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Rudern SCM fährt mit Titeln zur WM

Von Daniel Hübner 30.06.2014, 03:32

Brandeburg l Um 12.10 Uhr am Sonntag tönte die Ansage durch die Lausprecher an der Brandenburger Regattastrecke, auf die die Athleten des SC Magdeburg gehofft hatten: Philipp Syring, Max Appel und Lena Dankel werden die deutschen Farben bei der U 19-Weltmeisterschaft in Hamburg (6. bis 10. August) vertreten. Auch Carina Böhlert hat sich für die U 23-Titelkämpfe in Varese (Italien/23. bis 27. Juli) empfohlen. Schon in dieser Woche steigen die vier Athleten in die Vorbreitung auf den Saisonhöhepunkt ein: Böhlert zunächst mit einer weiteren Selektion am Dienstag in Ratzeburg, Syring, Appel und Dankel am Freitag in Berlin-Grünau.

Seit 2007 hatte der SCM-Nachwuchs kein eigenes Vereinsboot mehr gestellt bei den Welttitelkämpfen. Damals wurde Mathias Rocher Vizeweltmeister im Einer. Nun bilden Syring (17) und Appel (18) den Doppelzweier, der bei der WM eine Medaille für den Deutschen Ruderverband (DRV) sichern kann. "Das sollte das Ziel sein", blickte deren Trainer Roland Oesemann voraus.

Seine Schützlinge gewannen am Sonntag bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee den Titel, mit siebeneinhalb Sekunden auf die Konkurrenz. "Die Vorgabe lautete nicht nur, Meister zu werden, sondern mit fünf Sekunden Vorsprung zu gewinnen", sagte Oesemann. "Sie sollten sich als amtierender Europameister entsprechend präsentierten." Das taten sie. "Ja, der Druck war da", berichtete Syring. "Aber wir wollten es auch unbedingt schaffen." Zumal sie sich für die Niederlage bei der Ranglisten-Regatta vor drei Wochen in Hamburg rehabilitieren wollten. "Das hatten wir beide im Hinterkopf", gestand Syring.

Während ihre WM-Teilnahme erwartet wurde, ist Lena Dankel ziemlich überraschend ins DRV-Team gefahren - mit Gold im Vierer ohne. Sie hat nach dem Zieleinlauf mit der rechten Hand ins Wasser geklatscht und gejubelt, für die 18-Jährige war es der erste Titel bei deutschen Meisterschaften. Und das nach einem schwierigen Jahr. Als nach dem Leistungstest im April in Köln abzusehen war, dass die eigentliche Skullerin Dankel es zur WM nicht schaffen würde, hat Oesemann sie zur Riemenruderin erklärt und trainiert. Im Mai fuhr sie den ersten Riemenwettbewerb ihrer Karriere, jetzt fuhr sie in Brandenburg zu Gold. "Sie hat sich absolut positiv entwickelt", freute sich Oesemann.

Ebenso freute er sich für Carina Böhlert, die es mit dem Titel am Sonnabend im U 23-Doppelvierer zumindest in die WM-Selektion geschafft hat, Rückenprobleme und Infekte hatten sie in der Saison immer wieder zurückgeworfen. Oesemann: "Wir konnten das Jahr über nicht kontinuierlich trainieren, trotzdem hat sie ihre Stärke im Großboot immer wieder bestätigt." Mit Pia Patzwald (Ulm) und Luisa Neerschulte (Lingen) kämpft sie in Ratzeburg in verschiedenen Tests um den letzten Platz im WM-Doppelvierer.