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Lukas Konecny Ein kleiner Großer des Boxssports verlässt den Ring

Verabschiedung Faustkämpfer Lukas Konecny beendet bei SES "einer der besten" seine erfolgreiche Karriere.

30.07.2014, 18:15

Magdeburg l Eine große Box-Karriere ist, für viele Beobachter zu diesem Zeitpunkt ein wenig überraschend, zu Ende gegangen. Kurz nach seinem 36. Geburtstag hängte der in Diensten des Magdeburger SES-Teams stehende Tscheche Lukas Konecny die Lederhandschuhe an den berühmten Nagel. Bei der SES-Gala in Dessau war dem kleinen Mann aus Usti nad Labem ein würdiger Abschied bereitet worden.

Konecny, der als bester tschechischer Faustkämpfer aller Zeiten und in seiner Heimat als eine der großen Sport-Ikonen des Landes gilt, bestritt in seiner Laufbahn 55 Kämpfe, von denen er 50 gewann, davon 23 vorzeitig. Sein größter Erfolg in der mehr als ein Dutzend Jahre währenden Profi-Karriere war die Interims-Weltmeisterschaft des Verbandes WBO im Halbmittelgewicht sowie die dreimalige Europameisterschaft im selben Limit. Seinen letzten Auftritt hatte er am Ostersonntag in Washington, als er im WM-Kampf um den WBO-Mittelgewichtsgürtel dem US-amerikanischen Titelverteidiger Peter Quillin nach Punkten unterlag. Als sich danach Augenprobleme bemerkbar machten und ihm immer bewusster wurde, dass er so ganz oben nicht mehr würde angreifen können, entschied sich der Familienvater (drei Töchter), auch im Interesse seiner Gesundheit, nach 20 Jahren mit dem Boxen aufzuhören.

"Lukas ist ein Urgestein von SES und war fast von Anfang an dabei. Er ist einer der Bausteine, auf denen sich die heutigen Erfolge des Teams gründen", sagte Manager Ulf Steinforth. "Mit ihm geht einer der Besten, die wir je hatten." Der SES-Chef verwies zudem darauf, dass Konecny schon als Amateur für den 1. BC Magdeburg in den Ring geklettert war und Ende der neunziger Jahre zum zweimaligen Gewinn der deutschen Mannschaftsmeisterschaft beigetragen hatte.

Auch sein langjähriger Trainer Dirk Dzemski schrieb ihm zum Abschied via Facebook einen Gruß: "Schade, dass es vorbei ist Lukas! Einen so einzigartigen Sportler und Menschen wie Dich trainieren zu dürfen,war mir eine große Ehre. Wir bleiben für immer Freunde und Usti ist nicht weit."Vom herzlichen Abschied war Konecny, der sich künftig auf sein Gym und sein Gasthaus in Usti konzentrieren wird, sehr gerührt: "Magdeburg und seine Boxteams war für mich in den zurückliegenden 17 Jahren wie eine Familie. Ich möchte auch in Zukunft weiter dazugehören."