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Fußball-Regionalliga Neuzugang fühlt sich pudelwohl bei Germania

Von Florian Bortfeldt 15.08.2014, 03:20

Halberstadt l Im ersten Heimspiel des VfB Germania Halberstadt gegen den 1. FCM (4:2) agierte ein Akteur beim Gastgeber unauffällig und fiel doch mit einer guten Leistung auf: Neuzugang Arbnor Dervishaj.

Der 22-jährige Deutsche mit Wurzeln im Kosovo gehört erst seit wenigen Wochen zum Team und schaffte bei seiner ersten Nominierung prompt den Sprung in die Startelf und spielte über 90 Minuten. Dervishaj setzte sich im "Casting" für die vakante Stelle auf der linken Abwehrseite gegen die Konkurrenz durch. "Ich hatte Glück, im Testspiel gegen den Goslarer SC (2:2/d.Red.) mit zwei guten Aktionen aufzufallen", so der Verteidiger zu den Gründen seiner Verpflichtung. Dervishaj hatte beide Treffer jeweils mit präzisen Flanken vorbereitet. Zuletzt spielte er beim Ligakonkurrenten Wacker Nordhausen, "dort pflegt man generell eine aggressive Spielweise", beschreibt er, "das kam mir entgegen. Ich suche auch die Zweikämpfe und lasse nicht locker." Bei seiner Premiere im VfB-Trikot zeigte er ein gutes Stellungsspiel, entschied mehrere Kopfballduelle und Zweikämpfe für sich, hielt sich aber dennoch zurück: "Da zählte erst einmal die Sicherheit, ich wollte kein Risiko eingehen. Genaue Pässe hatten Priorität. Wenn ich häufiger für den VfB zum Einsatz gekommen bin, werde ich mutiger und zeige noch bessere Leistungen."

Trotz seiner jungen Jahre, "Noli", wie er seit Kindheit genannt wird, kann mit seiner Lebensgeschichte schon ein Buch füllen. "Mit sieben Monaten bin ich nach Deutschland gekommen", erzählt er die Anfänge. Seine Familie floh 1992 wegen des Kosovo-Krieges, kam über Düsseldorf zu seinem Onkel nach Nürnberg. "Wir haben uns verschuldet, um uns den Flug leisten zu können", blickt er zurück, "außer zwei Koffern hatten wir nichts bei unserer Ankunft." Für nicht alle seiner Familienmitglieder ging jene Zeit so gut aus wie für ihn. Er konnte sich im Fußball verwirklichen, über einige Stationen in der Landes- und Bayernliga ging es 2013 nach Nordhausen erstmals weiter weg von der fränkischen Heimat. Trotz zum Teil besser dotierter Angebote entschied er sich für Germania, weil "Team, Trainer und Vorstand perfekt sind. Schon jetzt würde ich gern den Vertrag über 2015 hinaus verlängern."