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SCM (K)ein Trost für Pechvogel Grafenhorst

Zwei Welten prallten am Sonntag in Gummersbach aufeinander: Der
siegreiche VfL und seine Fans waren nach dem Happy End völlig aus dem
Häuschen, die Magdeburger, allen voran "Pechvogel" Yves Grafenhorst,
nach dem 27:28 am Boden zerstört. Doch schon morgen beim Heimspiel gegen
Hamburg soll sich das Blatt wieder wenden.

06.10.2014, 19:28
Gummersbach, Schwalbe Arena, 05.10.14: Magdeburgs Yves Grafenhorst enttäuscht nach dem Spiel der 1. Handball Bundesliga zwischen VFL Gummersbach vs. SC Magdeburg in der Saison 2014/2015.
Gummersbach, Schwalbe Arena, 05.10.14: Magdeburgs Yves Grafenhorst enttäuscht nach dem Spiel der 1. Handball Bundesliga zwischen VFL Gummersbach vs. SC Magdeburg in der Saison 2014/2015. Mika

Magdeburg l Bis zur letzten Sekunde hatte es in der Schwalbe-Arena Spitz auf Knopf gestanden. Weder den Gastgebern (14:12/29. Spielminute) noch den Magdeburgern (24:22/49.) war es gelungen, sich mehr als zwei Tore abzusetzen. So musste es auf ein Herzschlagfinale hinauslaufen. Am Ende entlud sich die Anspannung, zumindest bei den VfL-Spielern und dem bis zum Äußersten mitgehenden Publikum (VfL-Trainer Emir Kurtagic: "Die Unterstützung der Fans war einfach gigantisch, das habe ich hier in Gummersbach so noch nie erlebt."), in positive Energie.

Alles stürmte auf Carsten Lichtlein zu. Der Nationalkeeper war der Matchwinner. Und er wurde zu Recht wie ein König gefeiert, denn er hatte eine überragende Partie gespielt, 18-mal pariert und einen Siebenmeter gehalten. Und Lichtlein war es gelungen, die SCM-Linksaußen Yves Grafenhorst und Matthias Musche in elf von zwölf Versuchen (!) regelrecht zu Statisten zu degradieren. So auch in der alles entscheidenden Szene im Anschluss an die Auszeit der Magdeburger, als er im allerletzten Angriff erneut Herr der Lage war und dem "knochenfreien" Grafenhorst das Tor zum Remis gnadenlos verwehrte.Hinterher erklärte der Keeper grinsend zu seiner Leistung: "Das wurde ja auch langsam mal Zeit - erst recht nach der blöden Niederlage in Erlangen."Und Lichtlein verriet zur Schlüsselszene: "Das war einfach clever von unserem Trainer und in der Auszeit genau so von ihm angesagt: ,Wir decken so, dass am Ende nur noch der Linksaußen freibleibt`. Da musste ich nur noch meinen Job machen ..."

Was des einen Freud`, war des anderen Leid - Grafenhorst war nach seinem "in dieser Form noch nie erlebten rabenschwarzen Tag" am Boden zerstört. Dabei wollte ihm niemand beim SCM einen Vorwurf machen. Auch Steffen Stiebler nicht, der den Pechvogel als einer der Ersten am Spielfeldrand zu trösten versuchte: "Ich weiß nur zu gut, wie weh so was tut. Natürlich ist es enttäuschend, nach großem Kampf am Ende mit leeren Händen dazustehen. Und Yves weiß selbst, dass mehr drin war und er nicht seinen besten Tag hatte." Aber genauso wusste der Ex-Kapitän, dass es(k)ein Trost für den entzauberten Ballkünstler ist, wenn er versichert: "Wir gewinnen nicht nur, sondern verlieren auch zusammen."

Als "sehr schade" bezeichnete der Sportliche Leiter zudem, dass der zwischenzeitlich eingewechselte Matthias Musche "es nicht besser gemacht, sondern auch noch in die gleiche Kerbe geschlagen hat." Aber solche Tage gebe es nun mal im Sport und das Leben gehe weiter. "Es ist ganz gut so, dass wir schon am Mittwoch gegen Hamburg die Chance haben, es besser zu machen."

Der SCM weist im Zuge des Heimspiels am Mittwoch gegen Hamburg darauf hin, dass das Ticket mit dem Aufdruck "HSV Handball - Spieltag 18" aus dem Dauerkartenblock zu verwenden ist.