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Leichtathletik: SoleCup in Schönebeck Auf der Segelwiese geht´s wieder rund

Sachsen-Anhalt mausert sich zum Mekka der Werfer. Neben den
top-besetzten Meetings in Halle und Dessau hat sich auch der SoleCup in
Schönebeck einen Namen gemacht. Das unterstreicht auch das Starterfeld
der neunten Auflage, bei der es Harting, Wierig Co. am Freitag krachen
lassen wollen.

Von Janette Beck 26.06.2014, 01:25

Magdeburg/Schönebeck l Vor einem Jahr war die Enttäuschung groß, als das Stelldichein der Wurf-Elite in Schönebeck aufgrund der Hochwasserkatastrophe buchstäblich ins Wasser fiel. Doch das damalige Versprechen: Der SoleCup geht nicht unter, wir sehen uns 2014 wieder! wurde gehalten. Und nicht nur das, die umtriebigen Organisatoren um Athleten-Manager Hans Peter Bischoff und Gesamtleiter Hans Weber bieten bei der neunten Auflage ein Starterfeld auf, das in den fünf Hauptwettbewerben durchaus das Gütesiegel "Extraklasse" verdient.

Besonders stolz sind die Schönebecker, dass ihr ausschließlich dem Wurf- und Stoßbereich vorbehaltene Leichtathletik-Meeting durch fünf frischgekürte Team-Europameister veredelt wird: Sowohl Diskus-Olympiasieger Robert Harting und Kugelstoß-Weltmeister David Storl als auch Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler und die Vizeweltmeisterin im Kugelstoßen, Christina Schwanitz, konnten am vergangenen Wochenende in Braunschweig ihre Disziplinen gewinnen. Aber auch die starke Zweitplatzierte im Diskuswurf, Shanice Craft, will auf der als "Segelwiese" bekannten Anlage in Schönebeck "ordentlich nachlegen".

Ob Zufall oder Kalkül, der Zeitplan lässt zumindest vermuten, dass das Beste zum Schluss kommt. Gegen 20 Uhr übernehmen nämlich der Herr der Ringe (Harting) und sein Gefolge das Zepter. Vor allem "Platzhirsch" Martin Wierig dürfte daran gelegen sein, die gewohnte Hierarchie ein wenig durcheinanderzuwirbeln. Schließlich hatte der WM-Vierte, der eine Saisonbestweite von 66,59 Metern aufzuweisen hat, 2012 die Nase vorn. Damals konnte er sehr zur Freude der 1500 Zuschauer den späteren Olympiasieger Harting mit dem Hausrekord von 68,33 Metern in die Schranken weisen.

Dass der Diskuswerfer vom SCM diesmal jedoch mit gedämpften Erwartungen ins Rennen geht, liegt nicht nur an "zuletzt nicht gerade optimal verlaufenden Wettkämpfen" in Rom (64,64 Meter/4. Platz) und New York (62,13/7. Platz). "Eine ähnliche Weite wie vor zwei Jahren käme diesmal einem Wunder gleich", glaubt Trainer Armin Lemme aus gegebenem Anlässen: "Martin hat aufgrund von Rückenbeschwerden momentan mit ein paar technischen Problemen zu kämpfen." Außerdem sei er nach zwei intensiven Krafteinheiten unter der Woche "nicht der Frischeste". Dennoch verspricht Wierig: "Als Lokalmatador werde ich natürlich kämpfen und alles daran setzen, mein Publikum nicht zu enttäuschen."

Das sitzt in diesem Jahr übrigens in der ersten Reihe, denn zentral an der Anlage gelegen bietet erstmals eine Tribüne rund 300 Personen einen hervorragenden Rundumblick auf alle drei Wurfdisziplinen.