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Handball, Qualifikationsspiele In Magdeburg geht es um (fast) alles

Der "Tag der Entscheidung" wirft seine Schatten voraus: Genau einen
Monat vor den alles entscheidenden Qualifikationsspielen der deutschen
Handballfrauen (EM) und -männer (WM) am 14. Juni in Magdeburg gab es ein Stelldichein namhafter Protagonisten im Amtssitz von Sachsens-Anhalts Sportminister Holger Stahlknecht.

Von Janette Beck 15.05.2014, 01:18

Magdeburg l Gleichberechtigung hin oder her - Spielführerin Anja Althaus, für die es in der Magdeburger Getec-Arena um das Ticket für die EM Ende des Jahres gehen wird, weiß natürlich um die Hierarchie im deutschen Handball. "Am Tag der Entscheidung werden wir mit unserem letzten Gruppenspiel gegen Mazedonien sicher nur die zweite Geige spielen", erklärte die gebürtige Magdeburgerin gestern frei heraus. "Aber wir sind froh, überhaupt mal wieder in einer Doppelveranstaltung ins Blickfeld zu rücken."

In der Tat sind es die Männer um Bundestrainer Martin Heuberger, die nach verpasster Olympia- und EM-Qualifikation im Rückspiel des WM-Playoffs in Magdeburg unter besonderer Beobachtung stehen werden. Denn nur der Sieger wird vom 17. Januar bis zum 1. Februar 2015 an der WM in Katar teilnehmen - und eine erneute Abstinenz des Weltmeisters von 2007 käme einer Bankrotterklärung gleich.

Dass der deutsche Handball in Magdeburg am Scheideweg steht, war auch am Mittwoch beim Medientag anlässlich des Showdowns in einem Monat nicht zu übersehen. Jeder Stuhl im großen Beratungsraum des Innenministeriums war besetzt, sechs Kamerateams und ein Dutzend Fotografen drängelten sich in Stahlknechts "Wohnzimmer" ums Podium.

Platz genommen hatte hier direkt neben dem "Hausherr" (Stahlknecht: "Wenn von Magdeburg die Rede ist, dann denkt man zuerst entweder an den Dom oder an Handball. Ich drücke die Daumen, dass es am 14. Juni nur Erfolgsmeldungen vom Handball gibt") auch DHB-Präsident Bernhard Bauer. Der war bemüht, den unter Druck stehenden Kessel nicht noch zusätzlich zu befeuern: "Der Trainer und die Spieler wissen, um was es geht." Er gehe davon aus, "dass das Ergebnis auf der Platte für uns spricht, wir in Magdeburg gewinnen".

Ebenso erklärte Bauer mit Nachdruck: "Verlieren wir, dann wird trotzdem weiter Handball gespielt. Wir werden nicht in einer Weltuntergangsstimmung verfallen, sondern mit Blick auf die WM 2020 den Umbruch, den wir eingeleitet haben - zusammen mit Martin Heuberger - weiterverfolgen."

Der Bundestrainer, der gestern seinen erweiterten Kader für das WM-Playoff benannte, in dem mit Michael Haaß und Stefan Kneer auch zwei aktuelle Spieler des SCM stehen, sagte zu den Erfolgsaussichten in den Alles-oder-Nichts-Spielen: "Ich bin überzeugt davon, dass wir die Breite und die Qualität haben, um Polen zu schlagen."