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Landespokal Dölau lässt vor dem Spiel des Jahres die Kirche im Dorf

Germania Halberstadt muss in der 2. Runde des Landespokals beim Landesligisten auf Kunstrasen ran.

05.09.2014, 06:19

Halberstadt l Für die Gastgeber vom SV Blau-Weiß Dölau ist es "das Spiel des Jahres" (Zitat Abteilungsleiter Mario Schlaak), für Regionalligist Germania Halberstadt eine Pflichtaufgabe. Das Zweitrunden-Pokalspiel am heutigen Freitagabend auf Kunstrasen und unter Flutlicht (Anpfiff: 18.30 Uhr).

Brachstedt oder Annaburg - so heißen im Landesliga-Alltag die Gegner der Blau-Weißen, jetzt kommt mit Germania Halberstadt die Nummer drei aus Sachsen-Anhalt, und die Mannschaft um Trainer Frank Schnerr freut sich: "Außer dem HFC oder dem 1. FCM gibt es kein attraktiveres Los. Wir gehen realistisch an die Sache, wissen, dass wir absoluter Außenseiter sind. Man kann davon ausgehen, dass wir nicht der Pokalsieger 2015 sein werden, um so schöner ist es, wenn man einen namhaften Gegner zugelost bekommt."

Der 50-jährige Schnerr ist sein Leben lang mit dem Verein verbunden, inzwischen trainiert er die erste Mannschaft seit sechs Jahren. Nach mehr als einem Jahrzehnt in der Kreisoberliga schafften die Blau-Weißen vor zwei Jahren die lang ersehnte Rückkehr in die Landesklasse. Ein "Betriebsunfall" (Zitat Frank Schnerr) sorgte danach für den Durchmarsch der Dölauer in die Landesliga. Sie hielten die Klasse und streben jetzt im zweiten Jahr der Landesliga-Zugehörigkeit erneut den Klassenverbleib an. "Bekanntlich ist das zweite Jahr das schwierigere", so der Übungsleiter, der die Pokalbegegnung wahrlich nur als Bonbon sieht. "Sicher ist im Pokal vieles möglich, siehe 1. FCM gegen Augsburg. Das lässt sich nicht mit diesem Duell vergleichen. Wir lassen die Kirche im Dorf, gehen so sachlich wie möglich in diese Begegnung."

Mindestens einen Dölauer sollte die Elf von Trainer Achim Hollerieth auf dem Schirm haben: Torjäger Marcel Brennewitz. Er erzielte zu Kreisoberligazeiten mehr als 60 Tore in einer Saison, kann auch nach vier Spieltagen in dieser Serie bereits auf vier Treffer verweisen.

Hollerieth selbst hat sich mit dem Gegner beschäftigt, wenngleich er es nicht zur Spielbeobachtung schaffte. "Dölau war letztes Wochenende zeitgleich mit uns gefordert, aber ich habe mich per Zeitung und Internet informiert." Wie schon in der ersten Runde (2:0 gegen Blankenburg) will er keine Experimente wagen. "Dafür ist uns dieser Wettbewerb viel zu wichtig." Dennoch wird es wohl einige Änderungen geben. Im Tor darf sich Danilo Dersewski berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz machen. "Er hat sich in den letzten Wochen hervorragend im Training und den Spielen der Reserve gezeigt", so sein Coach. Umstellen will der 40-Jährige auch das System, "so dass wir mehr Druck nach vorne ausüben können". Fehlen wird Frederic Schütze, der nach einem Schlag gegen den Fuß zunächst nur ein lockeres Lauftraining absolvieren konnte.