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Truck-Trial-Meisterschaft Brummis kurven durch den Tagebau

Große Autos haben zur Internationalen Truck-Trial-Meisterschaft den
Tagebau Elbingerode im Geschicklichkeitsfahren aufgewühlt. Sieger kommen
aus Duisburg, Vechta und Chemnitz. Das Oberharz-Team fährt einen 9.
Platz ein und sucht ein neues Auto.

Von Burkhard Falkner 18.09.2014, 03:17

Elbingerode l Großes Lob zollt Stefan Schoder aus Oranienbaum-Wörlitz via Volksstimme den Zuschauern bei der diesjährigen Truck-Trial-Meisterschaft. "Sie waren trotz des Dauerregens tapfer und haben ausgehalten", sagt der Vorsitzende des Vereins Truck Trial Club Deutschland (TTCD).

Er bezeichnet das Geschicklichkeitsfahren als schwierig. Besonders am ersten Tag versanken Teilnehmer und Besucher oft im Schlamm. Insgesamt sei der Lauf aber zufriedenstellend gewesen, so Schoder. 24 Teilnehmer absolvierten die mit Stöcken gekennzeichnete Strecke bergauf und bergab im Elbingeröder Tagebau der Fels-Werke. Ein Wegweiser zur Einfahrt auf das Areal an der Bundesstraße 27 wurde ruck, zuck gestohlen. "So was gilt als Trophäe", sagt der TTCD-Chef aus Erfahrung. Zahlreiche Besucher fanden den Weg trotzdem. Vor allem am Sonntag, als es mal nicht regnete, wurden Parkflächen langsam knapp.

Gestartet wurde in fünf Klassen nach Größe der Fahrzeuge. Wer ein Mehrzweckauto Marke Unimog kippen sehen wollte, hatte dazu ebenso Gelegenheit wie jene, die den größten Trucks der Klasse S 5 beim Slalomfahren zuschauen wollten. Dabei gab auch das Oberharz-Team um Fahrer René Wenglikowski (Benneckenstein) alles, um mit seinem Tatra T813 millimetergenau durch die eng gesteckten Pflöcke zu kommen.

Am Ende reichte es für die einzigen Harzer Teilnehmer nur für einen 9. Platz unter elf Startern in ihrer Klasse. Der Sieg ging an ein Team aus Duisburg. In den anderen Klassen lagen Mannschaften aus Chemnitz, Seehausen, Vechta und Reinhardtswerben vorn. Mit dabei waren auch Teams aus Merseburg, Wanzleben, Tangerhütte, Liesten (alle Sachsen-Anhalt).

Internationale Fahrer waren in Elbingerode nicht am Start. Der Aufwand und die Kosten für die Anreise, so Schoder, seien für die Auslandsteams oft sehr hoch. Den Ländern ringsum gehe es wirtschaftlich nicht so gut wie Deutschland derzeit, das schlage sich auch in der Teilnahme nieder. Ansonsten seien bei den anderen Läufen Teams aus Frankreich, Tschechien, den Niederlanden und Österreich dabei gewesen. Die Starts in Elbingerode waren der letzte Lauf der Meisterschaft 2014. Die Ergebnisse würden im Oktober vorgestellt.

Das Areal bei Elbingerode habe sich nun zum 3. Mal als bestens geeignet erwiesen, so Schoder mit Dank an die Fels-Werke für die Öffnung des Tagebaus. 2015 wollen die Truck-Fahrer wieder anrollen.

"Wir bräuchten dafür allerdings ein neues Auto, unser Tatra ist zu alt", sagt Frank Goldhammer vom Truck-Trial-Team Oberharz . Die heimische Mannschaft wollte schon diesmal mit einem neuen Truck starten. Doch dafür habe es an Geld und Sponsoren gefehlt.