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Tödlicher Unfall auf Sachsenring Erste Erkenntnis: "Kein klassischer Fahrfehler"

15.07.2014, 01:28

Magdeburg l Viele Fans und Bekannte haben inzwischen ihr Beileid bekundet, die "Facebook"-Seite des Hock-Racing-Teams hat sich zu einem elektronischen Kondolenzbuch entwickelt. Der Schock sitzt tief nach dem Unfall des Duos im Zeittraining zum fünften Lauf um die Seitenwagen-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring. Der Pilot Kurt Hock aus Oberursel war am Sonnabend in der zwölften Kurve ungebremst gegen eine Leitplanke gerast, sein 31-jähriger Sozius Enrico Becker aus Drübeck erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen (Volksstimme berichtete).

Offensichtlich haben nur wenige Menschen den Unfall gesehen: Die Staatsanwaltschaft Zwickau, die den Hergang und die Ursache untersucht und die Suzuki des Teams sichergestellt hat, hat bislang keine Zeugen gefunden, die dazu aussagen könnten. Fest steht bislang aber: "Ein klassischer Fahrfehler wird ausgeschlossen", sagte Staatsanwalt Bernd Sämann, der die Untersuchungen leitet, am Montag der Volksstimme. Hock, der im Krankenhaus Chemnitz medizinisch betreut wird, sei weiterhin nicht ansprechbar. "Er war ein erfahrener Pilot, der die Strecke gut kannte", weiß Sämann. Hock ist seit 32 Jahren im Motorsport-Geschäft. Der 53-Jährige stand in den vergangenen Jahren regelmäßig auf dem Podium am Sachsenring. Mit Becker bildete er zehn Jahre lang ein erfolgreiches Gespann. Staatsanwalt Sämann wartet nun auf das technische und medizinische Gutachten, schon zum Ende dieser Woche könnten weitere Ergebnisse vorliegen.

In der Seitenwagen-Szene war es der zweite Unfall mit Todesfolge innerhalb eines Jahres. Am 4. August 2013 war der deutsche Beifahrer Sandor Pohl beim WM-Lauf in Assen nach einem Sturz ums Leben gekommen.