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Fußball Härtels durchwachsene Bilanz nach 100 Tagen

Genau 100 Tage ist Jens Härtel am Mittwoch als Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Magdeburg im Amt. Die Zwischenbilanz fällt ernüchternd aus.

Von Uwe Tiedemann und Klaus Renner 08.10.2014, 01:03

Magdeburg l Bei drei von vier Statistiken steht der FCM unter Härtel voll im Soll - in der Regionalliga-Heimbilanz, im Landes- und DFB-Pokal (siehe Infokasten). Bei letzterem Wettbewerb schaffte der Club sogar eine Sensation, schaltete in der ersten Runde den Bundesligisten FC Augsburg aus (1:0) und bescherte dem Verein laut Sportchef Mario Kallnik damit "den größten sportlichen Erfolg seit dem Drittliga-Aufstieg 2006". "So etwas schafft man nicht, wenn keine Qualität im Kader vorhanden ist", betonte der 39-Jährige.

Trotzdem ist die Stimmung bei den Elbestädtern getrübt. Und das liegt - genau wie in der Vorsaison - an der Auswärtsschwäche. Drei Niederlagen und ein Remis sind ein verheerendes Ergebnis, was zur Folge hat, dass der Titelanwärter mittlerweile auf Rang zehn zurückgefallen ist.

Hauptursache ist für Kallnik "kein Qualitäts-, sondern ein Mentalitätsproblem bei einigen Spielern - gerade auswärts". Auf den Trainer lässt der Sportchef nichts kommen: "Jens Härtel genießt unser vollstes Vertrauen. Er leistet hervorragende Arbeit." In letzter Konsequenz, so Kallnik, werde sich der Verein von dem einen oder anderen Spieler trennen, keineswegs vom Trainer. "Ich glaube aber nicht, dass es so weit kommen wird, sondern dass die Mannschaft noch die Kurve kriegt", so der 39-Jährige, der sein eigenes Zwischenfazit im Übrigen erst nach zehn Spieltagen, also einem Drittel der Saison, ziehen will. Die Gegner bis dahin heißen FSV Zwickau (11. Oktober/A) und TSG Neu-strelitz (19. Oktober/H).

FCM-Präsident Peter Fechner bezeichnete Härtel als "professionellen Trainer, der durch sachliche Analysen auffällt, seine Spieler fordert und leistungsorientiert arbeitet". Der 59-Jährige hofft, "dass er uns allen noch viel Freude bereiten wird". Man müsse, so Fechner, ihm natürlich Zeit geben, damit er seine Philosophie auch umsetzen kann.

Härtel selbst bezeichnete seine bisherige Tätigkeit beim FCM als "durchwachsen" und legte den Finger in die Wunde: "Man kann den Blick nicht von der Tabelle lösen. Fußball ist nun mal ein Ergebnissport, und da kann man nicht ganz zufrieden sein, denn es war mehr für uns drin."

"Mindestens zwei Siege", so der 45-Jährige weiter, "fehlen uns in der Regionalliga." Zwar habe seine Elf im DFB-Pokal mit dem 1:0 gegen Bundesligist FC Augsburg ein Glanzlicht gesetzt, "doch wir haben zu wenig Punkte auf unserem Konto".

Die katastrophale Auswärts-Punktspielbilanz mit nur einem Zähler kommentiert Härtel mit den Worten: "Wir hatten in Halberstadt, Plauen, beim Berliner AK und in Auerbach jeweils die Chance zu gewinnen. Drei dieser Spiele haben wir am Ende unglücklich und ein bisschen dumm verloren."