sind wichtige Punkte für die Gesamtwertung."

Bislang haben es in der DTM-Historie ja nur zwei Piloten geschafft, ihren Titel zu verteidigen: Das waren Bernd Schneider (2000/01) und Timo Scheider (2008/09). Scheider im Audi, Schneider im Mercedes, das mit 170 DTM-Siegen und 116 Pole Positions seit 1984 einsam an der Spitze der ewigen Tabelle steht. Derzeit allerdings bleibt auch nur die Erinnerung.