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Schwimmen DSV-Athleten überbieten das geforderte Ziel

Von Daniel Hübner 25.08.2014, 03:36

Berlin l Der Deutsche Schwimmverband (DSV) wird die Europameisterschaft in Berlin mit einer schwarzen Null in seiner Bilanz dokumentieren. Darin ist sich DSV-Präsidentin Christa Thiel noch vor der letzten Abrechnung und dem letzten Kontoeingang sicher. Auf Heller und Pfennig konnte sie den Gewinn am Sonntag nicht beziffern, dafür die Ausgaben im Zirka-Bereich: Fünf Millionen Euro (davon eine halbe Million für den mobilen Pool im Velodrom) hat die EM insgesamt gekostet, 3,6 Millionen hat der Berliner Senat "gespendet". Den Rest teilen sich der europäische Verband und der DSV. Und bei 60.000 Zuschauern, die in Grünau, in der Schwimm- und Sprunghalle Europapark sowie im benachbarten Velodrom an den zwölf EM-Tagen gezählt wurden, dürfte letztlich ein kleines Plus zu verzeichnen sein.

Thiels wirtschaftliche Analyse passte zur Bilanz des Sportdirektors Lutz Buschkow: "Wir freuen uns, dass wir ein positives Fazit ziehen können." Grund zur Selbstzufriedenheit gebe es aber nicht. Immerhin "haben wir die Zielvorgabe des Deutschen Olympischen Sportbundes übererfüllt". Statt der geforderten 14 bis 19 Edelplaketten haben Wasserspringer (10), Schwimmer (6), Freiwasser-Athleten (6) und die Abteilung Synchronschwimmen (0) insgesamt 22 Medaillen geholt - vier mehr als bei der EM 2012 in Debrecen (Ungarn).

Der sonst freundliche Henning Lambertz, seit eineinhalb Jahren Bundestrainer der Beckenathleten, hat vor allem diese Erkenntnis aus der EM gezogen und sie im Ton der Enttäuschung mitgeteilt: Im Eliteteam, wie es in Berlin mit 28 Athleten an den Start gegangen war, "wird es mit Blick auf Olympia 2016 Veränderungen geben. Immerhin kostet solch ein Team viel Geld, und da waren Leistungen dabei, die wir hinterfragen müssen". Da mag es noch so schön klingen, dass es 80 Prozent der deutschen Halbfinalisten auch in ein EM-Finale geschafft hatten. Bei den Frauen (keine Medaille) herrscht weiter der größte Nachholbedarf, aber der "ist in zwei Jahren nicht aufzuholen", meinte Lambertz, "wir hoffen deshalb auf ein Plus zu den Spielen in Tokio 2020."